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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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mit belegter Stimme.
    Cherry war froh, daß er vor dem Essen noch etwas trin ken wollte.
    Cherry, dachte Morey verliebt, war überhaupt wundervoll, wundervoll … Er überraschte seinen Kopf dabei, daß er zu seinen Gedanken nickte, und die Bewegung ließ ihn hochfahren.
    Cherry schwebte zu ihm hinüber und streichelte seine Schläfe. »Ist es schlimm, Liebling?« fragte sie besorgt. »Ich meine, schmerzt die Stelle, wo du gegen die Tür gelaufen bist?« Morey warf ihr einen prüfenden Blick zu, aber ihr Gesichtsausdruck war offen und voll von Bewunderung für ihn. »Nur ein bißchen«, sagte er tapfer. »Nicht der Rede wert.«
    Der Butler brachte die Cocktails und zog sich wieder zurück. Cherry hob ihr Glas. Morey hob seines, doch als ihm der Geruch in die Nase stieg, hätte er es beinahe fallengelassen. Er zwang seinen revoltierenden Magen zur Ruhe und schluckte die Flüssigkeit hinunter.
    Er war überrascht und dankbar zugleich. Der Drink blieb in seinem Innern. Einen Augenblick später breitete er sich warm in seinem Magen aus. Er schluckte den Rest und hielt Cherry sein Glas hin. Sie füllte es nach. Er lächelte sogar ein wenig und wunderte sich, weshalb sein Kopf nicht platzte.
     
    Nach dem nächsten Drink hatte er es geschafft. Morey fühlte sich glücklich und entspannt, aber keineswegs betrunken. Sie nahmen ihr Abendessen in gehobener Stimmung ein. Sie plauderten fröhlich miteinander und mit Henry, und Morey fand sogar Zeit, Howland zu bedauern, der seine Ehe so verkorkst hatte, obwohl Ehe etwas so Herrliches, Leichtes, Entspannendes war … Der arme Kerl.
    Plötzlich horchte er auf. »Was?«
    Cherry wiederholte. »Es ist das schlaueste Schema, von dem ich je gehört habe. So ein geheimnisvoller, komischer Alter, Liebling. Die nervöse Art, wenn du weißt, was ich damit meine. Er guckte dauernd nach der Tür, aber das ist natürlich Unsinn. Wer sollte wohl kommen? Das habe ich ihm auch gesagt.«
    » Bitte, Cherry«, sagte Morey scharf. »Was hast du da eben über die Rationierungsmarken gesagt?«
    »Hast du denn nicht zugehört, Liebling? Du warst heute morgen kaum fort, als dieser komische alte Mann klingelte. Er wollte dem Butler absolut nicht seinen Namen verraten. Nun, ich habe mit ihm gesprochen. Ich dachte, er ist vielleicht ein Nachbar, und ich möchte doch deinen Nachbarn nicht als hochnäsig erscheinen, selbst wenn es mir unangenehm ist, daß immer wieder Leute zum Anrufen herüberkommen …«
    »Die Rationierungsmarken«, bat Morey. »Hast du nicht gesagt, daß er mit gefälschten Rationierungsmarken handelte?«
    Cherry sah ihn unsicher an. »Nun ja, ich habe mir auch schon gedacht, daß sie irgendwie gefälscht sein müssen. So wie er es erklärte, sind es nicht die von der Regierung herausgegebenen Marken, aber – aber Liebling, er hat mir vier von seinen für eine der unsrigen angeboten. Und da habe ich eben unser Haushaltsbuch über Dampf gehalten und die Marken von ein paar Wochen herausgelöst …«
    »Wie viele?« brüllte Morey.
    »Ungefähr – ungefähr die Zuteilungen von zwei Wochen«, erwiderte Cherry mit schwacher Stimme. Sie sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. »Ist – was hast du denn, Liebling?«
    Morey schloß die Augen. Schwindel erfaßte ihn. »Die Zuteilungen für zwei Wochen«, stöhnte er. »Vier zu eins – nicht einmal der übliche Umtauschsatz.«
    Cherry begann zu weinen. »Woher sollte ich das wissen? Daheim gab es diese Dinge nicht. Wir hatten keinen Streit wegen des Essens und keine Slums und keine von diesen schrecklichen Robotern und … und keine schmutzigen alten Männer, die bis an die Haustür kamen und immerfort zitterten.«
    Morey starrte sie mit versteinertem Gesicht an. Sie weinte wieder, aber diesmal machte es keinen Eindruck auf ihn. Er hatte einen Panzer um sich gelegt.
    Henry machte ein zur Vorsicht mahnendes Geräusch, das an ein menschliches Hüsteln erinnerte. Aber Morey brachte ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen.
    Morey hielt einen traurigen Monolog, der Cherrys Schluchzen kaum durchdrang. »Ich will dir nur erklären, was du angestellt hast. Angenommen, diese Marken sind nicht so schlecht nachgemacht, daß man sie sofort ins Feuer werfen müßte, um nicht von der Kommission erwischt zu werden. Dann hast du dir einen Zwei-Monate-Vorrat dieser komischen Gebilde eingehandelt. Falls du es nicht wissen solltest, muß ich dich darüber aufklären, daß die Rationierungshefte nicht nur ihres schönen Aussehens wegen da sind. Sie werden

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