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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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neben Tobi und Yavnin dem dritten meiner neuen Kameraden, gab es keine Neuigkeiten. Tobi zufolge war er geschäftlich nach Vondium gereist. Nun, bei Krun, wir hatten einiges zusammen erlebt, als das Phantom Gafarden heimgesucht hatte. Falls das hergelaufene Ungeheuer tatsächlich zurückgekehrt war, würden wir wohl wieder ähnliche Dinge erleben.
    Tobi bestätigte, daß in Nordvallia üble Gerüchte die Runde machten. Die Nachkommen der Racter, die vor so vielen Perioden besiegt worden waren, wurden allmählich unruhig; es wurde behauptet, aus Familienstolz und Scham würden sie Pläne schmieden, um die Macht zu übernehmen. Sie wollten die Aufgabe zu Ende bringen, bei der ihre Vorfahren so sichtlich versagt hatten.
    Nun, es war wirklich klug von ihnen, im Norden tätig zu werden. In letzter Zeit hatte Drak den Südwesten bereist. Diese Neo-Racter würden in den verschiedensten Teilen Vallias Unterstützung zusammentrommeln, wie Woflovols in einer Nacht des Notor Zans von einem Ort zum anderen huschen. Sollte es ihnen gelingen, ihre Anhänger ins Presidio zu schleusen, müßte Drak schnell und sehr energisch handeln.
    Einer der Unterkämmerer klopfte an; sein Gesichtsausdruck stellte eine Mischung aus Verblüffung und Sorge dar.
    »Majister, der Erste Pallan, Nath Swantram, verlangt dich sofort zu sprechen.« Der Unterkämmerer, ein kleiner Och namens Quarmby, zögerte. »Er wird von Wächtern begleitet, in Rüstung, mit Schwertern.«
    »So sehen Wächter nun einmal aus«, sagte Tobi auf seine übliche vorlaute, leichtsinnige Weise. Aber mir entging keineswegs, wie sich seine linke Hand um den Schwertgriff schloß.
    »Nun, Quarmby«, sagte ich jovial und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, »führ den Ersten Pallan herein.«
    »Sofort, Majister.« Quarmby eilte hinaus.
    »Was, zum Teufel, will der Kerl?« Tobi stand auf und ging im Arbeitsgemach auf und ab. »Und die Nazabni Ulana Farlan hält sich noch immer in der Stadt auf. Natürlich ist sie nicht länger die Nazabni.«
    Ulana tat mir von ganzem Herzen leid, obwohl ich vermutlich mit am meisten für die Entscheidung verantwortlich war, sie aus ihrem Amt zu entfernen. Wenn sie endlich ihre verblendete einseitige Liebe zu Yavnin Purvun überwunden hätte, hätte sie mit ihrem Leben fortfahren können. Sie hätte in Vallia viel erreichen können.
    »Ich gebe dir recht, es muß schlimm für Ulana sein. Nath Swantram ist nicht gerade für sein Feingefühl bekannt.«
    Nun sind Ochs nicht gerade besonders große Diffs. Quarmby erschien in der Tür und öffnete den Mund, um den Besucher anzukündigen. Er stolperte nach vorn und aus dem Weg, als der Erste Pallan ihm einen ungeduldigen Stoß versetzte, der in seiner Heftigkeit völlig unangebracht war. Hinter dem eiligen Pallan füllte das Glitzern von Stahl den Korridor.
    Tobi hörte sofort mit dem Umherwandern auf und starrte den Ersten Pallan an. Dessen Gesicht war gerötet. Die Narbe über Nase und Mund, die seine linke Gesichtshälfte verunstaltete, trat deutlich hervor. Nath Swantram schätzte seinen offensichtlichen Spitznamen Nath der Clis nicht im mindesten.
    Er stolzierte mit einer Forschheit auf meinen Schreibtisch zu, die für ein so stilles Arbeitsgemach unangebracht war. Das gelbe Blatt Papier in seiner Hand wurde auf den Tisch geknallt. Er trat einen Schritt zurück und starrte mich mit offensichtlicher hämischer Freude und Genugtuung an. Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille.
    Alle möglichen angebrachten – und unangebrachten – Erwiderungen schossen mir durch den Kopf. Ich blickte auf. »Was denn, Swantram? Kein Lahal?«
    Er machte eine barsche Geste. »Die Angelegenheit ist ernst. Das ist ein Haftbefehl für dich.«
    Ich berührte das gelbe Blatt Papier nicht. »Aufgrund welcher Anklage?«
    Er legte einen Finger an die Narbe. Seinem anmaßenden Auftritt zum Trotz war er nervös. »Du bist nicht mehr der Herrscher von Vallia. Du mußt dich dem Gesetz beugen wie jeder andere auch.«
    »Heraus damit, Mann!« knurrte ich in dem wohlbekannten Tonfall, der an knirschenden Kies erinnerte.
    Er zuckte zusammen.
    »Du kannst Dray Prescot nicht verhaften!« erklärte Tobi. Seine Stimme war nicht ganz so beherrscht, wie er es gern gehabt hätte. »Er ist der Herrscher der Herrscher, der Herrscher von ganz Paz!«
    »Am besten hältst du den Mund, Cramph«, sagte Nath der Clis, ohne Tobi auch nur eines Blickes zu würdigen. Er drückte die Brust heraus. Er öffnete den Mund, um fortzufahren, und ich

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