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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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nur der Abschaum der Menschheit verkehrte – was alles konnte da bis morgen geschehen.
    „Nein!“ sagte er zu sich. „Ich werde zwar das Wort halten, welches ich gegeben habe, aber doch auch tun, was ich vielleicht zu tun vermag. Wenn es in meiner Macht liegt, soll dieses herrliche Wesen keine Sekunde zu lange sich in den Händen dieser Ungeheuer befinden. Martin ist schlau und mutig; er soll mir helfen.“
    Als er nach Hause zurückkehrte, hatte der Diener längst mit großer Spannung auf ihn gewartet.
    „Nun, Monsieur Belmonte“, fragte er, „kann der Tanz endlich losgehen?“
    „Ja.“
    „Der General macht mit?“
    „Nein. Er mißtraute mir.“
    „Hole ihn der teuflische Satanas.“
    „Er glaubt nämlich, daß ich zu den Räubern gehöre und nur gekommen bin, um zu erfahren, ob er das Geld zahlen oder andere Maßregeln ergreifen will.“
    „Geld?“
    „Ah, du weißt es ja ebenso wenig, wie ich es wußte. Ich muß dir das Nähere erläutern.“
    Er erzählte nun, was ihm gestern in dem Branntweinkeller begegnet war, und fügte daran die Unterredung mit dem Grafen Latreau. Martin hörte aufmerksam zu und sagte dann:
    „Nach dem, was ich gehört habe, ist es dem Grafen gar nicht zu verargen, daß er Ihnen nicht traut. Aber hunderttausend Franken! Kreuzmillionenschockdonnerwetter! Wie viele Schuhzwecken könnte man dafür kaufen, acht Stück für einen Pfennig, nämlich von der Mittelsorte! Wenn man sich diesen Sparpfennig verdienen könnte!“
    „Das geht nicht!“
    „Nein, aus reiner Ambition nicht! Aber gut, so machen wir es umsonst und heiraten dann das Mädchen. Dann sind die Hunderttausend doch noch unser.“
    „Martin, Martin!“
    „Schon gut, Monsieur Belmonte. Sie meinen, ich soll zwischen meine Ausdrücke einige Ellen Ehrerbietung mit einschieben? Das soll von jetzt an geschehen. Also, was haben Sie ehrerbietigst zu tun beschlossen?“
    „Du bist unverbesserlich! Ich werde sehen, ob es nicht möglich ist, die Dame auch ohne Hilfe der Polizei zu befreien.“
    „Warum soll das nicht ehrerbietigst möglich sein! Der Martin ist dabei, und wo der seine Hand im Spiel hat, da ist stets das ungeheuerste Glück in schuldigster Hochachtung und tiefster Untertänigkeit vorhanden!“
    „Mensch, scherze jetzt nicht!“ mahnte Belmonte unwillig. „Die Hauptsache ist natürlich, daß sich meine Vermutung bestätigt, ich meine, daß die Komtesse sich wirklich bei Vater Main befindet.“
    „Ich möchte gar nicht daran zweifeln.“
    „Ich auch nicht.“
    „So müssen wir einen Feldzugsplan entwerfen.“
    „Das ist unmöglich, da wir die Faktoren ja gar nicht kennen, mit denen wir zu rechnen haben. Weißt du die Kneipe?“
    „Ich kenne sie nur aus der Beschreibung, welche Sie mir von ihr gegeben haben.“
    „So wirst du sie ohne mich finden.“
    „Wir gehen nicht miteinander?“
    „Nein. Wir dürfen uns gar nicht kennen, müssen aber in inniger Fühlung bleiben, um gegebenenfalls eingreifen zu können.“
    „Gut, ich greife hinein, mag es nun Tinte, Quark oder Sirup sein, aus dem wir die ehrerbietigste Komtesse herausziehen müssen.“
    „Mache ein Ende mit diesem Unsinn! – Wir dürfen uns auch nicht zueinandersetzen.“
    „Woher soll da die Fühlung kommen?“
    „Die wird von Sally besorgt werden.“
    „Ah! Ist mir lieb! Solche Fühlung ist angenehmer, als Tornister an Tornister und die Ellbogen dazwischen. Sie glauben also, diesem Mädchen vertrauen zu dürfen?“
    „Ich hoffe es und werde sie noch ein wenig bearbeiten.“
    „Mit Fühlung?“
    „Unsinn über Unsinn! Hast du die Revolver geladen?“
    „Alle vier. Dort auf dem Tisch liegen sie und daneben die beiden Totschläger.“
    „Das ist gut, sehr gut. An die habe ich gar nicht gedacht, obgleich sie viel praktischer sind, als Schußwaffen. Mit ihnen läßt sich ganz unhörbar arbeiten, während die Revolver trotz des nicht sehr lauten Geräuschs, welches sie verursachen, uns doch verhängnisvoll werden können.“
    „Wahr, sehr wahr! Wir befinden uns heute zwar auf sehr guten, braven und lobenswerten Wegen; aber dennoch ist es immer besser für uns, unbemerkt zu bleiben. Die Polizei würde uns zwar zu Hilfe kommen, uns vielleicht ein Verdienstdiplom ausfertigen lassen, aber sie könnte doch wohl auch einige unbequeme Fragen an uns tun, welche am besten unausgesprochen bleiben.“
    „Was das betrifft, so brauchen wir solche Fragen ganz und gar nicht zu fürchten. Ich bin mit ausgezeichneten Legitimationen versehen und stehe

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