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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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eiserne Brechstange hervor, mit deren Hilfe er die Treppentür aufsprengte. Draußen auf dem Hof lag der Hund erwürgt; außerdem waren ihm mehrere Rippen zertreten oder mit dem Knie gebrochen worden. Das Hoftor war verschlossen.
    Jetzt eilte Main nach oben; aber nur die drei, welche an dem Mädchenraub teilgenommen hatten, durften ihm dorthin folgen. Dort fanden sie die beiden Leichen; die Gefangene war fort.
    „Donner und Doria, wie kommt dieser – horcht!“
    Auf diese Worte des Wirtes lauschten alle vier nach unten. Da hörte man den Ruf.
    „Die Polizei, die Polizei. Hinten hinaus. Über die Mauer!“
    „Wir sind verloren!“ stöhnte der Wirt. „Nur die Flucht kann uns retten. Schnell zum Dachfenster hinaus und beim Nachbar wieder hinein!“
    Martin nämlich hatte sich dem Gebot seines Herrn zufolge nach der nächstliegenden Polizeistation begeben. Dort war er mit großen Augen empfangen worden. Er hatte sich während des Ringens mit dem Hund im Hofschmutz herumgewälzt und besaß infolgedessen kein sehr empfehlendes Äußeres.
    „Was wünschen Sie?“ fragte der Polizeioffizier.
    „Sie!“ antwortete er.
    „Mich?“
    „Ja.“
    „Wozu? Sprechen Sie sich deutlicher aus.“
    „Das kann geschehen, haben Sie vielleicht bereits gehört, daß die Komtesse von Latreau seit gestern abend verschwunden ist?“
    „Närrische Frage. Natürlich wissen wir dies.“
    „Die Polizei sucht nach ihr?“
    „Natürlich.“
    „Haben Sie sie?“
    „Nein. Haben Sie etwa eine Spur von ihr?“
    „Nein.“
    „Nun, warum sprechen Sie dann über diese Angelegenheit?“
    „Weil ich mich ungeheuer für sie interessiere. Wir haben nämlich keine Spur, sondern wir haben die Komtesse selbst.“
    Der Offizier glaubte, es mit einem geistig gestörten Menschen zu tun zu haben; in dieser naiven Weise hatte noch niemand mit ihm zu sprechen gewagt.
    „Wer sind Sie?“
    „Monsieur Arthur Belmonte ist mein Herr, und infolgedessen bin ich sein Diener.“
    „Können Sie sich legitimieren?“
    „Ja, hier.“
    Er zog eine Karte hervor und zeigte sie dem Beamten hin.
    „Das reicht aus“, meinte dieser. „Aber ich bitte sehr, mir Ihr Anliegen in geordneter Weise vorzutragen.“
    „Wie Sie wünschen, Monsieur. Ich werde also mein Anliegen in die beste Ordnung bringen, um es Ihnen vorzulegen. Da ich aber dazu wenigstens drei Tage brauche und jetzt die Zeit drängt, will ich Ihnen in aller Unordnung sagen, daß wir die Komtesse gefunden haben.“
    „Gefunden? Ah! Wieso?“
    „Gefunden und befreit.“
    „Wer sind diese Wir?“
    „Mein Herr und ich. Ist Ihnen die Boutique des sogenannten Vater Main bekannt?“
    „Natürlich. Dieser Mann wohnt ja in meinem Bezirk.“
    „Nun, bei ihm hat die Komtesse sich als Gefangene befunden. Wir haben sie soeben herausgeholt, und mein Herr schickt mich zu Ihnen, die in der Kneipe anwesende Versammlung zu arretieren.“
    „Können Sie mir beweisen, daß sich die Baronesse de Latreau wirklich dort befunden hat?“
    „Fragen Sie die Dame.“
    „Das erfordert so viel Zeit, daß uns bis dahin die Kerls entgehen würden.“
    „So lassen Sie sie ausreißen. Ich gehe auch.“
    Damit war er zur Tür hinaus. Und als der Beamte ihm nachrief, tat er gar nicht, als ob er es höre.
    Der Polizist war sich aber seiner Verantwortlichkeit bewußt. Er telegraphierte sofort an einige der nahe liegenden Büros nach Mannschaft, welche in der Zeit von einer halben Stunde beisammen war. Aber ehe er mit diesen Leuten in den Keller eindrang, fanden die Hauptpersonen Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Die Festnehmung der anderen konnte zu nichts führen.
    Martin hatte die Weisung erhalten, nach Hause zu gehen. Er konnte es sich aber doch nicht versagen, einen kleinen Umweg zu machen, um am Hotel des Generals vorüber zu gehen. Er wollte wenigstens an der Zahl der erleuchteten Fenster sehen, welchen Eindruck die Rückkehr der Geretteten gemacht habe.
    Als er den Portier stehen sah, kam ihm der Appetit, sich in dem Ruhm seiner Taten zu sonnen. Er trat daher an ihn heran, grüßte höflich und fragte:
    „Sie entschuldigen, Monsieur, gehört dieses Palais dem General, Grafen de Latreau?“
    Der Portier war überzeugt, eine untergeordnete Persönlichkeit vor sich zu haben; er warf sich in Aplomb und antwortete in gewichtigem Ton:
    „Ja, Monsieur, es gehört uns.“
    „Ist dies der General, dessen Tochter gestern abend verführt worden ist?“
    „Verf – Sie wollen doch sagen,

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