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52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

Titel: 52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert , Henriette Zeltner
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(den Sicherheitsverschluss aus Plastik aufzubekommen, war im Dunkeln eine echte Herausforderung) – jedenfalls kommt Herbert mir bei meiner Rückkehr noch schläfriger vor. Ich schiebe seinen Penis in mich hinein und reibe mich an ihm, doch die Reaktionen bleiben dürftig.
Doch jetzt fängt anscheinend die Minze in dem Gleitgel an zu wirken. Was ich spüre, kann ich eigentlich nur als kaltes Brennen beschreiben, und ich frage mich, ob Herbert es auch bemerkt. Ich beuge mich vor, um ihn zu küssen und stelle fest, dass so ein Pfefferminz seinen – und vermutlich auch meinen – morgendlichen Mundgeruch doch nicht so effektiv beseitigt. Nachdem ich eine Weile mit zunehmender Intensität auf ihm herumgehüpft bin, kann ich nicht anders als zu fragen: »Bist du noch wach?«
    »Ja«, kommt nach einer verdächtig langen Pause die Antwort. Inzwischen macht es mir das Gleitmittel praktisch unmöglich, überhaupt noch irgendwas zu spüren. Vielleicht kann ich Herbert ermutigen, rasch zu kommen, damit ich wieder ins Bad und das Zeug abwaschen kann. Ich schlage ihm vor, mit mir Platz zu tauschen. Schläfrig willigt er ein. Nachdem wir es ein paar Minuten so herum probiert haben, merke ich jedoch, dass ich total abgelenkt bin und über die gewünschte Wirkung dieses Gleitmittels nachdenke. »Herbert«, sage ich endlich. »Ich glaube nicht, dass ich es schaffen werde zu kommen. Dieses Gleitzeug bewirkt, dass ich mich total betäubt fühle.«
    »Ach«, sagt er. »Ich mich auch.«
    »Na gut, und was machen wir jetzt? Aufgeben und uns eine Tasse Tee kochen?«
    Er überlegt kurz. »Ich denke schon.«
     
    »Sex am frühen Morgen war also ein Desaster«, sage ich später, als wir bei pochierten Eiern und Toast sitzen.
    »Vielleicht sollten wir es das nächste Mal einfach nur ein bisschen später probieren. Um zehn statt um sechs.«
    »Hmmm«, mache ich. »Oder vielleicht sollten wir einfach für alle Zeiten die Finger von diesem Gleitmittel lassen.«
    »Das sowieso«, erwidert Herbert.

Februar
    E s ist Freitagabend, und ich kauere im Bademantel auf dem Sofa. Eine Biopsie des Gebärmutterhalses und Sex innerhalb einer Woche war wohl etwas zu viel für mich. Mein Bauch tut weh.
    Das Telefon klingelt, und eine alte Freundin von der Uni ruft an, um zu erzählen, dass sie schwanger ist. Solche Gespräche führe ich in letzter Zeit dauernd, denn ich bin nun mal in einem Alter, wo alle meine Freunde beginnen, sich fortzupflanzen. Trotzdem freue ich mich für sie. Ich glaube, sie hat es schon seit einer Weile probiert. Wir plaudern eine Stunde, und als ich auflege, verspüre ich das unbestimmte Bedürfnis, etwas zu stricken. Dann schicke ich eine S M S an all unsere gemeinsamen Freundinnen, die lautet: Hey, habt Ihr schon gehört? Eve ist schwanger! Kein Mensch antwortet mir. Vielleicht habe ich es jetzt ausgeplaudert, bevor sie selbst Gelegenheit hatte, es allen zu sagen.
    Am nächsten Tag ruft mich doch eine unserer Freundinnen an. »Gott sei Dank hat sie es dir endlich gesagt«, meint sie. »Es wurde langsam schon peinlich.«
    Ich bin verwirrt. »Was denn?«
    »Eve hatte an alle geschrieben ›Wie soll ich das nur Betty beibringen? Sie wird so niedergeschlagen sein.‹ Natürlich haben wir ihr alle gesagt, dass sie da einfach durch muss.«
    »Oh«, sage ich nur und komme mir dumm vor, weil ich mich am Vortag so unbefangen für sie gefreut habe.
    Ich glaube nicht, dass ich je geheult und mit den Zähnen geknirscht habe, weil eine Freundin schwanger war. Es hat zwar Phasen in meinem Leben gegeben, in denen ich mir verzweifelt Kinder wünschte, aber gegenwärtig scheint dieses Bedürfnis verschwunden zu sein. Ein Baby im Arm einer Freundin gibt mir nicht das Gefühl, mein Arm sei leerer als zuvor. Ich freue mich aufrichtig für sie und werde mich anstrengen, eine liebe Tante zu sein. Ich gurre Babys an und mache für Kleinkinder auch gern den Babysitter. Mit meinem Patenkind gehe ich sogar in den Zoo, wenn auch nur gelegentlich.
    Vielleicht liegt genau hier mein Problem; möglicherweise wird mir meine Hilfsbereitschaft als Verzweiflung ausgelegt. Die habe ich anderen Frauen weiß Gott auch schon angedichtet. Jedes Alter hat nun mal seine Klischees, und eines der hartnäckigsten ist, dass die Frau über dreißig sich nach einem Baby sehnt.
    Ich finde Babys süß, aber sie machen eben auch viel Arbeit. Und Kleinkinder oszillieren in meinen Augen zwischen faszinierend
und langweilig, und zwar innerhalb von zehn Minuten. Großfamilien finde

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