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80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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hinausging. Draußen war es stockdunkel geworden, und da wir die Lichter angeschaltet und die Jalousien noch nicht heruntergelassen hatten, konnten alle, die zufällig gerade auf eine Zigarettenlänge in dem handtuchgroßen Garten saßen oder am Fenster standen und zu uns herüberblickten, zwar nicht unbedingt Einzelheiten, aber immerhin doch unsere Umrisse erkennen: mich in meinem kurzen schwarzen Kleid und Dominik in Schlips und Kragen. Wir hatten uns beide fein angezogen, weil wir nicht wussten, ob wir nicht später noch spontan in eine der schickeren Bars New Yorks gehen würden. Dominik sah gut aus im Anzug, nicht so offiziell wie diese Managertypen, sondern als bewahre er die Kleidungsstücke seit zehn Jahren bei sich im Schrank auf, um sie ein-, zweimal im Jahr für Hochzeiten oder Beerdigungen hervorzuholen. Dominik hatte eine gewisse Lässigkeit und das Selbstvertrauen eines Menschen, der mit sich selbst im Reinen ist. Eigentlich sah er immer gut aus, egal was er trug. Ein lockerer Typ eben.
    Doch unter dem makellosen Lack der Höflichkeit verbargen sich äußerst schmutzige Gedanken. Und diese dunkle Seite hinter der gesellschaftlichen Fassade war der Grund, weshalb ich mich mit ihm nicht langweilte und nicht weiterzog – wie ich es sonst bei anderen Männern nach ein paar Monaten tat.
    Als ich auf den winzigen Hof und die Lichterkette blickte, die jetzt wie ein Schwarm Glühwürmchen flimmerte, fragte ich mich, was Dominik wohl als Nächstes vorhatte. Wollte er mich ans Fenster drängen? Mich auffordern, ich solle mein Kleid bis zur Taille hochziehen, und dann zurücktreten, um meinen Hintern zu betrachten? Mich vor den Augen der Nachbarn vögeln, die vielleicht gerade aus dem Fenster spähten? Er hatte mir bisher noch nicht die Hand unter das Kleid geschoben, und sollte es ihm beim Streicheln meines Pos bisher nicht aufgefallen sein, wusste er noch nicht, dass ich meinen Slip daheim gelassen und im Lauf des Abends immer wieder den kühlen Luftzug genossen hatte, der zwischen meinen Beinen hindurchfuhr.
    »Zieh deine Strümpfe aus«, sagte er. »Aber ohne die Knie zu beugen. Und dreh dich nicht zu mir um.«
    Ich konnte hören, dass er lächelte. Er hatte seine Freude daran, ein neues Spiel auszuprobieren, eines, das mich scharf machte. Das Erregende war die Abwechslung, die Überraschung. Solange ich nicht wusste, was als Nächstes kommen würde, war ich wie gebannt. Ich hörte auf zu denken, entspannte mich und fieberte nur noch darauf, seiner nächsten Anweisung zu folgen. Ich vergaß die Wäsche, die ich in die Waschmaschine stecken wollte, die Orchesterproben in der kommenden Woche, das Datum der nächsten Gehaltszahlung und welche Rechnung ich als erste bezahlen musste. Der Klang von Dominiks Stimme spülte alles andere aus meinem Kopf, und je mehr ich das Denken abstellte, desto schärfer wurden meine Sinne. Sie waren hellwach, sodass mich die leichteste Berührung, der sanfteste Hauch auf meiner Haut vor Verlangen fast wahnsinnig machte.
    Halterlose Strümpfe auszuziehen, ohne die Knie zu beugen, ist schwerer, als man es sich vorstellt. Ich zog mein Kleid hoch, sodass Dominik freien Blick auf mein nacktes Fleisch hatte, und schob den Daumen unter die Spitzenbordüre an der Grenze zu meinem nackten Oberschenkel. Dann schob ich den Strumpf nach unten und spreizte die Beine so weit, dass ich, als ich in der Taille abknickte, bis an die Zehen greifen konnte, während ich die Beine aber vollkommen durchstreckte. Ich verlagerte mein Gewicht auf ein Bein und schlüpfte vorsichtig und rasch aus einem Stiletto, um mir den Strumpf über Ferse und Zehen zu rollen, und schob den Fuß dann wieder in den Schuh. Das wiederholte ich mit dem anderen Bein.
    »Gib sie mir.«
    Ich streckte die Hand nach hinten, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. Noch immer hatte ich keine Ahnung, was als Nächstes passieren würde.
    »Reich mir deine Hände.«
    Obwohl er es mir nicht ausdrücklich untersagt hatte, drehte ich mich auch jetzt nicht um. Dominik meinte seine Anweisungen stets wörtlich und hätte es mir gesagt, wenn er mich von vorn sehen wollte. Also blieb ich, wie ich war, die Beine gespreizt, das Gesicht zum Fenster gewandt, die Schultern zurückgeschoben, die Arme nach hinten gestreckt, die Hände im Rücken gefaltet, die Daumen auf meinem Po gerichtet.
    Die Strümpfe ergaben ausgezeichnete Handschellen, obwohl das Material etwas dehnbar war. Dominik benutzte sie alle beide. Er band mit kunstvollen Knoten meine

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