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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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und ich mußte gehen, wie ich gekommen war.“
    „Das ist hübsch! Das kann mir gefallen. Da bin ich doch ein anderer Kerl. Ich bin anders gegangen als ich gekommen bin. Ich kam zu Pferd und ging per Equipage. So haben Sie Ihre Dame wohl gar nicht zu sehen bekommen?“
    „Nein. Aber das Versäumte soll morgen nachgeholt werden.“
    „Sapperment! Ich denke, morgen sind wir über alle Berge.“
    „Das sind wir auch. Ich habe keine Zeit und auch keine Lust, dieses Abenteuer fortzusetzen.“
    „Schön. So retten wir unsere Haut. Aber, haben Sie denn nicht wenigstens eine Ahnung, wer die Dame sein mag?“
    „Hm! Davon will ich jetzt nicht sprechen, am allerwenigsten aber hier auf der Straße. Laß uns eilen. Ich habe zu schreiben und neues zu berichten. Hast du von deinem Schwälbchen vollständigen Abschied genommen?“
    „Was nennen Sie Abschied? Ich möchte am liebsten gleich in diesem Augenblick wieder hin zu ihr; aber was nicht sein muß, das braucht nicht zu sein. Sie schreiben, und ich packe ein. Dann sind wir mit dem Morgen fertig.“ –
    Am Vormittag begab sich Belmonte zum General Latreau. Er wurde von diesem allein empfangen und erhielt den versprochenen Brief an den Kommandanten von Metz. Latreau teilte ihm mit, daß seine Tochter sich heute nicht wohl fühle und daher das Zimmer hüte, doch erwarte sie, daß er sich zu ihr verfügen möge, damit es ihr möglich sei, ihm nochmals Dank zu sagen.
    Belmonte verabschiedete sich also von dem Grafen und begab sich nach Ellas Zimmer, wo er sofort angemeldet wurde.
    Er hatte erwartet, sie als Patientin zu sehen. Aber sie stand, als er eintrat, vollständig angekleidet am Fenster, und ihr Aussehen war ein so gutes, als ob sie die letzten Tage vollständig überwunden habe.
    Ihre Augen glänzten ihm warm entgegen. Sie reichte ihm das Händchen, welches er an seine Lippen zog und sagte:
    „Sie kommen, um zu gehen, Monsieur; aber ich hoffe, daß wir uns nicht für immer adieu sagen!“
    „Ich würde glücklich sein, wenn das Geschick mir erlaubte, mich Ihnen noch einmal vorstellen zu können“, antwortete er in möglichst gleichgültigem Ton.
    „Hoffen wir, daß uns diese Erlaubnis zuteil werde. Und sollte es nicht sein, ich meine, nicht persönlich, so bitte ich doch wenigstens um die Erlaubnis, Ihnen diese andere Gelegenheit zu geben, mich zu sehen. Werden Sie die Güte haben, dies kleine Zeichen der Erinnerung von mir anzunehmen?“
    Sie löste eine Kette von ihrem Hals. An derselben hing ein kostbares, mit Diamanten besetztes Medaillon. Sie öffnete es und hielt es ihm entgegen. Er erblickte ihr Bild, wunderbar dem Original ähnlich, auf Elfenbein gemalt.
    Diese Gabe überraschte ihn so, daß er im ersten Augenblick kein Wort fand, seinem Gefühl den rechten Ausdruck zu geben.
    „Gnädige Komtesse“, sagte er dann, indem er einen Schritt zurücktrat. „Einer solchen Gnade bin ich nicht wert!“
    „Nicht? Sie, der Retter meines Lebens?“
    Sie hatte ihre Augen groß zu ihm aufgeschlagen. Sie stand vor ihm, nicht, als ob sie ihm die Gabe biete, sondern als Bittende. Er sah, daß seine Worte ihr weh taten.
    „Wollen Sie mir wirklich meine Bitte nicht erfüllen?“ fragte sie, ihm Kette und Medaillon entgegenhaltend.
    „Das ist zu kostbar, viel zu kostbar.“
    „Dieser Steine wegen, Monsieur Belmonte? Pah! Doch, wie Sie wollen. Sprechen wir nicht mehr davon.“
    Wie gern hätte er ihr gesagt, daß die Diamanten ihm nichts, gar nichts wert seien gegen das Miniaturporträt! Sie hatte sich, halb betrübt und halb schmollend abgewendet. Es lag in diesem Augenblick etwas in ihrem schönen Angesicht, was mehr, vielmehr als eine bloße Enttäuschung bedeutete. Es überkam ihn so wunderbar; er wußte nicht, woher er den Mut nahm, aber er griff in die Tasche, zog ein kleines, zierliches Portefeuille hervor und sagte:
    „Gnädige Komtesse, ich darf Sie nicht beleidigen; ich will Ihnen gehorchen; aber haben Sie die Gnade, mir die Bedingung zu gewähren, daß auch mein Bild bei Ihnen bleiben darf.“
    Da zuckte es hell über ihr Gesicht. Sie wendete sich ihm schnell wieder zu und sagte:
    „Sie haben auch Ihr Bild? Eine Fotografie? Gut, Monsieur, tauschen wir.“
    Sie nahm die Fotografie aus seiner und er das Medaillon aus ihrer Hand. Er steckte das letztere zu sich und sagte:
    „Ich wage es nur, weil Sie es befehlen, Mademoiselle. Macht diese reiche Gabe es mir doch fast unmöglich, eine Bitte vorzutragen, welche ich Ihnen zu Füßen legen wollte.“
    „Sie

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