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80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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Kombination ist wirklich erstaunlich. Wenn du es lieber schärfer magst, kannst du noch einen Klacks Meerrettich dazubekommen. So intensiv es ist, es ergänzt sich hervorragend mit dem Geschmack und mit der Konsistenz des Austernfleischs. Ich mag sie, wie du weißt, aber auch nur mit einem Spritzer Zitrone und einer Prise Pfeffer.«
    Schon bald nachdem die Kellnerin ihnen das Essen gebracht hatte, war auf der riesige Platte nur noch ein Schlachtfeld aus leeren Schalen und zerstoßenem Eis.
    Da Summer einige Tropfen scharfen Tabasco auf ihre letzten drei Austern gespritzt hatte, brannte ihre Kehle wie Feuer. Gierig trank sie ihr Eiswasser, um den Brand zu löschen.
    Sie sah, dass sich Dominik die Mundwinkel mit der Serviette abtupfte und sie mit Blicken verschlang. Sie konnte sich kaum ein Grinsen verkneifen.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass die Austern nur die Vorspeise waren und du mich jetzt auch gleich vernaschen willst. Ich weiß, Austern gelten als Aphrodisiakum, aber vergiss nicht, ich geh ja schon mit dir ins Bett. Du musst mich also nicht mehr verführen.«
    »Als ob ich das nicht wüsste«, erwiderte Dominik.
    In den darauffolgenden Tagen besuchten sie die üblichen Sehenswürdigkeiten, sie fuhren mit der Straßenbahn in den Garden District und spazierten durch den Audubon Park und schipperten ein paarmal mit dem Flussdampfer auf dem Mississippi und in die Nebenarme, um sich die Sümpfe und die missmutigen Alligatoren anzusehen. Natürlich pilgerten sie auch zu den zahllosen Friedhöfen und verschiedenen Voodoo-Museen, tranken mitten in der Nacht im rund um die Uhr geöffneten Café du Monde am Jackson Square Kaffee und aßen Schmalznudeln, nachdem sie sich in ihrem Hotelzimmer stundenlang geliebt hatten, sodass ihre müden Glieder und Seelen unbedingt neue Energie brauchten, suchten kleine Schätze im French Market, aßen weitere köstliche Mahlzeiten und bummelten die Bourbon Street entlang, wo aus den geöffneten Türen der vielen Bars lautstark widerstreitende Klänge drangen – ein verrücktes Potpourri aus Jazz, Rock, Folk, Cajun, Soul und jeder anderen denkbaren Musikgattung.
    An der Ecke zur Royal Street vollführten die jungen Schuhputzer begeistert einen improvisierten Stepptanz, und an der Kreuzung Magazine und Toulouse Street spielte ein blinder Musiker Akkordeon und wurde von einem strichdünnen Hippiemädchen mit einer ganzen Galerie von Tattoos auf den Armen auf der Geige begleitet. Sie konnte Summer zwar weder in puncto Aussehen noch Talent das Wasser reichen, doch aus Solidarität bestand Summer darauf, sie mit einem übertrieben hohen Obolus zu bedenken und Dominiks Taschen von sämtlichem Kleingeld zu leeren.
    Bei Dominik machte sich eine gewisse Ruhelosigkeit bemerkbar. Er war bereits in New Orleans gewesen und kannte dies alles schon. Er spürte, dass er immer gereizter wurde, und Summer spürte es auch.
    Bis zum Silvesterabend blieb ihnen noch ein ganzer Tag. Dominik war es gelungen, einen heiß begehrten Tisch bei Tujague’s im ersten Stock mit Zugang zum Balkon zu reservieren, nur einen Steinwurf vom Jackson Square und der Jax Brauerei entfernt, wo um Schlag Mitternacht ein funkensprühender Glitzerball vom Dach an einem Pfahl heruntergelassen wird, um das neue Jahr zu begrüßen. Es war einer der gefragtesten Plätze in der Stadt und gewöhnlich einheimischen Stammgästen und Honoratioren des Rotary Club vorbehalten.
    Summer, die sich geduscht hatte, trat in ein großes, weißes, flauschiges Handtuch gehüllt aus dem Badezimmer. Es reichte ihr knapp bis zu den Oberschenkeln und zeigte somit neckisch einen Teil ihrer Scham. Dominik, der auf dem Bett saß und las, hob den Blick und betrachtete sie. Summer sah nach unten und bemerkte, wie kurz das Handtuch war. Sie bemühte sich, das Frotteetuch weiter nach unten zu ziehen, erreichte damit aber nur, dass der dicke, flauschige Stoff ihre Brüste freigab. Dominik grinste.
    »Genierst du dich etwa?«, fragte er.
    »Dafür ist es doch wohl ein bisschen zu spät«, entgegnete sie.
    Er sah sie unverwandt an, unergründlich und offenbar tief in Gedanken versunken.
    Summer warf einen Blick aus dem Fenster, um nach dem Wetter zu sehen. Der Himmel war grau, trotzdem würde man wohl zumindest bis zum Anbruch des Abends in kurzen Ärmeln unterwegs sein können.
    »Möchtest du, dass ich heute irgendwas Bestimmtes für dich anziehe?«, fragte sie.
    Spitzbübisch funkelte er sie an. »Ja. Gar nichts.«
    Summer ließ das

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