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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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grausam wie alle Kinder. Sie schubsten und stießen ihn, sie zogen ihn am Schwanz und an den Ohren, sie neckten und ärgerten ihn. Doch dem jungen Hund machte das nichts aus. Er spielte gerne, und was die Kinder auch taten, er kam immer zu ihnen zurück. Er konnte nicht genug kriegen. Er fühlte sich wohl in der Gesellschaft der Menschen, der Rasse, die den Hunden so weit überlegen war.
    Eines Tages nahmen sie den Hund zu einem Picknick mit. Als der Abend kam, wurden sie müde und vergeßlich – wie Kinder nun einmal sind. Sie verschwanden also und ließen den kleinen Hund allein zurück.
    Eigentlich nichts Besonderes. Kinder sind immer vergeßlich. Und ein junger Hund ist schließlich auch nichts anderes als nur ein Hund …
    »Sie kommen spät, Sir«, sagte der Schrank.
    »Ja«, murmelte Bishop geistesabwesend.
    »Sie haben sich verletzt, Sir. Ich spüre, daß Sie sich verletzt haben.«
    »Ich habe mir die Hand verbrannt«, sagte Bishop.
    Ein Fach im Schrank klappte auf.
    »Legen Sie Ihre Hand hierher, Sir«, sagte der Schrank. »Das werden wir gleich haben.«
    Als Bishop seine Hand in das Fach legte, fühlte er eine sehr sanfte Berührung, die fast von Menschenhand stammen konnte.
    »Die Verbrennungen sind nicht sehr schlimm, Sir«, sagte der Schrank, »aber ich kann mir vorstellen, daß sie schmerzhaft sind.«
    Wir sind nichts weiter als Spielzeug, dachte Bishop.
    Dieses Hotel ist ein Puppenhaus – oder eine Hundehütte. Zwar eine sehr protzige Hundehütte – aber im Endeffekt doch nichts anderes als eine Hundehütte.
    Gebaut für Menschen, gut genug für Menschen – aber trotzdem eine Hütte.
    Und wir? dachte er, und was sind wir? Lebendiges Spielzeug für die Kinder. Die Schoßhunde der Kimonesen. Importierte Schoßhunde.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte der Schrank, »aber Sie sind keine Schoßhunde.«
    »Was heißt das?«
    »Verzeihen Sie, Sir. Ich hätte das nicht aussprechen sol len. Aber ich möchte nicht, daß Sie glauben …«
    »Wenn wir keine Schoßhunde sind, was sind wir dann?«
    »Sie müssen mir vergeben, Sir. Ich versichere Ihnen, daß mir das nur so herausgerutscht ist. Ich hätte nicht …«
    »Sie tun nie etwas ohne Absicht«, sagte Bishop bitter. »Sie oder irgendein anderer von denen. Und Sie sind einer von denen. Sie sprechen, weil die anderen wollen, daß Sie sprechen.«
    »Ich versichere Ihnen, daß das nicht so ist.«
    »Wie sollten Sie es auch zugeben«, sagte Bishop grim mig. »Also fahren Sie schon fort und erfüllen Sie Ihre Pflicht. Sie haben mir noch nicht alles gesagt, was Sie mir im Auftrag der anderen sagen wollen. Also reden Sie schon weiter!«
    »Mir kann es gleichgültig sein, was sie denken«, sagte der Schrank, »aber wenn Sie sich selbst für einen Spielgefährten halten …«
    »Das ist ein starkes Stück«, fuhr Bishop auf.
    »Aber immer noch besser, als wenn Sie sich für einen Schoßhund halten.«
    »Das wollen sie!«
    »Das ist denen gleichgültig«, sagte der Schrank, »das ist einzig und allein Ihre Sache. Es war von mir lediglich ein Vorschlag, Sir.«
    Schon recht, lediglich ein Vorschlag. Schon recht, sie waren keine jungen Hunde, sondern Spielgefährten.
    Die kimonesischen Kinder holten sich die schmutzigen, zerlumpten, rotznasigen Bengel von der Erde, um mit ihnen zu spielen. Schön, vielleicht war es besser, wenn man sich als importiertes Kind und nicht als importierter Hund vorkam.
    Doch wie dem auch war, es waren die Kinder von Kimon, die die Spielregeln aufgestellt hatten; die bestimmten, wer nach Kimon kommen durfte, die das Hotel gebaut und mit allem Luxus ausgestattet hatten, die die sogenannten Jobs für die Menschen erdacht und die Dollarnoten gedruckt hatten.
    Und wenn dem so war, dann hieß das, daß nicht nur die Menschen der Erde, sondern auch die Regierungen der Erde mit den Kindern einer anderen Rasse verhandelt hatten – beziehungsweise versucht hatten, zu verhandeln. Das könnte vielleicht die Unterschiede zwischen uns erklären, dachte Bishop.
    Er machte aber sofort die Einschränkung, daß diese Erklärung nicht stimmen mußte.
    Vielleicht war sein erster verbitterter Gedanke, daß die Menschen für die Kimonesen so etwas wie Schoßhunde waren, wirklich falsch gewesen. Vielleicht waren sie Spielgefährten, ausgewachsene Erdenmenschen, die man als Kinder einstufte – und noch dazu als törichte Kinder. Doch, wenn er sich mit dem »Hundegedanken« täuschte, dann täuschte er sich vielleicht auch mit der Annahme, daß es die Kinder von

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