Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
Vom Netzwerk:
keiner daran denken könnte, auf den zu warten. Sollen w i r etw a unse r Lebe n bis zu m letzte n Res t ausleben , so daß wir schließlich zu verkürzten und i mme r schwächeren Wiederholungen  unsere r  selbs t  werden , wi e be i de n niederen Rassen? Wenn ma n me rkt, daß ma n alles gehabt hat, tritt man eben ganz ruhig ab.«
    »Abe r da s is t Verzweiflung!«
    »Ein Klein-Jungen-Wort für eine Klein-Jungen-Sache. Termination in W ürd e – da s is t di e einzig mögliche Art. Meinen Gruß an euch beide! Und an alle!«
    De r Nachdenklich e stie g aus und ging in den Terminator.
    »Als o wi e wa r de r Na m e von dem Dingsda, wo d u hinwolltest , Fremder? « fr a gte der Taxifahrer den Pater.
    »Schon gut. Vielleicht h a b ich’s schon gefunden. Ich gehe zu Fuß zurück.«
    Hie r wa r etwas , da s dringend einen Na m e n brauchte.
    Er ging, bis er an den Häusergürtel gelangte, und di e Gebäud e verzerrte n sic h ihm , al s e r näherkam. Di e Bauwerk e de s Analo s erscheine n au s de r Nähe birnenför m ig, und in der Tat sind sie auch ein bißchen in dieser Art gebau t . Doc h au s de r Fern e wirken sie, auf Grund einer V arietä t de r hiesige n Atm osphäre, die von den E r d-Meteorologen als Cumulus-Effek t bezeichne t wird , norma l un d grade. Die wenigen Gebäude, die nach irdischen Plänen gebaut sind, wirken von weite m wi e eingeklemmt , fas t al s wollte n si e zusammenbrechen . Abe r beim Anblick der spitzbäuchig e n analotischen Gebäude ka m sic h de r Pate r völli g frem d vor . E r wa r verlore n i n diese r Wel t un d redet e lau t mi t sic h selber:
    »Oh, wo sind die lieben alten Sünden, die ma n aufspüren und anprangern kann ! Fü r m ic h is t die Termination eben nicht d i e einzi g möglich e Art, und Würde bedeutet mi r g an z etwa s anderes . Wo gibt es hier Menschen, d i e wi e Mensche n sündigen? Gibt es denn hier nirg e nds einen gesunden Fall von Deliriu m tremens , ode r ei nen Hasch-Süchtigen, den ma n bessern kann? Keinen Einbrecher, den ich Bruder nennen kann? Kein goldherziges Nuttchen, das ma n nur auf den rechten Pfad zu führen braucht? Gibt es denn k e inen Dieb, keinen Wuche rer , keine n Politiker , dami t da s Ganz e eine n An stric h von Wirklichkeit beko mmt ? Heuchler, Frauenverprügler, Verführer , Demagogen , abgewetzt e alte Ho m o sexuelle , w o find e i ch euch ? Antworte t mir! Ic h brauch e euc h jetzt!«
    »Herr , Herr , d u schreis t j a au f de r Straße!« sprach ihn eine junge Analoi-Dam e beweg t an.
    »Bist du denn krank? Wonach rufst du?«
    »Sünde. Ein ganz klein e s bißchen Sünde, bitte, u m de r Lieb e Christ i willen ! Wen n e s i n meinem Kelle r kein e Sünd e gibt , dann sind die Funda me nte meine s Hause s nich t so , wi e ic h e s mi r gedach t habe.«
    »Kau m jeman d benutz t heute noch Sünde, Herr. Nac h wa s fü r eine r komische n Sach e schreis t d u da mitte n au f de r Straße ! Abe r ic h glaube , e s gib t hier irgendwo einen Laden, d e r s o etwa s noc h führt. Warte , ic h schrei b di r di e Adress e auf!«
    Pater Barnabas nahm d i e Adresse und rannte zu de m Laden . Abe r e s wa r nich t das , wa s e r suchte. Sünd e wa r ei n alte r Na m e fü r ei n bestimmte s Parfüm , abe r de r Nam e wa r geänder t worden , wei l er nicht s meh r bedeutete.
    E s ga b seh r viel e Parfü m l äden. Zu viele. Und das Parfü m diese r Parfümläde n wa r nich t de r Geruch de r Heiligkeit . Wa r e s mö glich, daß eine neue Sinnlichkeit a n di e Stell e de r alte n getrete n war?
    Und überhaupt diese vie l en Läden – ein Block am anderen – wozu war e n die? Wozu dienten die fremdartige n Apparate , di e dari n ausgestell t waren? Und wieso hatte ma n bei ihrem Anblick so ein kleb rige s Gefüh l de s Bedrohtseins?
    De r Pate r verbracht e ei nen langen Tag da m it, durc h di e Hauptstad t de s Analo s z u wandern . Das Straßenpflaste r wa r grü n und in Lichtund Schattentönen kunstvoll be ma lt, so daß es einem Rasen glich . Abe r dies e gemalt e Natu r wirkt e keineswegs zah m ; sie gab viel me hr d e n Gedanken ein, daß eine urwaldhaft e Wildhei t jed e n Augenblick durch die dünne Schale hervorbrec h en könnte. Und was war das für ein neuartig unh eimliche s Gefühl , da s ihn beschlich , al s e r durc h di e Park s wanderte ? Jener frühe Entdeckungsreisende hatt e sic h geirrt : die Pflanze n de s Analo s glic hen nicht den UnterwasserPflanzen de r Erde ; si e s ahen viel m e hr wie

Weitere Kostenlose Bücher