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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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bestand aus einem Wort. »Njet.«
    Es war sein Todesurteil. Das Wort, das ihn an die aufgebrachte Volksmenge auslieferte. Aber er war nicht gewillt, sich einfach niedermachen und in Stücke reißen zu lassen. Das Gebäude war gut verbarrikadiert und wurde von regierungstreuen Einheiten verteidigt. So blieb ihm Zeit genug, sich selbst den Tod zu geben. Aber er zögerte noch. Er wartete auf Nachricht von Marka.
    Sie ließ nicht lange auf sich warten. Zwei Uniformierte stürzten herein.
    Sie sei gekommen, sagten sie. Sie habe den Feind durch einen unbewachten Eingang in den Keller geführt, habe ihn und den Staat betrogen. Unmöglich! Aber der Mann bestand auf seiner Behauptung.
    Berserkerhafte Wut und die Weigerung, ihm zu glauben. In wilder Erregung zog er die Pistole und schoß den Überbringer der schlimmen Botschaft nieder.
    Mit dem Krachen des Schusses brach die Puppe zusammen. Die Explosion brachte ihn zu sich, und er erinnerte sich: Die zweite Patrone im Magazin war keine Platzpatrone. Er hatte vergessen, sie in der letzten Pause auszuwechseln.
    Einen Augenblick dachte er daran, in den Körper des Gefallenen zu schießen, und die Patrone loszuwerden. Aber dann war es schon zu spät, und er folgte dem Drehbuch. Er stierte auf sein Opfer, ließ die Schultern fallen und die Pistole aus den Fingern gleiten. Er taumelte ans Fenster, um auf den Platz hinauszublicken. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen und wartete auf den Vorhang.
    Der Vorhang kam kurz herunter, um eine Pause anzudeuten. Er fuhr herum und wollte sich auf die Waffe stürzen.
    »Nein, Thorny, nein!« kam Ricks entsetztes Flüstern. »Zur Ikone! Zur Ikone!«
    Er blieb stehen. Es blieb ihm keine Zeit, die Pistole aufzuheben und zu entladen. Der Vorhang hob sich bereits. Ich muß Mela ein Zeichen geben, dachte er. Er überquerte die Bühne zur Ikone, riß sich im Gehen den Kragen auf und zerwühlte sein Haar. Dann fiel er auf die Knie.
     
    In dieser Haltung verharrte er, bis Marka, Boris und Pjotr hereingekommen waren, dann drehte er sich langsam um und blickte sie verständnislos an. Spottend und lachend stießen sie den einst gefürchteten zaristischen Polizeichef über die Bühne. Er war wie ein Tier in Todesangst, benommen und unfähig zu antworten.
    Mela hob seine Pistole auf. »Wenn du noch beten willst, tue es jetzt.«
    Als er in ihre Nähe taumelte, sah er seine Chance und flüsterte hastig: »Die Pistole, Mela – nimm die erste Patrone heraus, schnell!«
    Sie mußte ihn gehört haben, obwohl sie keine sichtbare Reaktion zeigte. Hatte sie ihn nicht verstanden? Einen Moment später ergab sich eine neue Gelegenheit.
    »Die nächste Kugel ist echt!« wisperte er. »Nimm das Magazin heraus. Du hast Zeit genug!«
    Pjotr stieß ihn weiter. Er fiel gegen eine Kommode, rutschte daran herunter und starrte seine Peiniger aus angstverzerrtem Gesicht an. Pjotr ging an ein Fenster, öffnete es und brüllte der Menge ein Angebot hinunter. Ein tausendstimmiges Geheul antwortete ihm. Sie schleppten ihn zum Fenster, um ihn wie ein Beutestück zur Schau zu stellen.
    »Siehst du da unten, Pfaffenknecht?« knurrte der Revolutionär. »Deine treue Gemeinde wartet auf dich.«
    Marka drängte sich dazwischen und stieß die Fensterflügel zu. »Ich ertrage das nicht!« schrie sie.
    »Bringt ihn ’runter!« befahl Boris.
    »Nein!« Marka hob die Pistole. »Das lasse ich nicht zu! Ich will nicht, daß sie ihn niedertrampeln.«
    Pjotr lachte. »Das Volk will selbst mit seinen Unterdrückern abrechnen. Er wird ihnen so oder so nicht entgehen. Sie werden nach ihm suchen.«
    Thornier starrte verwirrt auf Mela. Sie machte noch immer keine Anstalten, das Magazin zu öffnen und die Patrone herauszunehmen, obwohl sie dem Publikum den Rücken zukehrte. Und der Augenblick kam näher: Eine barmherzige Kugel, um ihm wenigstens das Schlimmste zu ersparen. Ein letzter Gnadenbeweis der Frau, die ihn erst umgarnt, dann ausgenutzt und zuletzt verraten hatte.
    Sie richtete die Pistole auf ihn, und Thornier begann zurückzuweichen.
    »Gut, Pjotr. Wenn sie ihn sowieso bekommen …«
    Er ging rückwärts, und sie folgte ihm. Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    Dann streifte ihr Fuß einen der geladenen Kupferdrähte, und er sah kleine blaue Funken sprühen. Glasaugen, Fleisch aus Schaumgummi und Plastik, Nervenimpulse aus elektronisch gesteuerten Stromstößen.
    Mela war fort. Dies hier war ihre Puppe. Vielleicht hatte es die wirkliche Mela nicht überwinden können, als sie von seiner

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