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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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dasselbe und nahm sie auf seine Arme.
    „Sie leuchten, Sally, und du öffnest mit dem Schlüssel!“ gebot er.
    So gelangten sie hinunter in den Flur. Dort blieb der voranschreitende Martin stehen und lauschte.
    „Im Keller ist man noch nichts wahr geworden, wie es scheint“, sagte er. „Wollen sehen, ob wir den Schlüssel zu dieser Hoftür auch mithaben.“
    Während er suchte und probierte und Sally ihm leuchtete, war es Belmonte, als ob die Komtesse sich bewegt hätte. Er näherte seinen Kopf dem ihrigen und sah, daß ihre Augen offen standen. Er hätte gern ein Wort zu ihr gesprochen, zog es aber doch vor, zu schweigen.
    Da endlich gelang es Martin, zu öffnen. Ein Lufthauch kam ihnen entgegen und verlöschte die Lampe.
    „Schadet nichts“, meinte Martin. „Werfen Sie den alten Gasometer weg, Sally. Ich gehe voran. Da vorn ist das Tor.“
    Die anderen folgten ihm. Sie hatten aber kaum einige Schritte getan, so stieß Martin einen lauten Schrei aus. Man hörte einen Fall und dann ein tiefes, zorniges Knurren.
    „Mein Gott! Der Hund!“
    „Gibt es hier einen Hofhund?“
    „Ja; ich habe gar nicht an ihn gedacht. Er ist eine fürchterliche Bestie.“
    „Locken Sie ihn an sich! Er wird Sie doch kennen?“
    „Er gehorcht mir so wenig wie jedem Fremden. Herr Jesus, er hat Monsieur Martin niedergerissen und gestellt.“
    Es war so, wie sie sagte. Martin lag auf der Erde. Der Hund stand mit gefletschten Zähnen über ihm.
    „Rühren Sie sich nicht!“ warnte Sally. „Er zerbeißt Ihnen sonst die Kehle!“
    „Das ist schlimm!“ sagte Belmonte. „Wir können doch diese Kerle da drin im Keller nicht über uns kommen lassen.“
    Er ließ seine süße Last langsam zur Erde gleiten und bückte sich selbst auch möglichst weit nieder, um bei der im Hof herrschenden Finsternis den Hund erkennen zu können.
    „Sie wollen sich doch nicht etwa an den Hund wagen?“ fragte die Kellnerin.
    Er antwortete nicht; aber einen Augenblick später hörte man ein böses Knirschen, ein Krachen wie von Knochen und ein fürchterliches Heulen, welches aber rasch in ein ersterbendes Röcheln überging.
    „Jesus Maria!“ klagte Sally. „Jetzt bringt er beide um!“
    „Nein“, ertönte die Stimme Martins, „sondern wir beide haben ihn umgebracht. Wo ist denn der Schlüssel? Ah, hier liegen sie. Nun aber rasch und hinaus!“
    Belmonte nahm die Gräfin wieder vom Boden auf. Er konnte nicht sehen, ob sie die Augen noch offen habe. Er fühlte aber, daß sie vollständig bewegungslos war.
    Da klirrten die Riegel, das Tor gab nach, es öffnete sich und nun war nichts, gar nichts mehr zu befürchten.
    „Jetzt schnell zur nächsten Polizeistation, nachdem du wieder zugeschlossen hast!“ gebot Belmonte. „Erzähle, was geschehen ist, und laß alle, welche sich im Keller befinden, aufheben.“
    „Wo treffe ich Sie dann?“ fragte Martin.
    „Daheim.“
    „Schön! Ich werde eilen! Na, so ein Wiedersehen beim Wein!“
    Er sprang davon. Sein Herr schritt mit Sally und der Komtesse, letztere natürlich auf seinen Armen, langsam durch das enge Gäßchen hinauf, an dessen Mündung sich eine Fiakerstation befand. Hier stiegen sie in einen Wagen, um nach dem Hotel des Generals zu fahren. Er mochte die Gräfin nicht der Kellnerin anvertrauen; er legte sie vorsichtig neben sich in die Kissen und hielt ihre beiden Hände in den seinigen.
    Nach einiger Zeit war es ihm, als ob er einen leisen, leisen Druck fühle. Er neigte sich ihr näher und fragte:
    „Sind Sie wieder bei sich, Komtesse?“
    „Ja“, hauchte sie.
    „Haben Sie Schmerzen?“
    „Nein. Ich bin nur matt, sehr, sehr matt!“
    Sie ließ ihre Hände nicht aus den seinigen, als ob sie bei ihrer Mattigkeit auf diese Stütze nicht verzichten könne. Nach einiger Zeit hielt der Wagen vor dem Portal, und Belmonte sprang heraus.
    „Bleiben Sie!“ flüsterte er hinein. „Ich muß seine Exzellenz erst vorbereiten.“
    Der Portier erkannte ihn wieder.
    „Abermals zum Herrn General?“ fragte er ihn.
    „Ja. Der Herr Graf sind doch zu sprechen?“
    Belmonte schritt die Treppe empor und trat in das Vorzimmer ein. Dort war niemand vorhanden; im nächsten auch nicht, und so klopfte er an die Tür, welche zum Kabinett des Generals führte. Ein lautes „Eintreten“ ließ sich hören. Als er diesem Gebot folgte, sah er den Kammerdiener neben dem General stehen, welcher am Tisch saß.
    Der alte Herr erhob sich überrascht, als er ihn erkannte.
    „Monsieur Belmonte!“ sagte er. „Sie

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