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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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gesetzt, um nach Kimon zu kommen. Was uns im Weg war, haben wir beiseite geschoben. Wir haben die anderen ausgestochen. Und die, die wir ausgestochen haben, sitzen nun auf der Erde und warten. Sie werden nie wieder die Alten werden. Können Sie das nicht verstehen? Sie fühlen sich in ihrem Stolz verletzt, daß wir es geschafft haben und sie nicht. Sie würden sich die Hände reiben, wenn sie wüßten, wie das Leben auf Kimon wirklich ist. Daran denken wir, wenn wir uns hinsetzen und Briefe schreiben. Wir stellen uns das schadenfrohe Grinsen der Zurückgebliebenen vor. Deshalb drücken wir uns davor, die Wahrheit zu schreiben.« Sie ballte die Faust. »Da haben Sie die Antwort, Greenhorn. Deshalb schreiben wir niemals die Wahrheit. Deshalb kehren wir nie zurück.«
    »Aber das geht schon seit fast hundert Jahren. Einer hätte sich doch mal ein Herz fassen müssen …«
    »Und das alles hier aufgeben?« fragte sie. »Das bequeme Leben, das gute Trinken, die Kameradschaft der verlorenen Seelen, die Hoffnung …? Vergessen Sie nicht, daß die Hoffnung immer besteht, daß es auf Kimon einmal anders wird.«
    »Kann es das werden?«
    »Ich weiß es nicht. Ich an Ihrer Stelle, Greenhorn, würde mich nicht darauf verlassen.«
    »Aber das ist doch kein Leben für rechtschaffene …«
    »Sprechen Sie es nicht aus! Wir sind keine rechtschaffenen Menschen. Wir sind alle schwach und haben Angst. Und aus gutem Grund.«
    »Aber das Leben …?«
    »Wir führen kein anständiges Leben – wenn Sie das sagen wollten. Wir haben keine Standfestigkeit. Ein paar von uns haben Kinder. Für die Kinder ist es nicht so schlimm, weil sie nichts anderes kennen. Ein Kind, das als Sklave geboren wurde, ist besser dran, als ein Mensch, der die Freiheit kennt.«
    »Wir sind keine Sklaven«, sagte Bishop beharrlich.
    »Natürlich nicht«, sagte Maxine, »wir können jederzeit wieder fort. Wir brauchen nichts weiter zu tun, als zu einem Eingeborenen gehen und sagen: ›Ich möchte zur Erde zu rück.‹ Jeder einzelne Kimonese kann Sie zur Erde befördern – swish – und Sie sind unten.«
    »Aber es ist noch niemand zurückgekehrt.«
    »Natürlich nicht«, sagte sie.
    Sie tranken schweigend.
    »Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe«, sagte sie nach einer Weile. »Denken Sie nicht. Das ist die einzige Möglichkeit, gegen sie anzukommen. Denken Sie nie darüber nach. Sie haben es gut. Sie haben es noch nie so gut gehabt wie jetzt. Sie führen ein bequemes Leben und brauchen sich über nichts Sorgen zu machen. Sie könnten gar kein besseres Leben führen.«
    »Sicher«, sagte Bishop, »sicher, so sollte man es machen.«
    Sie warf ihm einen raschen Blick zu. »Sie machen Fortschritte.«
    Sie bestellten die nächste Runde.
    In der Ecke fing eine Gruppe aus dem Stegreif an zu singen. Ein paar Stühle wurden hin- und hergetragen. »Hier wird es zu laut«, sagte Maxine. »Wollen Sie meine Bilder sehen?«
    »Ihre Bilder?«
    »Damit verdiene ich mein Geld. Sie sind zwar ziemlich schlecht, aber wer kann das hier schon beurteilen?«
    »Ich würde sie gerne sehen.«
    »Halten Sie sich an meine Konzentration.«
    »Was soll ich machen?«
    »An meinen Geist. Wir brauchen keinen Fahrstuhl zu benutzen.«
    Er gaffte sie an.
    »Man kriegt etwas mit«, sagte Maxine. »Wir werden zwar nie so perfekt, aber ein oder zwei Tricks lassen sich schon im Laufe der Zeit lernen.«
    »Und was soll ich dazu tun?«
    »Lassen Sie sich gehen. Geistig, meine ich. Versuchen Sie nicht, mir zu helfen. Das können Sie nicht.«
    Er ließ sich geistig gehen und fragte sich, ob er es so tat, wie es getan werden mußte.
    Die Umwelt verschwamm vor seinem Blick. Das Universum geriet aus den Fugen und kam wieder zusammen.
    Sie befanden sich in einem anderen Raum.
    »Das war leichtsinnig von mir«, sagte Maxine. »Eines Tages werde ich etwas außer acht lassen und in einer Mauer oder so landen.«
    Bishop holte tief Luft. »Monty hat mir schon gesagt, daß sie alle ein paar Tricks gelernt haben.«
    »Das stimmt. Aber wir Menschen werden nie so perfekt werden wie sie. Vielleicht sind wir noch nicht reif dafür. Man braucht Jahrtausende, um es zu entwickeln.«
    Als er sich umschaute, stieß er unwillkürlich einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Nicht schlecht«, meinte er.
    Obwohl es Möbel hatte, schien es überhaupt kein Zimmer zu sein. Die Wände verschwanden in der Feme im leichten Dunst. Im Westen erhob sich ein schneebedecktes Gebirge, und im Osten floß unter schattigen Bäumen ein

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