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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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keine eigene Vorstellung von seiner Rolle hätte, wenn er anpassungsfähiger wäre. Aber er war Andrejew, sein Andrejew, wie er ihn begriff. Andrejew war zu seinem zweiten Ich geworden. Er hatte noch nie eine Rolle nur gespielt; er hatte sich immer mit ihr identifiziert.
    Er stand steinern hinter seinem Schreibtisch und hörte sich kalt die Unschuldsbeteuerungen des gefangenen Revolutionärs an.
    »Ich schwöre es, Kommissar, ich hatte nichts damit zu schaffen!« rief der Gefangene. »Nichts!«
    »Haben Sie ihn gründlich genug verhört?« knurrte Andrejew den zaristischen Unterleutnant an, der ihm den Gefangenen vorgeführt hatte. »Hat er noch kein Geständnis unterschrieben?«
    »Das war unnötig, Kommissar Andrejew! Sein Komplice hat gestanden«, verteidigte sich der Unterleutnant.
    Aber es klang falsch. Die Worte des Unterleutnants klangen, als unterstellte er ihm irgend etwas Monströses – als wollte er dem Gefangenen ein weiteres Geständnis abpressen, womöglich durch Folter, während bereits hinlängliches Material zu seiner Verhaftung vorlag. Die Worte waren richtig, aber ihre Bedeutung war durch falsche Betonung entstellt. Nach dem Drehbuch hatte es eine einfache Feststellung zu sein: Unnötig, Kommissar Andrejew. Sein Komplice hat gestanden.
    Thornier errötete ärgerlich. Sein nächster Satz hieß: »Sorgen Sie dafür, daß auch dieser gesteht.« Aber er wollte ihn nicht aussprechen. Er würde nur helfen, des Leutnants falschen Tonfall schockierten Erstaunens zu rechtfertigen. Er überlegte fieberhaft. Der Unterleutnant war eine Randfigur und trat erst im dritten Akt wieder auf. Es konnte nicht schaden, wenn er ihn blockierte.
    Er starrte die Puppe aus verengten Augen an und fragte eisig: »Und was haben Sie mit dem Komplicen gemacht?«
    Der Maestro konnte keine Sätze erfinden und Abweichungen vom Text nur als Funktionsstörungen interpretieren, die es zu kompensieren galt. Der Maestro ging eine Zeile zurück und ließ den Leutnant seinen Satz leicht verändert wiederholen.
    »Ich sagte Ihnen – er hat gestanden.«
    »So!« brüllte Andrejew. »Sie haben ihn umgebracht, wie? Er hat das Verhör nicht überlebt, wie?«
    »Thorny!« flüsterte Rick verzweifelt aus dem Ohrendetektor, »was machst du da?«
    »Er hat gestanden«, wiederholte der Leutnant hilflos.
    »Sie sind unter Arrest, Nichol!« bellte Andrejew. »Melden Sie sich bei Major Malin, wenn Sie den Gefangenen in seine Zelle zurückgebracht haben.« Er machte eine Pause. Der Maestro konnte nicht weitermachen, solange er das Stichwort nicht bekam, aber jetzt schadete es nicht mehr, den Satz auszusprechen.
    »Nun – und sehen Sie zu, daß auch dieser gesteht.«
    »Jawohl, Herr Kommissar.« Der Unterleutnant schlug die Hacken zusammen und ging mit seinem Gefangenen ab. Thornier machte sich einen Spaß daraus, ihm den Abgang zu verderben und rief ihm nach: »Und sorgen Sie dafür, daß wenigstens er das Verhör überlebt!«
    Der Maestro ließ die beiden hinausmarschieren, ohne daß einer den Kopf umwandte, und Thornier war mit sich zufrieden. Er sah Jade hinter dem Bühnenausgang stehen. Sie gab ihm ein triumphierendes Signal.
    Aber er konnte nicht ständig improvisieren.
    Am meisten fürchtete er Markas Auftritt. Der Maestro spielte Melas Puppe in den Vordergrund und rechtfertigte ihren Verrat auf Kosten von Andrejews Charakter. Es war schwierig, sich dagegen zu wehren. Markas Rolle war zu bedeutend, um mit ihr nach Belieben umzuspringen.
    Der Vorhang fiel. Die Bühne drehte sich. Die nächste Szene spielte in einem bürgerlich eingerichteten Wohnzimmer. Thornier nahm seinen Platz ein, und der Vorhang hob sich von neuem.
    Er bellte ins Telefon: »Keine weiteren Verhaftungen. Nach Beginn des Ausgehverbotes wird von der Schußwaffe Gebrauch gemacht.« Er hängte ein.
    Als er sich umdrehte, stand sie auf der Schwelle. Sie hatte gelauscht, und nun zuckte sie die Achseln und schlenderte sorglos herein, während er sie mißtrauisch beobachtete. Sie war zu ihm zurückgekehrt, aber als Spionin für Pjotr, den Arbeiterführer. Er verdächtigte sie nur der Untreue, nicht des Verrats. Es war eine kritische Szene, denn der Maestro konnte sie entweder als hinterlistiges, verräterisches Frauenzimmer oder als eine zur Revolution konvertierte Volksheidin hinstellen, was Andrejew automatisch zum brutalen Unterdrücker abstempeln würde.
    »Nun, willst du mir nicht guten Tag sagen?« fragte sie, nachdem sie das Zimmer durchschritten hatte.
    Er grunzte nur. Sie

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