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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Risparger Auslese! Jetzt habe ich es endlich.“
    „Schön! Das dritte Wort wird dir nicht so sehr viel zu schaffen machen wie die anderen.“
    „Metzheimer? Ich denke, daß hier nur die erste Silbe gilt.“
    „Das ist jedenfalls das Richtige: Metz. Und Berg und Tal, was soll das bedeuten?“
    „Nicht bloß Stadt und Festung Metz, sondern auch Berg und Tal, die ganze Umgebung.“
    „Wie würdest du also die ganze Antwort deuten?“
    „Wir sollen uns um diesen Richemonte nicht kümmern, da man bereits vortrefflich dafür gesorgt hat, daß dieser Mann nicht mit der Nase in den Wolken hängen bleibt. Wir sollen möglichst schnell mitteilen, was wir über Paris wissen, und endlich sollen wir dann sofort nach Metz gehen, um uns dieser guten Festung nebst ihrer Umgebung liebevoll anzunehmen.“
    „Ja, das ist die Instruktion, welche wir zu befolgen haben. Nur in einem Stück werde ich ein wenig abweichen.“
    „Ist diese Abweichung gefährlich?“
    „Gar nicht. Ich werde mich nämlich um diesen Richemonte doch ein wenig kümmern.“
    Martin nickte mehrere Male sehr eifrig und sagte lachend:
    „Ja, ja. Ich verstehe!“
    „Was denn?“
    „Ein gewisser Weinagent möchte sich um diesen alten Kapitän ein wenig kümmern, weil es gestern ruchbar geworden ist, daß sich bei dem Alten ein gewisser Bernard de Lemarch befindet, welcher verlobt ist mit einer gewissen dritten Person, der die Ehre geworden ist, in der großen Oper neben dem erwähnten Weinagenten zu sitzen.“
    „Schlingel!“
    „Oh, der Wahrheit muß man die Ehre stets geben!“
    „Ich leugne ja auch nicht.“
    „Sie wollen also doch einen Abstecher nach Ortry machen?“
    „Hm! Wenn wir von hier nach Metz reisen, ist es ja gar nicht so weit nach Ortry. Einige Stunden abseits werden uns in der Erfüllung unserer Pflichten nicht sehr hinderlich sein. Und sodann habe ich eine Vermutung, der ich nachgehen möchte.“
    „Darf ich mitgehen?“
    „Natürlich!“
    „So ist es mir wohl auch erlaubt, diese Vermutung kennenzulernen?“
    „Ich kann sie dir immerhin mitteilen. Da man uns sagt, daß ich betreff Richemontes vortreffliche Fürsorge getroffen worden sei, so denke ich, daß sich ein Kamerad von uns bei ihm befindet, den man auf irgendeine feine Weise dort plaziert hat. Stellt sich das als richtig heraus, so wäre es vielleicht ganz vorteilhaft, mit demselben Fühlung zu nehmen.“
    „Das leuchtet mir ein. Sehen wir also zu! Wann reisen wir von hier ab?“
    „In kürzester Zeit. Die Hauptsache hast du getan. Mit Erlangung des Entwurfs sind die Karten des Feindes verraten. Ich will mir heute nur noch die Mitrailleusen ansehen; dann sind die Berichte in höchstens drei Tagen fertigzustellen. Nachher reisen wir ab.“
    Martin schüttelte wehmütig den Kopf, schlug die Augen gen Himmel, faltete die Hände und rief:
    „In drei Tagen schon! O Schwälbchen, o Schwälbchen, wie wirst du die Flüglein hängen lassen! Dein Schwalbert nimmt Abschied von dir!“
    Belmonte machte ein ernstes, fast trübes Gesicht. Er zuckte die Achseln und sagte:
    „Heute zusammengefunden und in drei Tagen bereits wieder scheiden; das ist allerdings höchst bedauerlich. Und dennoch möchte ich dich beneiden!“
    Da wurde auch Martin ernst und antwortet:
    „Ich glaube es Ihnen! So eine echte, richtige Liebe ist ein wunderbares Ding. Ich habe mein Schwälbchen. Wir sind eins geworden und wenn wir auch für ein Weilchen auseinanderfliegen, so finden wir uns doch ganz sicher wieder zusammen. Wenn aber so ein Täuberich nach einer Taube girrt, die er nur von weitem gesehen hat, und welche bereits für einen anderen bestimmt ist, so mag der Teufel dreinschlagen. Aber nur Mut! Die Hilfe ist bereits unterwegs!“
    „Ich weiß nichts davon!“
    „Nicht? So! Wird nicht vielleicht schon bald der Tag kommen, an welchem der hiesige Boden unter den Hufen unserer Pferde erzittern wird? Als Sieger und Rittmeister oder gar Major und Oberst sitzt es sich ganz anders in der großen Oper, denn als obskurer Weinagent, der von weitem zusehen muß, wie bereits in frühester Jugend die Paare zusammengekoppelt werden. Monsieur Belmonte, mir zuckt es bereits in den Gliedern, daß es bei unserer Schwadron zwei geben wird, von denen jeder bei der Heimkehr eine schmucke Französin vor sich auf dem Sattel sitzen hat. Die Chefs d'Escadron, welche uns daran hindern wollen, werden einfach in die Pfanne gehauen! Hurra, wenn meine Schwalbe wüßte, daß sie Gräfin wird, nämlich Tele-Gräfin! Ich wollte,

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