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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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fragte sie langsam.
    »Nun, diese ganze phantastische Welt – und Sie.« Ich machte eine allumfassende Handbewegung. »Dieser ekelerregende große Leib, all die kleinen Frauen, überhaupt alles. Offensichtlich eine Reaktion des Unterbewußtseins – und das beunruhigt mich. Denn um Wunschdenken kann es sich kaum handeln.«
    Sie hatte mir mit immer größer werdender Beunruhigung zugehört. »Wer, um alles in der Welt, hat Ihnen vom Unterbewußtsein und vom Wunschdenken erzählt?« fragte sie unsicher.. »Warum möchten Sie mich denn unbedingt als schwachsinnige Analphabetin hinstellen?« erwiderte ich.
    »Aber eine Mutter weiß doch nichts über diese Dinge. Sie braucht nichts zu wissen.«
    »Hören Sie mir gut zu. Ich sagte Ihnen und diesen grotesken Riesendamen im anderen Zimmer bereits, daß ich keineswegs Mutter bin. Ich bin lediglich eine unglückliche Frau, dazu Dr. med., die an Halluzinationen leidet.«
    »Dr. med.?« wiederholte sie.
    »Doktor der Medizin. Ich bin praktische Ärztin.«
    Sie ließ ihre Blicke neugierig über meine unförmige Gestalt gleiten.
    »Sie behaupten, Ärztin zu sein?« fragte sie mit seltsam veränderter Stimme.
    »Ja.«
    »Aber das ist doch Unsinn«, protestierte sie verwirrt und ärgerlich zugleich. »Sie wurden nach den Richtlinien der Müt ter erzogen. Sie sind eine Mutter. Sehen Sie sich doch an.«
    »Ja«, sagte ich bitter, »ich habe es gesehen.«
    Es entstand eine Pause.
    »Mir scheint es«, meinte ich schließlich, »daß es wenig Sinn hat, wenn wir einander weiterhin ungläubig gegenüberstehen. Erklären Sie mir, wo ich bin und wer ich sein soll. Vielleicht kommt mein Gedächtnis dadurch zurück.«
    Sie gab den Vorschlag an mich zurück. »Erzählen Sie mir lieber zuerst, was Sie von Ihrer Vergangenheit wissen. Dann kann ich leichter beurteilen, was Sie bedrückt.«
    »Schön.« Ich nickte und erzählte ihr die verrückte Lebensgeschichte, soweit ich mich erinnern konnte – das heißt, bis zu dem Augenblick, in dem Donalds Flugzeug abgestürzt war.
     
    Es war dumm von mir gewesen, auf sie hereinzufallen. Denn selbstverständlich hatte sie nicht die geringste Absicht, mir etwas zu erzählen. Als ich meine Geschichte beendet hatte, stand sie auf und ging hinaus. Ich blieb hilflos und wütend zurück.
    Ich wartete, bis alles ruhig geworden war. Jemand hatte die Musik abgeschaltet. Eine Wärterin sah herein und fragte mit pflichtbewußtem Lächeln, ob ich etwas brauchte. Und dann ließ man mich in Ruhe.
    Eine halbe Stunde verstrich, bis ich es wagte, mich aufzusetzen. Diesmal fiel es mir leichter, da ich wußte, daß ich mich nicht anstrengen durfte und meine Kraft sorgfältig einteilte. Der schwierigste Teil des Unternehmens war, von der sitzenden Stellung auf die Beine zu kommen. Aber ich schaffte es, wenn auch schwer atmend. Langsam ging ich zur Tür hinüber. Sie war unverschlossen. Ich öffnete sie einen Spalt und horchte. Der Korridor lag schweigend da. So stieß ich die Tür auf und ging hinaus – auf Entdeckungsreise. Die Türen zu den anderen Zimmern waren geschlossen. Wenn ich mein Ohr gegen das Holz preßte, konnte ich schwere, regelmäßige Atemzüge hören. Sonst unterbrach nichts die Stille. Ich folgte dem Gang um verschiedene Biegungen, bis ich mich plötzlich an der Eingangstür befand. Ich drückte die Klinke herunter. Die Tür war weder verriegelt noch versperrt. Wieder blieb ich stehen, horchte ein wenig nach draußen und trat erst ins Freie, als sich nichts regte.
    Vor mir erstreckte sich der parkähnliche Garten, scharf umrissen vom weißen Mondlicht. Durch die Bäume zu meiner Rechten schimmerte Wasser. Links von mir stand ein Haus, das dem soeben verlassenen Gebäude aufs Haar glich. In keinem der Fenster zeigte sich Licht.
    Was sollte ich nun tun? Hilflos in diesem unförmigen Körper eingesperrt, konnte ich mich nur mit Mühe fortbewegen. Aber ich beschloß, weiterzugehen, solange ich von niemandem gehindert wurde. Ich kam zu den Treppen, die ich schon einmal bei meiner Ankunft erklommen hatte. Vorsichtig stieg ich nach unten, beide Hände fest um das Geländer geklammert.
    »Mutter«, sagte eine schneidend scharfe Stimme hinter mir. »Was machen Sie denn da?«
    Ich drehte mich um und sah eine der kleinen Wärterinnen. Sie war allein. Ich gab keine Antwort, sondern stieg wieder um eine Stufe nach unten. Ich hätte über die Schwerfälligkeit meines Körpers weinen können.
    »Kommen Sie zurück«, rief sie. »Kommen Sie sofort zurück!«
    Ich tat,

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