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52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck -

Titel: 52 Verfuehrungen - Ein Paar Holt Sich Die Lust Zurueck - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert , Henriette Zeltner
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der körperlichen Liebe. Aber ich vermute, selbst sie will nicht
unbedingt live und in Farbe mitbekommen, wenn Herbert und ich einander verführen. Also brauchen wir einen Plan B.
    »Ok«, sagt Herbert, »ich denke sowieso schon seit einer Weile über Sex im Auto nach.«
    »Stimmt«, sage ich, ohne lange zu überlegen. »Gute Idee.«
    Zum verabredeten Zeitpunkt habe ich mir jedoch die gerade grassierende Herbsterkältung eingefangen und huste wie ein alter Seemann. Das ist nicht gerade attraktiv, und von meiner Warte aus ist auch der pochende Schmerz in meinem Kopf nicht gerade stimulierend.
    »Sollen wir es vielleicht auf einen anderen Tag verschieben?« , fragt Herbert.
    »Nein«, sage ich heldenhaft, »so leicht dürfen wir nicht aufgeben.«
    Gegen neun erzählen wir meiner Mutter irgendwas von Papieren, die wir bei einem Freund durchsehen müssten, und steigen ins Auto.
    »Also, wohin fahren wir?«, frage ich.
    »Keine Ahnung«, sagt Herbert. »Ich hatte gehofft, du hast eine Idee.«
     
    »Also«, sage ich, »welcher Ort eignet sich am besten? Ein Parkplatz?«
    »Hat für mich was zu Exhibitionistisches. Was, wenn dann jemand neben uns parkt?«
    »Irgendein Firmengelände?«
    »Überwachungskameras und Nachtwächter.«
    »Naturschutzgebiet?«
    »Schließt bei Einbruch der Dunkelheit, außerdem Hundebesitzer.«
    »Landstraße?«
    Ich überlege kurz. »Ich weiß nicht recht. Wollen wir nicht einfach mal losfahren und schauen?«
    Herbert biegt in eine Straße ein, die wir noch nie genommen haben, und bald befinden wir uns auf einem schmalen, von Hecken gesäumten Weg mit verstreut daliegenden Häusern.
    »Hier?«, fragt er.
    »Das ist die Zufahrt von irgendjemand.«
    Er schlägt auch eine Parkbucht vor (aber das Risiko, sich im Scheinwerferlicht anderer Autos wiederzufinden, ist zu groß) sowie einen Feldweg (von den angrenzenden Häusern würde man uns sehen und wahrscheinlich die Polizei rufen). Ich frage mich wirklich, ob es im Südosten Englands keinen einzigen Ort gibt, der abgeschieden genug ist, um ungestört und ungesehen im Auto Sex zu haben. Dazu kommt, dass ich mich mit meinen Kopfschmerzen und dem Husten wie eine Frau fühle, die mit einer Wärmflasche und Wollsocken ins Bett gehört. Von Erregung keine Spur.
    »Kann ich eine Alternative vorschlagen?«, frage ich Herbert, als wir wieder durch ein Wohngebiet kommen. »Wie wär’s, wenn ich es dir mit der Hand mache, während du uns nach Hause fährst?«
    »Klingt für dich nicht sehr lustig.«
    »Das ›nach Hause‹ wäre meine Belohnung.«
    Er fährt rechts ran und macht seine Jeans auf, während ich hinübergreife. Eine Zeitlang fahren wir schweigend.
    »Gefällt’s dir?«
    »Besser als ich erwartet hatte. Es ist ein bisschen, als würde man beim Autofahren ein Hörbuch hören; der Körper funktioniert auf Autopilot, dadurch steht es dem Gehirn frei, sich zu konzentrieren.«
    »Gut«, sage ich. Er greift zwischen meine Beine und beginnt, mich zu streicheln, doch ich sage: »Nein, lass mal. Mir wäre es lieber, du lässt beide Hände am Lenkrad, wenn du nichts dagegen hast.«
    Herbert nimmt die längere Strecke nach Hause. Als wir heimkommen, löst meine Mutter auf dem Sofa Kreuzworträtsel.
    Herbert eilt ohne ein Wort ins Bad hinauf. Ich schlucke zwei Grippetabletten für die Nacht und lege mich schlafen.

Verführung Nr. 38
PSCHSCHSCHT!
    H erbert und ich sitzen in meinem Arbeitszimmer. Wir versuchen, eine Webseite für die Wohltätigkeitsveranstaltung einer Freundin zu bauen. Leichtsinnigerweise habe ich das angeboten und stoße jetzt merklich an die Grenzen meiner Fähigkeiten. Herbert, zu dessen Job es gehört, ganze Datenbanken zu programmieren, bemüht sich, mir zu helfen, doch die Einschränkungen der Software machen ihn ratlos. Meine Mutter sitzt nebenan und spielt gegen sich selbst Scrabble.
    Ich versuche Herbert zu erklären, dass ich gern Schlagwortwolken (tag clouds) mit den Namen darin hätte, aber er hat so etwas noch nie gesehen, und mir wird klar, dass dies wohl eine längere Session am PC wird. Wir verstummen beide, während ich bei Google nach entsprechenden Beispielen suche. Da nimmt Herbert mir meinen Laptop ab, öffnet eine neue E-Mail und beginnt zu tippen.
    Bist du okay? schreibt er. Wir kommen nicht oft zum Reden, solange deine Mutter hier ist.
    Mir geht’s gut, schreibe ich zurück. Es ist nur ein bisschen viel im Moment. Zu viel Arbeit. Nicht genügend Zeit, sie zu erledigen etc.
    Ich kann morgen Abend den Babysitter

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