900 Großmütter Band 2
durchgedreht , al s e r si e erblic kte. »Was – wo sind die Kinder?«
»Na, die hab ich natürli c h unte n i m Ta l gelassen, Robert. Das heißt – äh – in dem kleinen Graben hier. Nun hast du mi r wieder Angst ge m acht. Ich m uß jetzt den Ca m pingwa g en runterfahren und abladen. D u ko mm s t besse r m it und hilfst – hör auf, m i t diese n ko m ische n Leute n hie r ru m zuquatschen!« Und Nina ging zu Dublins Farm zurück, um den Campingwagen zu holen.
»E s wär e leichte r fü r e in Ka me l, durch ein Nadelöhr z u gehen , al s fü r dies e mutig e Frau , de n Wa ge n eine n s o enge n Grabe n hinunterzufahren« , sag t e de r eminent e Wissenschaftle r Dr . Velikof f Vonk.
»Sie wissen doch, wie ei n Ka m e l da s m acht?« sagt e Clarenc e Kleine r Satte l hilfreich , de r plötzlich von nirgendwoher aufgetaucht war. »Es kneift einfach ein Auge zu und legt die Ohren an, und saust glatt durch. Ein Ka me l ist m ächtig dünn, wenn es ein Auge zukneift und die Ohren anlegt. Außerdem nehme n si e be i diese r Numme r imme r ein e Nadel m it einem zie m lich großen Öhr.«
»Wo ko mm t dieser verrück t e Ker l her? « fragte Robert Ra m part und sprang vor Nervosität drei Fuß hoch in die Luft. »Jetzt ko mme n schon die seltsa m -sten Dinger aus dem E r dboden herausgeschossen.
Ic h wil l mei n Land ! Ic h wil l mein e Kinder ! Ic h will mein e Frau ! Hach , d a komm t si e j a mi t de m Wagen angefahren! Nina, du kann s t doc h nich t m i t einem vollbeladenen Campingwagen einen so kleinen Graben hinunterfahren! Du gehst dabei tot oder kippst u m !«
Nina Ra m part fuhr d e n beladenen Ca m pingwagen in einem ganz nett e n Te m po den kleinen Graben hinunter. Höchstwahrs cheinlic h knif f si e dabei ein Auge zu und sauste einfach durch. Das Auto wurd e kleine r un d fiel ; e s wurd e winzige r al s ein Spielzeugauto. Aber es w irbelt e ein e gan z hübsche Staubwolk e auf , al s e s mehrer e hunder t Mete r quer durc h eine n Grabe n ratter t e , de r nu r anderthalb Me te r brei t war.
»Rampart , da s is t ei n ähnliche s Phänome n wie eine Luftspiegelung, nur u m gekehrt« , erläutert e der eminent e Gelehrt e Arp a d Arkabaranian und versuchte, einen Felsbrock e n über den sch m alen Graben zu schleudern. Der B r ocken stieg sehr hoch in di e Luft , schie n a n sei nem Kul m inationspunkt stehen z u bleiben , wurd e dabe i i mm e r kleiner , bi s zur Größ e eine s Sandkorns , un d fie l etw a sech s Zoll vo m diesseitige n Grabenra nd nieder. Kein Mensch kan n ein e halb e Meil e wei t werfen , selbs t wen n sie wie fünf Fuß aussieht. » S chauen Sie sich den aufgehenden Mond an, Ra m part. Manchma l sieh t er seh r gro ß aus , s o al s o b e r eine n beträchtliche n Teil de s Horizont s einnimmt ; abe r e r bedeck t tatsächlich nur einen halben Grad. Es is t schwe r z u glauben, daß ma n siebenhundertz w anzig solcher großen Monde auf den Horizont setze n könnte , ode r das einhundertachtzig dieser R i esendinger nötig wären,
um vom Horizont aus ein e n Punkt des Hi mme ls zu erreichen , de r sic h g e nau senkrecht über Ihrem Kopf befindet. Es ist g leichermaße n schwe r zu glauben, daß Ihr Tal fün fhundert m a l s o gro ß ist , als e s erschein t – abe r e s i s t ver m essen worden, und es is t tatsächlic h s o groß.«
»Ic h wil l mei n Land ! Ic h wil l mein e Kinder ! Ich wil l mein e Frau! « sagt e R ober t Rampar t dump f beschwörenden Tones. »Verda mm t noch m al, ich habe si e wiede r weggelassen!«
»Ich werd’ Ihnen ma l was sagen, Ra m py«, sprach ihn Clarence Klein e r Satte l an , »ei n Mann, de r sein e Fra u zweima l wegl äßt, verdient nicht, daß e r si e hat . Ic h ge b Ihne n Zei t bi s zu m Dunkelwer d e n, aber dann haben Sie verspi elt . Ihr e Bru t gefäll t mir. Einer von uns beiden geht heute noch da runter.«
Etwas später gingen ein paar von ihnen in diese kleine Kneipe an der S t raße zwischen Cleveland und Osage. Sie lag nur eine halb e Meil e ab . Wäre da s Ta l i n de r andere n Ric htung verlaufen, wären es nur sechs Fuß gewesen.
»E s handel t sic h be i die sem Phäno m en um einen psychischen Nexus in F or m eine r langgestreckten Hohlkugel« , sagt e de r eminent e Wissenschaftle r Dr. Velikoff Vonk. »Er wird im Unterbewußtsein durch die Verknüpfung m i ndestens zweier Bewußtseinseinheiten aufrechterhalten , von denen die stärkere z u eine m Mann e gehört , de r sei t viele n Jahre n tot ist .
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