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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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als hätte ich nichts gehört. Sie trippelte hinter mir her und hielt mich an meinem rosa Gewand fest. »Mutter«, sagte sie wieder, »Sie müssen zurückkommen. Sie können sich hier draußen eine Erkältung holen.«
    Ich wollte die nächste Stufe herabsteigen, und sie hielt mich fest. Ich wollte mich mit einem Ruck von ihr befreien. Ein Ratsch, als der rosa Stoff nachgab. Ich taumelte und verlor das Gleichgewicht. Der Boden kam auf mich zu. Das war das letzte, was ich sah …
     
    Als ich die Augen öffnete, sagte eine Stimme:
    »So ist es schön, Mutter Orchidee. Warum waren Sie auch so unvernünftig? Ein Glück, daß es nicht schlimmer für Sie ausging. Wie kann man nur so etwas Dummes machen. Ich schäme mich richtiggehend für Sie!«
    Mein Kopf schmerzte. Ich war verzweifelt, daß die Halluzination immer noch anhielt. Man konnte sich vorstellen, daß ich nicht in der geeigneten Laune war, mir eine Strafpredigt anzuhören. Ich sagte ihr, sie solle sich zum Teufel scheren. Einen Augenblick schienen die Augen aus dem kleinen Gesicht zu quellen. Doch dann befestigte die Wärterin ein Stück Mull und Pflaster auf meiner Stirn, erhob sich schweigend und ging.
    Zögernd mußte ich mir eingestehen, daß sie völlig im Recht war. Was hatte ich denn vorgehabt? Konnte ich denn, gefesselt in diese abscheulichen Fleischmassen, überhaupt etwas tun? Ekel stieg in mir hoch, und das Gefühl der völligen Hilflosigkeit ließ mir wieder die Tränen in die Augen steigen. Ich sehnte mich nach meinem eigenen schlanken Körper, der das tat, was ich von ihm verlangte. Ich erinnerte mich, wie Donald einmal auf einen jungen Baum deutete, der im Wind hin und her schwankte, und ihn mit mir verglich. Und erst vor ein paar Tagen …
    Und dann machte ich eine Entdeckung, die mich so erregte, daß ich mich aufsetzte, ohne die Anstrengung überhaupt zu spüren. Die leere Seite in meinem Gedächtnis war jetzt beschrieben. Ich konnte mich an alles erinnern … Das Blut hämmerte in meinen Schläfen, so daß ich mich wieder hinlegen mußte. Da war alles – bis zu dem Punkt, an dem die Nadel aus dem Arm gezogen wurde und jemand die Wunde betupfte …
    Aber was war danach geschehen? Träume und Halluzinationen hatte ich erwartet – aber nicht dieses klare, in allen Einzelheiten wirklichkeitsgetreue Erlebnis – dieser wahr gewordene Alptraum …
    Was, in aller Welt, war mit mir geschehen?
     
    Ich mußte wieder eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete, war draußen heller Tag, und ein ganzer Zug kleiner Wärterinnen war hereingekommen, um mich zu bedienen.
    Sie breiteten geschickt ihre Tücher aus und rollten mich hierhin und dahin, bis sie mich gewaschen und meine Betten gerichtet hatten. Ich ließ alles geduldig über mich ergehen. Meine Kopfschmerzen waren geschwunden, und ich fühlte mich frischer.
    Als die kleinen geschickten Hände fast fertig waren, hörte man an der Tür plötzlich ein befehlendes Klopfen. Ohne Aufforderung traten zwei Gestalten in schwarzen, silberbestickten Uniformen ein. Sie waren wie die Amazonen auf den Feldern, groß, stark und hübsch. Die kleinen Wärterinnen ließen alles stehen und liegen und flüchteten mit Entsetzensrufen in die entfernteste Zimmerecke, wo sie sich eng aneinanderkuschelten.
    Die beiden grüßten mit dem mir wohlbekannten Salut. In einer seltsamen Mischung aus Entschlossenheit und Unterwürfigkeit fragte eine von ihnen:
    »Sie sind Orchidee – Mutter Orchidee?«
    »So nennt man mich«, gab ich zu.
    Das Mädchen zögerte und sagte dann in einem eher bittenden Ton:
    »Ich habe Befehl, Sie zu verhaften, Mutter. Kommen Sie bitte mit uns.«
    Ein erregtes, ungläubiges Geplapper brach unter den Wärterinnen in der Ecke aus. Das uniformierte Mädchen brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.
    »Zieht die Mutter an und macht sie fertig«, befahl sie.
    Die kleinen Frauen kamen nur zögernd näher. Sie warfen den Polizistinnen ein nervöses Lächeln zu. Das zweite Mädchen, das bisher nicht gesprochen hatte, winkte ihnen nicht unfreundlich:
    »Kommt jetzt und richtet sie schnell her.«
    Sie liefen trippelnd an mein Bett.
    Ich erstickte fast in meinen rosa Hüllen, als die Ärztin eintrat. Sie sah die beiden Polizistinnen stirnrunzelnd an.
    »Was soll das? Was wollt ihr hier?« fragte sie.
    Die Anführerin erklärte ihr die Sache.
    »Unter Arrest!« rief die Ärztin. »Eine Mutter unter Arrest! So einen Unsinn habe ich noch nie gehört.
    Was wirft man ihr eigentlich vor?«
    Das uniformierte

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