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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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unterbrach ihn scharf.
    »Du solltest dich besser um einen höflichen Tonfall bemühen, Swantram!«
    Das gefiel ihm nicht. Da er es jedoch bis hierher geschafft hatte, wollte er diese Farce bis zum Ende führen.
    »Du fragst nach der Anklage? Ich werde sie dir sagen.« Jetzt machte ihm die Sache richtig Spaß. Er zeigte mit dem Finger auf mich.
    »Du stehst unter Arrest, denn du bist des Mordes an Tyr Larghos Fernleigh angeklagt, meinem Ersten Sekretär!«

4
     
     
    »Wer in einer Herrelldrinischen Hölle ist Larghos Fernleigh?«
    »Mein Erster Stylor.«
    »Und?«
    Er fingerte wieder an der Narbe herum, aber diesmal war der streichelnde Finger aus Berechnung da. »Es gibt Zeugen ...«
    »Was denn für verflixte Zeugen?« Ich hatte nicht vor, diesem Rast die Befriedigung zu geben, mich stehen zu sehen. Ich blieb sitzen und starrte ihn wütend an.
    Nath der Clis gab keinen Deut nach, das mußte man dem Schurken lassen. »Die beiden Stadtwächter haben seine Leiche gefunden. Du warst die einzige Person, die außer ihnen in der Nähe war. O ja, du trugst eine lächerliche Verkleidung.« Er schnaubte verächtlich. »Wie man mir sagte, ein Ponshofell. Du und niemand anders war da. Du hast Larghos Fernleigh umgebracht.«
    Tobi Vingal, ein Chav-Paktun, ein Söldner, der den bronzenen Chavonth an der Kehle trug, ein ungestümer, leichtsinniger, verwegener Bursche, zog das Schwert. Es war sein Lieblings-Lynxter, das Schwert aus Loh. Ich schüttelte den Kopf. »Steck das weg, Tobi. Dieser Unsinn läßt sich auch ohne das Stahl-Bokkertu lösen.«
    »Aye, Jis«, knurrte Tobi mürrisch, seine kantigen Gesichtszüge hatten sich knallrot verfärbt. Er stieß die Klinge in die Scheide. Dann fügte er trotzig hinzu: »Bei Ling-Loh! Diese Shints verdienen es, Stahl zu schmecken!«
    »Oh«, sagte ich leichthin, »den werden sie auch schmecken. Wenn es Opaz so will. Tsleetha-tsleethi. Der Stahl wird geputzt werden müssen.«
    Der gute Tobi schaffte es nicht, seine Gefühle zu unterdrücken. »Es ist völlig klar, daß der Majister dies nicht getan hat!« brach es aus ihm heraus. »Dieser Mord ist das Werk des Phantoms!«
    Nath der Clis schnaubte wieder verächtlich. »Ganz Gafarden weiß, daß das Phantom vernichtet wurde. Von unzähligen Pfeilen in Stücke geschossen.«
    »Aber die Art und Weise, wie dein Speichellecker getötet wurde.« Tobi war so erregt, daß sein Gesicht vor Wut förmlich zuckte. »Ich werde die Sache klären. Ich werde ...«
    »Tobi!« sagte ich schneidend und energisch. »Hör auf zu schwafeln. Schließ die schwarzzähnige Weinschnute!«
    Er hielt inne, warf mir einen finsteren Blick zu und nickte. »Quidang!« Er hatte mich verstanden. Weitere Ausbrüche von ihm, und man würde ihn ebenfalls ins Verlies werfen. Er mußte frei bleiben, um die Welt über meine Verhaftung zu unterrichten.
    Auf den bellenden Befehl des Ersten Pallans hin trampelten die Wächter in den Raum. Nun, sie schafften mich in das Verlies der alten Festung, die sich unter dem schönen neuen Palast befand, den Prinzessin Didi auf dem uralten Steinhaufen errichtet hatte. Alles geschah ganz schnell. Im Handumdrehen steckte ich in einer erbärmlichen Zelle tief unter dem Erdboden, in der das Wasser von den Wänden sickerte und der Gestank der im Verlauf von Jahrhunderten zu Tode gekommenen Gefangenen mir in die Nase stieg.
    Dieser Nath Swantram, Nath der Clis, der Erste Pallan, war schon ein ausgekochter Schurke, soviel stand fest. Er verzehrte sich danach, zum Nazab von Urn Vennar bestellt zu werden und die Provinz im Namen von Prinzessin Didi zu regieren. Aber offensichtlich wollte er mehr als das. Sein Ziel war der Adelsstand. Er wollte selbst eine vallianische Provinz haben.
    Bei den stinkenden schwarzen Körpersäften Makki-Grodnos, sagte ich zu mir, wenn der Shint glaubt, er kommt damit durch – ganz davon abgesehen, mich unter falschen Anschuldigungen in eine Zelle zu werfen –, wird er noch ein paar gehörige Überraschungen erleben. Schlechtes Cess für den Schurken! Beim schwarzen Chunkrah!
    Ich blieb ganz ruhig. Mein Kopf war völlig klar. Swantram würde mit seinen schurkischen Plänen nicht durchkommen.
    Davon abgesehen ... es sprach noch etwas gegen diesen Cramph. Er hatte mich in das alte Verlies schaffen lassen, das seit Perioden nicht benutzt worden war. Gefangene kamen offiziell grundsätzlich in Prinzessin Didis neues sauberes Gefängnis, das Chundorgnik. Und inoffiziell? Vielleicht brachte Swantram seine Opfer hier unter

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