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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Deformierung führen konnte.
    Etwa zehn Minuten mußten vergangen sein. Ich hörte schnelle, geschäftige Schritte näherkommen. Eine Stimme fragte:
    »Wie geht es Ihnen jetzt?«
    Ich drehte den Kopf auf die andere Seite und sah in ein Gesicht, das sich fast in gleicher Höhe zu meinem befand. Einen Augenblick dachte ich, daß es zu einem Kind gehören müsse, doch dann erkannte ich, daß die Züge die einer etwa Dreißigjährigen waren. Ohne meine Antwort abzuwarten, fühlte sie mir den Puls. Sie nickte befriedigt vor sich hin.
    »Jetzt werden Sie wieder gesund, Mutter«, erklärte sie.
    Ich starrte sie verständnislos an.
    »Das Auto wartet vor der Tür. Können Sie gehen?« fuhr sie fort.
    Verwirrt fragte ich: »Welches Auto?«
    »Sie müssen doch heim«, erklärte sie geduldig. »Kommen Sie jetzt.« Und sie schlug die Bettdecken zurück.
    Ich sah an mir herunter. Und was ich sah, ließ mich erstarren. Ich hob den Arm. Ein plumpes weißes Fettpolster mit einer lächerlich kleinen Hand an seinem Ende. Ich wagte nicht zu atmen. Und dann, als ich ohnmächtig wurde, hörte ich weit weg einen Schrei …
    Als ich wieder die Augen öffnete, stand neben mir eine Frau – eine normal große Frau – in weißem Kittel und mit einem Stethoskop. Sie betrachtete mich kopfschüttelnd. Die Frau mit der weißen Haube, die ich zuvor für ein Kind gehalten hatte, stand neben ihr. Sie reichte ihr kaum bis zum Ellbogen. »… ich weiß nicht, Doktor«, sagte sie gerade. »Sie schrie plötzlich auf und wurde ohnmächtig.«
    »Was ist denn? Was ist geschehen?« hörte ich mich sagen. Meine Stimme klang angstvoll. »Ich weiß, daß ich nicht so bin – ich kann nicht so aussehen …«
    Die Ärztin sah mich immer verblüffter an.
    »Was soll das heißen?« fragte sie.
    »Ich weiß nicht, Doktor«, meinte die kleine Frau. »Es kam so plötzlich, als habe sie einen Schock erlitten. Aber ich kann nicht sagen, wie es geschah.«
    »Hm, wir haben ihren Namen schon abgestrichen. Sie kann hier nicht bleiben. Außerdem brauchen wir ihr Bett.« Die Ärztin sah mich an. »Am besten gebe ich ihr eine Beruhigungsspritze.«
    »Aber was ist denn geschehen? Wer bin ich? Hier liegt ein entsetzlicher Irrtum vor. Ich weiß, daß ich nicht so aussehe. Bitte, bitte, sagen Sie mir doch …« Meine Worte gingen in ein unverständliches Gestammel über.
    Die Ärztin wollte mich besänftigen. Sie legte mir ruhig die Hand auf die Schulter.
    »Schon gut, Mutter. Sie brauchen sich nicht zu ängstigen. Ruhig, ganz ruhig. Wir bringen Sie bald nach Hause.«
    Eine weitere Assistentin mit weißer Haube, nicht größer als die erste, eilte mit einer Spritze herbei und reichte sie der Ärztin.
    »Nein«, protestierte ich, »ich will wissen, wo ich bin. Wer bin ich? Und wer seid ihr? Was ist mit mir geschehen?« Ich versuchte ihr die Spritze aus der Hand zu schlagen, aber die beiden kleinen Frauen stürzten sich auf mich und hielten gemeinsam meinen Arm fest, während die Ärztin die Nadel ansetzte.
    Es war ein Beruhigungsmittel, gut. Es machte mich nicht bewußtlos, aber es ließ mich die Dinge mit Abstand betrachten. Ein seltsames Gefühl: Ich schien ein paar Schritte neben mir herzuschweben und mich mit einer unnatürlichen Ruhe zu betrachten. Ich war in der Lage – oder glaubte es zu sein –, die Dinge klar abzuschätzen. Offensichtlich litt ich an Gedächtnisschwund. Ein Schock irgendwelcher Art hatte, wie das oft der Fall ist, meine Erinnerungen ›gelöscht‹. Jedoch schien ich nur die Erinnerung an meine Persönlichkeit verloren zu haben – wer ich war, was ich war, woher ich stammte. Die anderen Dinge waren mir geblieben. Ich konnte sprechen, denken – und mein Denken schien geschult zu sein.
    Andererseits war ich erfüllt von der Überzeugung, daß meine Umwelt irgendwie nicht stimmen konnte. Ich wußte, daß ich nie zuvor an einem Ort wie diesem gewesen war. Ich wußte auch, daß etwas Seltsames an den beiden kleinen Krankenschwestern war. Und ich wußte mit absoluter Sicherheit, daß dieser unförmige Fleischberg nicht ich sein konnte. Obwohl ich keine Ahnung hatte, welches Bild ich aus dem Spiegel kannte, obwohl ich nicht einmal wußte, ob ich blond, schwarz, alt oder jung war, so war doch nicht der Schatten eines Zweifels in mir, daß ich so nicht aussah.
    Und wenn ich an die anderen riesenhaften jungen Frauen dachte … Es konnte keine Drüsenkrankheit sein, sonst hätten sie nicht davon gesprochen, mich ›heimzuschicken. Wo war ich daheim …?
    Ich

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