900 Großmütter Band 2
n scho n ihr e Witz e darüber.«
»Na , de m Wit z wil l ic h ma l au f de n Grun d kom m en« , tru m pft e Rober t Ra m p ar t auf . »Ic h werd e auf diesem Land wohnen, oder ic h wil l wissen , warum da s nich t geht.«
»Also, da bin ich nicht so sicher« , sagt e de r Fleischige . »De r Letzte , de r einen Antrag auf Übereignung diese s Lande s gestell t hat, ungefähr ein Dut- zen d Jahr e is t da s her , de r konnt e e s nich t betreten. Und er konnte auch nicht sagen , waru m da s nicht ging . Da s is t richti g int e ressant , wa s di e Leut e für Gesichte r machen , wen n si e e s ei n ode r zwe i Tage lan g probieren , bi s si e di e Nas e vol l haben.«
Di e Ram p art s verließe n da s Amtsgericht , verstauten sich in ihrem Ca m ping-Wagen und fuhren los, um ihr Land zu suchen. Am Hause eines Rinderund Weizenfar m ers na m e ns Charley Dublin hielten sie an. Dublin b e grüßt e si e mi t eine m Grinsen ; anscheinen d hatt e ma n ihm schon Bescheid gesagt.
»Komm t mit , wen n ih r wollt , Leute« , sagt e er.
»De r best e We g is t z u Fu ß übe r mein e Wies e hier. Euer Land liegt direkt westlich von meinem.«
Si e ginge n da s kurz e Stüc k bi s zu r Grenze.
»Mei n Nam e is t To m Rampart , Mr . Dublin. « Der sechsjährig e To m fühlt e sic h verpflichtet , unterwegs Konversation zu m achen. »Aber in Wirklichkei t heiß e ic h Ramirez , nicht To m . Ich bin die Fruch t eine s Fehltritt s meine r Mutte r – e s passierte in Mexiko, vor ein paar Jahren.«
»Der Bengel ist ein Spaßvogel, Mr. Dublin«, verteidigt e sic h di e Mutter , Nina Ra m part. »Ich bin nie in Mexiko gewesen – abe r m anch m a l verspüre ich das Bedürfnis, dahin zu verschwinden und nicht wiederzuko mme n.«
»A h ja , Mrs . Ra m p art , un d wi e is t de r Na m e Ih re s Jüngsten hier?« fragte Charley Dublin.
»Fatty« , sagt e Fatt y Ram p art.
»Aber so bist du doch besti mm t nicht getauft?«
»Audifax« , sagt e de r fünfjährig e Fatty.
»Ah ja, Audifax. Bist du auch ein Spaßvogel?«
»Jetz t kan n e r e s scho n b e sser , Mr . Dublin« , sag t e Mar y Mabel . »E r wa r bi s vorig e Woch e ei n Zwilling . Sein e Zwillingsschweste r hie ß Skinny . Mama ging bloß ma l kurz einen saufen und ließ Skinny ohne Aufsicht. Aber da g a b es wilde Hunde in der Nachbarschaft . Al s Mam a zurückkam – wissen Sie, was von Skinny noch übrig w ar ? Zwe i Halswirbel und ein Fußknöchel. Das war alles.«
»Ar m e Skinny«, sagte Mr. Dublin. »Also, Ra m part, hie r is t de r Zaun , me in Land ist hier zu Ende. Ihre s is t gena u dahinter.«
»Gehört der Graben da zu me inem Land?« fragte Rampart.
»Diese r Grabe n is t Ihr Land.«
»Ich werde ihn auffüllen l a ssen . Da s is t j a ei n gefährlic h tiefe r Einschnitt , w e n n e r auc h schma l ist. Und der Zaun hinter dem Graben sieht ja ganz gut aus . D a hab e ic h bestimm t ein ganz hübsches Stück Land dahinter.«
»Nein , Ra m part , da s Lan d hinte r de m zweiten Zau n gehör t Holiste r Hyde« , sagt e Charle y Dublin . »Da , a n diese m Z a un , is t Ih r Lan d scho n zuende.«
»Na, Mo me nt ma l, Dublin! Da sti mm t doch was nicht. Mein Land hat hunder tsechzi g Acres , da s ist ein e halb e Meil e Seitenl ä nge . Als o w o is t meine halb e Meil e i n de r Breite?«
»Zwischen den beiden Zäunen.«
»Das sind ja noch keine acht Fuß?«
»Sieht so aus, nicht w ahr , Rampart ? Ic h werd’ Ihne n wa s sagen : hie r liegen ja genügend Steinbrocken grade in der ric h tigen Größe ru m . Versuchen Sie ma l, einen über den Graben zu werfen!«
»Ich bin nicht an irgend w elchen derartigen Kin- derspiele n interessiert« , explodiert e Ram p art . »Ich will mein Land!«
Di e Ra m p art-Kinde r dage gen waren durchaus an solche n Spiele n interessiert . Sie schnappten sich ein paar Brocken und versuch t en, sie über den kleinen Graben zu schmeißen. D i e Steine benah m en sich komisch . Si e blieben , s o sa h e s wenigsten s aus , in der Luft hängen und wurden dabei i mme r kleiner. Un d wen n si e ’runterfiele n, genau in den Graben, dann waren sie nur noch so gro ß wi e Kiesel . Keiner konnte einen Stein über d e n Graben werfen – und die Gören verstanden was vom Sch m eißen!
»Sie und Ihr Nachbar hab e n sich diesen Schwindel ausgedacht , dami t Si e freie s Lan d einzäunen und für sich verwenden könn e n!« beklagte sich Robert Rampart.
»Keine Rede davon, R am p art« , sagt e Dublin ganz freundlich.
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