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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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beschäftigte mich immer noch mit meiner Situation. Dank des Beruhigungsmittels konnte ich kühl überlegen, wenn ich auch zu keinem Ergebnis kam. In diesem Augenblick bewegte sich die Decke wieder über mir, und ich erkannte, daß man mich wegrollte. Am anderen Ende des Raumes öffnete sich eine Tür, und das Gefährt unter mir kippte ein wenig, als man mich auf eine sanft abfallende Rampe schob. Am Fuß der Rampe wartete ein krankenwagenähnliches Gefährt mit blitzsauberen rosa Polstern. Die Türen standen offen. Ich beobachtete interessiert, daß ich die Hauptfigur einer präzise abrollenden Handlung war. Acht kleine Wärterinnen hatten die Aufgabe, mich von dem fahrbaren Bett auf die gefederte Liege des Krankenwagens umzuladen. Sie gingen vor wie bei einer Feuerwehrübung. Zwei von ihnen blieben noch ein wenig länger, um meine Decken festzustecken und mir ein zusätzliches Kissen unter den Kopf zu schieben.
    Dann schlossen sie die Türen hinter sich. Ein paar Minuten später fuhren wir los.
    Jetzt erst – und wahrscheinlich trug das Beruhigungsmittel dazu bei – kehrte mein Gleichgewicht zurück, und ich glaubte die Lage klar zu verstehen. Wahrscheinlich hatte ich doch einen Unfall gehabt, hatte aber irrtümlich angenommen, daß ich mein Bewußtsein wiedererlangt hatte, während ich noch unter dem Einfluß von Halbträumen und Halluzinationen stand. Wenn ich ganz aufwachte, würde ich mich in einer vertrauten Umgebung befinden.
    Weshalb war mir dieser tröstliche Gedanke nur nicht früher gekommen? Wohl weil die Halluzinationen so erschreckend lebensecht wirkten. Wie dumm von mir, daß ich mich zu dem Gedanken hatte hinreißen lassen, ich sei eine Art Gulliver unter Liliputanern – recht ausgewachsenen Liliputanern, übrigens. Es ist den meisten Träumen eigen, daß man die klare Vorstellung über die eigene Person verliert. Ich brauchte also über meinen Gedächtnisschwund nicht überrascht zu sein. Lediglich eines mußte ich tun: genau beobachten, was ich träumte. Sicherlich steckte sehr viel Symbolismus in den fremden Gestalten und Bildern.
    Diese Entdeckung trug dazu bei, daß ich meine Haltung völlig änderte und mit neuer Aufmerksamkeit um mich sah. Gleich von Anfang an kam es mir seltsam vor, daß ich so viele Einzelheiten sah. Nichts erinnerte an die sonstigen Träume mit ihren scharfen Reliefs gegen einen verschwommenen, undeutlichen Hintergrund. Nein, ich war vom dreidimensionalen Raum umgeben. Meine Empfindungen waren auf diesen Raum abgestimmt. Besonders die Einspritzung hatte ich als völlig wirklich und echt empfunden. Diese perfekte Vortäuschung der Wirklichkeit faszinierte mich.
    Das Wageninnere war in dem gleichen Babyrosa gehalten wie vorhin der Raum. Nur das Dach schimmerte zartblau, durchsetzt von kleinen silbrigen Sternen. Der vordere Teil wurde durch verschiedene Wandschränke mit versilberten Griffen abgetrennt. Meine Liege befand sich an der linken Längswand. Genau gegenüber waren zwei festgeschraubte Stühle angebracht – ziemlich klein und lederüberzogen. Zwei langgestreckte Fenster an beiden Seiten ließen nur wenig Platz für eine feste Wand. Feinmaschige Vorhänge, im Augenblick von rosa Schleifen zurückgehalten, und zusammen gerollte Blenden vervollständigten das Bild. Wenn ich den Kopf herumdrehte, könnte ich die vorbeiziehende Landschaft betrachten – leider ein wenig verwischt, denn entweder waren die Federn des Wagens oder die Straße sehr schlecht. Ich war froh, daß meine Liege eine eigene Federung besaß.
    Bis auf die Farbschattierungen bot die Landschaft nicht viel Abwechslung. Unser Weg wurde von Gebäuden gesäumt, die sich hinter einem breiten Rasengürtel erstreckten. Jedes der Gebäude war drei Stock hoch, etwa fünfzig Meter lang und von einem flachen Ziegeldach bedeckt, das an die Dächer italienischer Häuser erinnerte. Die Blocks unterschieden sich nur durch den Anstrich voneinander. Türen, Fenster, sogar die Vorhänge – alles war sorgfältig auf die Farbe des jeweiligen Hauses abgestimmt. Ich konnte keine Menschenseele hinter den Fenstern erblicken. Nur einmal sah ich eine Gruppe Mädchen in Overalls, die den Rasen mähten und sich um die Blumenbeete kümmerten.
    Weiter von der Straße entfernt standen größere, fabrikähnliche Gebäude mit hohen, rauchenden Schloten. Ich kann natürlich nicht sagen, ob es sich wirklich um Fabriken handelte, da ich nur einen schnellen Blick von der Ferne auf sie werfen konnte.
    Die Straße selbst führte nie

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