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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Mädchen sagte ein wenig dümmlich:
    »Man sagt, sie sei eine Reaktionärin.« Die Ärztin starrte sie nur an.
    »Eine Mutter und Reaktionärin? Was fällt euch nicht alles ein! Verschwindet von hier, ihr beiden!«
    Die junge Frau protestierte.
    »Wir haben unsere Order, Doktor.«
    »Unsinn. Hier gibt es keine Autorität. Haben Sie je gehört, daß eine Mutter verhaftet wurde?«
    »Nein, Doktor.«
    »Dann werdet ihr beiden keinen Präzedenzfall heraufbeschwören. Geht jetzt!«
    Das uniformierte Mädchen zögerte hilflos, doch dann kam ihr die Erleuchtung.
    »Wenn Sie uns vielleicht eine schriftliche Bestätigung geben könnten, daß Sie die Mutter nicht ausliefern …?« schlug sie vor.
     
    Als die beiden glücklich mit ihrem Stück Papier abzogen, sah die Ärztin die kleinen Wärterinnen wütend an. »Ihr müßt doch immer schwatzen, was? Alles, was eine von euch zufällig aufschnappt, geht durch eure Reihen wie ein Feuer durch ein Kornfeld. Nichts als Ärger hat man mit euch.« Sie wandte sich an mich. »Und Sie, Mutter Orchidee, beschränken sich bitte in Gegenwart dieser kleinen neugierigen Plagegeister auf ja und nein. Ich komme in ein paar Minuten ohnehin zu Ihnen. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Sie ging und ließ eine bestimmte Gruppe von Wärterinnen zurück.
     
    Als sie wiederkam, wurde gerade das Tablett, auf dem man meine Riesenmahlzeit gebracht hatte, hinausgetragen. Sie war nicht allein. Vier andere Frauen begleiteten sie, gefolgt von Dienerinnen, die Stühle hereinschleppten und sie neben meinem Bett aufstellten. Als die Dienerinnen gegangen waren, setzten sich die fünf Frauen. Sie starrten mich an, als sei ich ein Ausstellungsstück. Nur eine schien so jung wie meine Ärztin zu sein. Die anderen schätzte ich auf fünfzig oder sechzig.
    »Nun, Mutter Orchis«, begann die Ärztin mit einer Miene, als wolle sie ein Gerichtsverfahren eröffnen, »es ist völlig klar, daß sich etwas sehr Ungewöhnliches zugetragen hat. Natürlich sind wir daran interessiert, die Angelegenheit zu klären. Sie brauchen sich wegen der Polizei von heute morgen keine Sorgen zu machen. Sie hatten kein Recht, hier zu erscheinen. Unsere Untersuchung ist rein wissenschaftlicher Art. Wir müssen feststellen, wie es geschehen konnte.«
    »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen als ich weiß«, erwiderte ich. Ich sah mich um, sah die fünf weißgekleideten Frauen an und schließlich meinen eigenen unförmigen Körper. »Mir ist bewußt, daß es sich um eine Halluzination handeln muß. Beunruhigend für mich ist jedoch, daß ich bisher immer annahm, jede Halluzination müsse wenigstens in einer Dimension unwirklich und verzerrt erscheinen. Das ist hier nicht der Fall. Ich habe alle meine Sinne und kann sie gebrauchen. Ich bin in einem unförmigen Körper gefangen, dessen Fleisch ich berühren kann. Das einzig Unwirkliche, das ich bisher feststellen konnte, ist, daß alles keinen Sinn ergibt – nicht einmal im symbolischen Bereich.«
    Die vier fremden Frauen starrten mich verblüfft an. Die Ärztin warf ihnen einen Blick zu, der in etwa bedeuten konnte: Glaubt ihr mir jetzt?
    Dann wandte sie sich mir zu.
    »Beginnen wir mit einigen Fragen.«
    »Ich möchte vorher noch etwas zu meiner gestrigen Erzählung hinzufügen«, unterbrach ich sie. »Mein Gedächtnis ist zurückgekehrt.«
    »Vielleicht durch die Erschütterung, als Sie die Treppe herunterstürzten.« Sie untersuchte das Pflaster auf meiner Stirn. »Was wollten Sie eigentlich draußen?«
    Ich gab auf diese Frage keine Antwort. »Vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich Ihnen vorher den Rest meiner Geschichte erzähle.«
    »Gut.« Sie nickte. »Sie sagten mir, daß Sie – äh – verheiratet waren und Ihr – äh – Mann kurz danach starb. Den Rest wußten Sie nicht mehr.«
    »Ja«, sagte ich. »Er war Testpilot.«
    Ich erklärte ihnen den Begriff. »Es geschah ein halbes Jahr nach unserer Hochzeit – und einen Monat, bevor sein Vertrag mit der Flugzeugfirma auslief.
    Nach diesem Unglück nahm mich meine Tante für ein paar Wochen auf. Ich kann mich an diese Zeit nicht mehr gut erinnern – mir war damals alles gleichgültig, und ich nahm von meiner Umgebung nicht die geringste Notiz.
    Aber dann wachte ich eines Morgens auf und sah die Dinge plötzlich mit anderen Augen an. Ich sagte mir, daß es so nicht weitergehen könne. Ich mußte mich beschäftigen, arbeiten, um den Kummer zu vergessen.
    Doktor Hellyer, der Leiter des Wraychester-Krankenhauses, bei dem ich vor

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