72 Tage in der Hoelle
und äußerst lohnend. Ich habe mich bemüht, so wahrhaftig wie möglich zu berichten, und jetzt schenke ich es: meinem Vater, damit er in allen ungeschminkten Details erfährt, was ich durchgemacht habe und wie meine Liebe zu ihm die eigentliche Kraft war, die mich rettete; den anderen Überlebenden, damit sie wissen, welche Liebe und welchen Respekt ich immer für sie empfinden werde; meiner Frau und meinen Töchtern, damit sie Tag für Tag neben mir in den Bergen stehen können und damit sie erkennen: Auch wenn sie damals noch ein weit entfernter Teil meiner Zukunft waren, war jeder Schritt, den ich tat, ein Schritt näher zu ihnen; und schließlich all jenen, denen ich durch die Leiden, die Freuden und die Enttäuschungen des Lebens verbunden bin – das heißt allen, die diese Zeilen lesen. Ich bin kein weiser Mensch. Jeder Tag zeigt mir aufs Neue, wie wenig ich vom Leben weiß und wie ich mich irren kann. Aber von manchen Dingen weiß ich, dass sie wahr sind. Ich weiß, dass ich irgendwann sterben werde. Und ich weiß, dass die einzige vernünftige Reaktion auf diesen Schrecken darin besteht, zu lieben. Arturo Nogueira, einer der Tapfersten von uns allen, sagte kurz vor seinem Tod immer wieder: »Selbst hier, wo wir so leiden, ist das Leben lebenswert …« Damit meinte er, dass wir selbst dann noch, wenn uns alles genommen wird, an unsere geliebten Menschen denken können. Wir können sie in unserem Herzen behalten – als größte Kostbarkeit überhaupt.Wie wir alle, so hatte auch Arturo gemerkt, dass dies das Einzige ist, was zählt. Es ist meine Hoffnung, dass Sie, die Sie dieses Buch lesen, nicht so lange warten müssen, bis Sie erkennen, welche Schätze Sie besitzen. In den Anden lebten wir von einem Pulsschlag zum nächsten. Jede Sekunde war ein Geschenk. Seither war ich bestrebt, stets nach dieser Devise zu leben, und es hat mein Dasein mit so vielen Wohltaten erfüllt, dass ich sie nicht mehr zählen kann. Ich fordere Sie dringend auf: Machen Sie es genauso! In den Anden haben wir immer gesagt: »Luft holen. Noch einmal Luft holen. Solange du atmest, lebst du noch.« Das ist auch nach so vielen Jahren der beste Rat, den ich erteilen kann: Genießen Sie Ihr Dasein. Leben Sie jeden Augenblick. Vergeuden Sie keinen Atemzug.
DANKSAGUNG
Ich möchte meine Dankbarkeit gegenüber den Freunden und Kollegen zum Ausdruck bringen, ohne deren Mitwirkung dieses Buch nicht hätte entstehen können:
Meinen Agenten Stephanie Kip Rostan, Elizabeth Fisher, Daniel Greenberg und Jim Levine für die fachkundige Beratung.
Meiner Lektorin Annik LaFarge für die Begeisterung, Fachkenntnis, Leidenschaft und Sorgfalt, mit der sie die Entstehung des Buches begleitete.
Vince Rause, der die Zusammenarbeit mit Humor und Kompetenz zu einer Freude machte und den ich heute als meinen Freund bezeichnen kann.
Gail und Kelly Davis, die von Anfang an die Entstehung des Buches unterstützten und deren Freundschaft ich immer sehr geschätzt habe.
Dem verstorbenen Mark McCormack, einem großartigen Menschen und Freund, der mich stets ermutigt hat, meine persönliche Geschichte in einem Buch zu erzählen. Endlich bin ich seinem Ratschlag gefolgt.
Jackie Stewart, seiner Frau Helen sowie seinen Söhnen Paul und Mark, die mir stets das Gefühl vermittelt haben, zu ihrer Familie zu gehören. Meine Freundschaft mit Jackie war ein großer Segen, und ich bin ihm dankbar für alles, was ich von ihm über Rennsport, Geschäfte und das Leben gelernt habe.
Bernie Ecclestone, der mir viele Türen öffnete und mir wie Jackie viele Dinge beibrachte, die mich bis heute geprägt haben. Ich bin stolz, ihn als meinen Freund bezeichnen zu dürfen.
Meinem guten Freund Piers Paul Read, der in seinem ausgezeichneten Buch Überleben erstmals der ganzen Welt ehrlich, sensibel und kraftvoll von der Katastrophe in den Anden berichtete.
Meinen Mannschaftskameraden und Freunden, die bei dem Absturz ums Leben kamen. Ich habe sie nie vergessen und habe versucht, ihr Andenken zu bewahren.
Den fünfzehn anderen Überlebenden, meinen Brüdern fürs Leben, die als Einzige wirklich verstehen können, was wir durchlitten haben. Ohne die Loyalität und Solidarität, die wir uns entgegenbrachten, hätte es keiner von uns geschafft.
Dem Old Christians Rugby Club und seinem Mannschaftsgeist, einem Geist der Einheit und Selbstaufopferung, der uns verband und uns die Kraft und den gemeinsamen Überlebenswillen gab.
Meiner Schwester Graciela, die für mich in der Zeit
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