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58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

Titel: 58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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bewachsenen Steine, welchen sie bereits am Tag bemerkt hatten.
    „Dieser Stein scheint die Tür zu sein“, sagte Müller, indem er das Felsstück vorsichtig mit den Fingern betastete.
    Auch Fritz tat dasselbe und bemerkte dabei ganz leise:
    „Der Stein steht nicht frei, sondern er blickt nur mit der einen Seite aus der Wand des Lochs hervor. Man muß also annehmen, daß er beweglich ist und demnach mit seiner Umgebung nicht fest verbunden sein kann.“
    „Ist er wirklich beweglich, was man allerdings glauben muß, so ist er nicht nach außen, sondern nach innen fortzunehmen.“
    „Natürlich. Würde er herausgezogen, so wäre ja eine Spur davon zu bemerken. Er würde mit seiner Schwere das Moos zerdrücken. Aber wie bewegt man ihn? Wollen wir es einmal versuchen?“
    „Ja, aber höchst vorsichtig. Wir dürfen ihn nur ein ganz klein wenig von seiner Stelle rücken. Komm, stemme an und laß uns schieben.“
    Sie knieten nieder, legten die Achseln an und schoben: aber der Stein bewegte sich nicht im mindesten.
    „Es muß inwendig einen Verschluß geben“, meinte Müller. „Es bleibt uns nichts übrig, als den Schluß der Versammlung ruhig abzuwarten. Vielleicht hören wir dann, wenn die Leute gehen, etwas, was uns auf die Spur bringt.“
    „Oder sehen wir es sogar. Wir müssen uns nur so nahe wie möglich verbergen. Etwa hier unter die Büsche?“
    „Ja. Sie stehen kaum eine Elle entfernt und sind so dicht, daß man uns wohl schwerlich bemerken wird.“
    „Ich hätte nicht gedacht, daß diese Franzosen gar so dumm sind, daß sie keine Wachen stellen. Bei so geheimen Zusammenkünften ist es unumgänglich notwendig. Nicht einmal auf den Gedanken sind sie gekommen, einen Hund mitzubringen!“
    „Der könnte alles verraten.“
    „Es müßte nur der Richtige sein. Sie brauchten ihn ja gar nicht draußen zu lassen. Sie könnten ihn mit hineinnehmen und dann, wenn sie gehen, würde er uns ganz sicher entdecken.“
    „Hm, ja! Wünschen wir, daß auch im Kriegsfall von den Soldaten der großen Nation kein größerer Scharfsinn entwickelt wird. Komm, verstecken wir uns!“
    Sie krochen miteinander unter die erwähnten Büsche. Das Versteck war so gut, daß man nichts von ihnen bemerkt hätte, selbst wenn es nicht so ganz und gar dunkel gewesen wäre wie am heutigen Abend.
    Eine Stunde verging, vielleicht auch eine etwas längere Zeit. Da ließ sich ein leises, knirschendes Geräusch vernehmen. Die beiden stießen einander an.
    „Jetzt! Paß genau auf!“ raunte Müller seinem Diener zu. Wirklich erschien im nächsten Augenblick der Lichtschein wieder. Man gewahrte ganz genau, daß der Stein weg war, und zwar war er nach innen verschwunden. Der Ausgang verdunkelte sich in kurzen Zwischenräumen. Die Leute kamen, einer nach dem anderen herausgekrochen und entfernten sich dann.
    Da sie mit den Köpfen zuerst erschienen, so konnten die zwei Lauscher nicht ein einziges der Gesichter erkennen.
    Zwei nur waren stehengeblieben. Zuletzt kam noch einer hervorgekrochen und trat, nachdem er sich aufgerichtet hatte, zu ihnen.
    „Nun“, sagte er vernehmlich; „glaubt ihr nicht, daß alles so richtig arrangiert ist?“
    „Der alte Kapitän!“ flüsterte Müller seinem Nachbarn zu.
    „Ganz gewiß“, antwortete der eine. „Die Leute brauchen eine große Übung, und Waffen sind nebst Munition ja mehr als reichlich vorhanden.“
    „Sobald etwas passiert und ich euch brauche, werde ich euch das Zeichen geben. Wir kommen von heute an stets nur hier zusammen.“
    „Ich wollte, es ginge bald los!“
    „Man hat leider noch keinen Grund zur Kriegserklärung gefunden!“
    „Sollte das so schwierig sein?“
    „Hm!“ brummte der Alte. „Ich halte es nicht für sehr schwer, und so wird ja auch der Kaiser bald finden, was er sucht. Er will den Krieg, die Kaiserin wünscht ihn noch viel mehr. Gramont steht an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten; er ist ein ausgemachter Feind der Deutschen, er haßt sie und tut alles mögliche, um das Feuer zu schüren. Daher haben wir allen Grund, zu erwarten, daß unsere Hoffnungen sich baldigst erfüllen werden.“
    „Und dann! Sacre bleu! Dann marschieren wir nach Deutschland!“
    „Nicht wir zuerst. Die glorreiche Armee hat die internationalen Gesetze der Kriegsführung zu respektieren; der Franctireur aber ist ein freier Mann. Wir werden tun, was uns beliebt!“
    „Donnerwetter, wir werden reiche Leute!“
    „Hoffentlich machen wir unser Geschäft. Wir haben bisher nur Ausgaben

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