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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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sich meiner andere Kräfte. Ich wurde hierhin gezogen und dorthin. Ich wußte nicht, weshalb ich es wußte. Es gab kein äußeres Merkmal, kein festes Zeichen, nicht einmal eine bestimmte Richtung. Dennoch konnte ich fühlen, daß ich hin und her gezerrt wurde, und mir war, als sträube sich ein großer Kreisel in mir gegen diese Bewegung. Es schien, als beherrsche mich eine Macht, die nach und nach schwächer wurde und mich an eine neue Macht verlor. In diesen Augenblicken der Obergabe glitt ich auf einen unbekannten Punkt zu, bis ich wieder aufgehalten und in eine andere Richtung gelenkt wurde. Ich schwebte hierhin und dorthin, und mein Bewußtsein wurde stärker. Und ich fragte mich, ob zwei feindliche Mächte um mich kämpften, Gutes und Böses vielleicht, oder Leben und Tod …
    Das Gefühl, hin und her gezogen zu werden, wurde so stark, daß ich die ruckartigen Bewegungen körperlich zu spüren begann. Dann plötzlich endete der Kampf. Ich bewegte mich immer schneller, ich jagte wie ein Meteorit dahin, der in den Bannkreis der Erdanziehung geraten ist …
     
    »In Ordnung«, sagte eine Stimme, »aus irgendeinem Grund wurde die Wiederbelebung verzögert. Notieren Sie es lieber auf Ihrer Karte. Wie oft? Ah, erst das viertemal. Ja, gewiß, notieren Sie es. Da, jetzt wacht sie auf.«
    Es war eine Frauenstimme, die mit einem etwas fremdartigen Akzent sprach. Die Fläche, auf der ich lag, schwankte. Ich öffnete die Augen, sah, wie die Decke über mir entlangglitt, und schloß die Augen wieder. Eine andere Stimme, wieder mit der seltsamen Betonung, sprach mich an.
    »Trinken Sie das«, sagte sie.
    Eine Hand stützte meinen Kopf, und eine Tasse wurde gegen meine Lippen gedrückt. Nachdem ich die Flüssigkeit getrunken hatte, lehnte ich mich wieder mit geschlossenen Augen zurück. Ich dämmerte ein Weilchen vor mich hin. Als ich wieder erwachte, fühlte ich mich kräftiger. Ein paar Minuten lang starrte ich die Decke an. Vage tauchte die Frage auf, wo ich mich befand. Ich konnte mich nicht an eine Decke erinnern, die so cremerosa wie diese hier aussah. Und plötzlich, während ich noch die Decke anstarrte, durchzuckte mich ein heftiger Schock. Mir wurde schmerzhaft klar, daß nicht nur die Decke fremdartig war – alles war fremd. Eine Leere gähnte, da wo Erinnerungen hätten sein müssen. Ich hatte keine Ahnung, wer ich war und wo ich mich befand. Ich konnte mich nicht erinnern, wie oder weshalb ich gerade hier war … In panischer Angst versuchte ich mich aufzurichten, aber eine Hand hielt mich zurück und drückte mir wieder die Tasse an die Lippen.
    »Schon gut, schon gut«, sagte die Stimme von vorhin beruhigend. »Entspannen Sie sich.«
    Ich wollte Fragen stellen, aber irgendwie fühlte ich mich entsetzlich abgespannt. Alles war so mühsam. Die Welle der Panik klang ab und ging in Lethargie über. Was war mit mir geschehen? Ein Unfall vielleicht? Reagierte man so, wenn man einen schweren Schock erlitten hatte? Ich wußte es nicht, und im Augenblick war es mir gleichgültig. Man sorgte für mich. Mir war so schwindlig, daß die Fragen warten konnten.
    Vermutlich schlummerte ich wieder ein, ein paar Minuten vielleicht oder ein paar Stunden. Ich weiß nur, daß ich mich ruhiger fühlte, als ich wieder erwachte – eher verwundert als erschreckt –, und ich blieb eine Zeitlang reglos liegen. Ich hatte mich soweit erholt, daß ich mich trösten konnte: Wenn ich einem Unfall zum Opfer gefallen war, so verspürte ich wenigstens keine Schmerzen.
    Neue Energie durchströmte mich, und mit ihr kam die Neugier. Wo war ich? Ich rollte den Kopf ein wenig zur Seite, um mehr von meiner Umgebung zu sehen.
    Ein paar Schritte von mir entfernt befand sich eine seltsame Vorrichtung auf Rädern, ein Zwischending von einem Bett und einem Servierwagen. Darauf schlief, mit geöffnetem Mund, die riesigste Frau, die ich je gesehen hatte. Ich starrte sie an. Und dann sah ich zwei weitere dieser Bettwagen, auf denen ebenfalls zwei Riesenfrauen lagen.
    Ich betrachtete die mir am nächsten Liegende genauer und stellte zu meiner Überraschung fest, daß sie noch sehr jung war – schätzungsweise kaum älter als zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig. Ihr Gesicht war vielleicht ein wenig plump, aber keineswegs zu dick. Im Gegenteil, die frischen, schlafgeröteten Wangen und die kurzgeschnittenen Goldlocken ließen sie sogar hübsch erscheinen. Ich fragte mich verwirrt, welche Drüsenkrankheit schon in diesem Alter zu einer derartigen

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