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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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der Howland am Nachmittag so geschwärmt hatte. Nun, vielleicht war wirklich etwas daran.
    Während er noch unschlüssig dastand, hakte Sam ihn an der einen Seite unter, und Walter legte ihm freundschaftlich seine Pranke auf den anderen Arm. Morey sah zu seinem Staunen, daß er sich bewegte.
    »Es wird Ihnen gefallen«, versprach Sam tröstend. »Nicht mehr böse wegen heute morgen, Junge? Aber nicht doch. Sobald Sie bei Onkel Piggotty sind, haben Sie Ihre Wut vergessen. Es hat so was Besonderes. Ich schwöre bei dem Geld, das man mir für sie zahlt, daß ich’s nicht tun würde, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, daß es ein schöner Platz ist.«
     
    »Tanzt du, Jack?« schrillte die Bardame durch den Lärm ihm entgegen. Sie trat einen Schritt zurück und hob ihren gerüschten Rock bis zum Knöchel. Dann führte sie einen komplizierten Nine-Step vor.
    »Erstens heiße ich nicht Jack«, rief Morey zurück, »und zweitens tanze ich nicht.«
    Die Kellnerin zuckte die Achseln, warf Sam einen bedeutungsvollen Blick zu und tanzte hinter die Theke. Sam winkte den Barkeeper herbei. »Die erste Runde geht auf unsere Kosten«, erklärte er Morey. »Dann belästigen wir Sie nicht länger. Außer Sie wünschen, daß wir hierbleiben. Schön hier, was?« Morey zögerte, aber Sam wartete nicht. »Herrlich«, rief er und leerte das Glas, das ihm der Barkeeper hingestellt hatte. »Bis später.« Er und der Riese waren fort. Morey starrte ihnen unsicher nach. Doch dann gab er es auf nachzudenken.
    Warum konnte er nicht hier ebenso gut wie wo anders einen trinken? Er bestellte und sah sich um.
     
    Bei Onkel Piggotty war eine Kneipe, die sich vergeblich bemühte, ihrem drittklassigen Charakter das Aussehen eines vornehmen Kleinstadt-Klubs zu geben. Die Bar hatte von weitem das Aussehen von genageltem Holz, aber sobald man näher kam, konnte man die verleimten Plastikschichten erkennen. Was auf den ersten Blick wie Efeu erschien, entpuppte sich als geschickt kaschiertes Kunststoffprodukt. Und so ging es fort. Kein einziges Stück schien echt zu sein.
    Irgendeine Tanznummer wurde auf der kleinen Bühne aufgeführt, aber niemand schenkte ihr besondere Beachtung. Der Zeremonienmeister erging sich in mehr als vulgären Andeutungen und Witzen. Die paar zerrupften Tänzerinnen in ihren gerüschten langen Hosen und dem durchscheinenden Oberteil waren auch nicht des Ansehens wert. Morey hätte schwören mögen, daß sich die Bardame von vorhin unter ihnen befand. Neben ihm deklamierte ein Mann ein Gedicht, das seine Begleiterin mitzureißen schien.
    »Es erbebte der grimme Fels, ho-hee! Es entzündete sich der weiße Schnee als der rostende Roboter fiel, o-weh!
    Hallo, Morey«, unterbrach er sich. »Was suchen Sie denn hier?«
    Er wandte sich Morey ganz zu. »Hallo, Howland«, rief Morey erstaunt. »Ich – hm – ich habe heute abend zufällig doch nichts vor, und da dachte ich …« Howland kicherte. »Ich schätze, Ihre Frau läßt Ihnen mehr Freiheiten als mir die Meinige. Bestellen Sie etwas, Junge?«
    »Nein, danke, ich hatte gerade einen Drink«, wehrte Morey ab.
    Die Frau begutachtete Morey mit Tigeraugen und wandte sich wieder Howland zu. »Mach weiter, Everett. Das war eines deiner schönsten Gedichte.«
    »Oh, Morey weiß schon, daß ich dichte«, erklärte Howland errötend. »Morey, das hier ist eine der hübschesten und begabtesten jungen Damen, die es in unserer Stadt gibt. Tanaquil Bigelow. Morey ist ein Bürokollege von mir, Tan.«
    »Offensichtlich«, sagte Tanaquil Bigelow frostig, und Morey zog hastig die ausgestreckte Hand wieder zurück.
    Die Unterhaltung blieb stecken. Die Frau starrte ihn kühl an, Howland war in Meditationen versunken. Morey fragte sich, ob es wirklich ein guter Gedanke von ihm gewesen war, hierher zu kommen. Sein Blick kreuzte sich mit der Augenzelle des Roboters, und er bestellte eine Runde auf Howlands Rationierungsheft. Als die Drinks kamen und Morey sich gerade zu dem Entschluß durchgerungen hatte, daß der Gedanke nicht gut gewesen war, taute die Frau auf.
    »Sie sehen wie ein denkender Mensch aus, Morey«, erklärte sie plötzlich ohne Überleitung. »Ich unterhalte mich gern mit dieser Sorte von Männern. Ehrlich gestanden, Morey, habe ich kein Verständnis für die dummen, faden Bürohocker, die jeden Abend ihre doppelte Portion essen und wie verrückt konsumieren. Wohin bringt sie das, frage ich Sie? Nirgends. Ich sehe, Sie verstehen mich. Nichts als Konsumieren, vom Tag der Geburt an,

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