Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
dann eine der üblichen Vorlesungen zur Verhütung einer vor kurzem entwickelten Typhusart gehalten.
    Seine Eltern stritten immer noch. »Wir müssen so ein Gitter haben«, erklärte Ruth Foster. »Sonst brauchen wir den ganzen Bunker nicht.«
    »Gut, ich kaufe ein Gitter«, sagte Bob Foster. »Ich kaufe das Kugelfanggitter und alles andere, was sie noch auf den Markt bringen. Ich werde kaufen und kaufen.«
    »Du machst die Sache schlimmer als sie ist.«
    »Du mußt verstehen – diese Masche hat gegenüber der Auto- und Fernsehapparatewerbung einen Vorteil: Dinge wie diese Gitter müssen wir einfach kaufen. Es ist kein Luxus, keine Prestigekutsche, vor der die Nachbarn neidisch erblassen. Nein, wenn wir es nicht kaufen, müssen wir sterben. Wenn man etwas verkaufen will, muß man in den Leuten nur Angst erwecken. Oder Unsicherheit. Sage jemandem, daß er komisch aussieht und schlecht riecht, wenn er keine Frisiercreme X oder keine Zahnpasta Y nimmt. Er wird sie kaufen. Sage jemandem, er muß sterben, wenn er kein Kugelfanggitter kauft. Er wird es kaufen. Kauf oder stirb – der perfekte Werbeslogan. Kaufen Sie einen funkelnagelneuen Bunker von General Electronics, oder Sie müssen sterben.«
    »Hör auf!« schrie Ruth.
    Bob Foster setzte sich müde an den Küchentisch. »Gut. Ich gebe auf. Ich werde alles mitmachen.«
    »Du willst das Gitter kaufen? Ich glaube, es wird noch vor Weihnachten auf den Markt kommen.«
    »O ja«, sagte Bob Foster. »Sie werden zu Weihnachten herauskommen.« Sein Gesicht hatte einen seltsamen Zug angenommen. »Und wir werden eines zu Weihnachten kaufen, und jeder andere wird auch eines kaufen.«
    Die General-Electronics-Zusatzschutzgitter waren eine Sensation.
    Mike Foster ließ sich von der Menge durch die Dezemberstraße schieben. Das düstere Winterzwielicht war aus der Innenstadt verbannt. In jedem Schaufenster glitzerten die Zusatzschutzgitter. In allen Formen und Größen, für jede Art von Bunker. In allen Preislagen. Die vielen Menschen waren fröhlich und angeregt – wie immer in der Weihnachtszeit. Sie schoben sich, mit Paketen beladen, gutmütig durch die Menge. Autos krochen über die verstopften Straßen. Überall Lichter, in jedem Schaufenster die besten Wünsche zum Fest. Sein eigenes Haus war dunkel und still. Die Eltern waren noch nicht zu Hause. Das Geschäft ging schlecht, und Mutter war für einen kranken Angestellten eingesprungen. Mike stellte die Kodezahlen des Türschlosses ein und betrat die Wohnung. Der automatische Ofen hatte das Haus warm und freundlich gehalten. Er zog die Jacke aus und legte seine Schulbücher zur Seite.
    Er blieb nicht lange im Haus. Sein Herz klopfte vor Erregung, er lief zur Hintertür und wollte schon auf die hintere Veranda hinaustreten.
    Doch er bezwang sich, drehte sich wieder um und ging ins Haus zurück. Er wollte nichts übereilen. Jede Bewegung in Richtung des Bunkers glich einer feierlichen Zeremonie. Zuerst dieses herrliche Gefühl, wenn er den Einlaßstutzen sah. Schon seine Gegenwart nahm alle Unsicherheit und Angst von ihm. Und dann das saugende, singende Geräusch, wenn ihn der automatische Lift in die Tiefe brachte.
    Aber der Bunker selbst!
    Jeden Nachmittag, sobald er daheim war, verbarg er sich im Innern dieser Stahlwände, wie er es am ersten Tag getan hatte. Nur war der Raum jetzt nicht mehr leer. Endlose Reihen von Konserven, Kissen, Bücher, Bild- und Tonbänder, Drucke an den Wänden, helle Stoffe und sogar eine Blumenvase. Der Bunker war sein Reich. Hier rollte er sich behaglich zusammen, umgeben von den Dingen, die ihm ans Herz gewachsen waren.
    Er zögerte die Vorfreude so lange wie möglich hinaus. Heute würde er bis zum Abendessen unten bleiben und Wind in the Willows hören. Seine Eltern wußten, wo sie ihn suchen mußten. Er war immer unten. Zwei Stunden des Glücks, die ihm ganz allein gehörten. Und dann, wenn das Abendessen vorbei war, würde er wieder hinuntereilen und bleiben, bis er ins Bett gehen mußte. Manchmal, spät in der Nacht, wenn seine Eltern schon schliefen, stand er leise auf und schlich sich in den Bunker, wo er dann den Rest der Nacht verbrachte.
    Er fand das Band, das er gesucht hatte, und eilte auf die rückwärtige Veranda hinaus. Der Himmel war bleigrau. Häßliche schwarze Wolken-Streifen trieben dahin. Ab und zu sah man in der Stadt schon Lichter aufflammen. Der Hof war kalt und feindselig. Mike ging unsicher die Stufen hinab – und blieb wie angewurzelt stehen.
    Eine gähnende

Weitere Kostenlose Bücher