900 Großmütter Band 2
Anscheinen d existier t diese r Nexu s sei t nicht ganz hundert Jahren, und in weiteren hundert Jahren wir d e r sic h beträch tlich abgebaut haben. Von unseren Forschungen über Volkssagen in Europa und Ka m bodscha wissen w ir , da ß di e m agische Wirkung in diesen verz auberte n Gebiete n selten
länge r al s zweihundertfünfz ig Jahr e anhält . Di e be-treffend e Person , di e ur sprünglich einen solchen Zaube r i n Kraf t gesetz t hat , verlier t i m Verlau f von etw a hunder t Jahre n nac h de m Tod e da s Interesse daran, wie überhaupt an allen irdischen Angelegen heiten . Da s is t di e gan z nor ma le thanatopsychische Grenze . Auc h i n de r militä rischen Taktik sind sol ch e Verfahre n scho n m ehrfac h kurzfristi g angewendet worden.
Diese r psychisch e Nexu s verursacht , solang e er Bestand hat, Gruppenhalluz inationen , is t abe r in Wirklichkeit eine ganz h a rmlos e Angelegenheit. Vögel, Kaninchen, Vieh ode r auc h ein e Kamera lasse n sic h nich t täusche n, nu r Menschen . E s freut mich, daß ich Ihnen eine wissenschaftlic h einwandfreie Erklärung dafür geb e n kann; wäre das nicht der Fall, so würde mi ch das denn doch i mme rhin sehr beunruhigen.«
»Es handelt sich um einen kontinentalen Meßfehler, de r mi t eine r noosphärischen Mißweisung koinzidiert« , sagt e de r eminent e Wissenschaftler Arpad Arkabaranian. »Das Ta l is t i n Wirklichkeit ein e halb e Meil e brei t un d gleichzeiti g i n Wirklichkeit nur fünf Fuß breit. W ürde n wi r korrek t messen, s o müßte n wi r au f diese s dual e Resulta t kommen. Abe r natürlic h is t e s met e orologisch bedingt! Alles, einschließlic h de r Träu me , is t meteorologisc h bedingt. Grade die Tiere und di e Kamer a täuschen sich , wei l ihne n ein e de r echte n Dimensione n fehlt; nur die Menschen sehen d i e tatsächlich vorhandene Dualität . Diese s Phänome n müßt e eigentlic h au f der ganzen Länge des kontinenta le n Meßfehler s auftreten , be i de m di e Erd e e i n e halb e Meil e gewinnt ode r verliert , di e j a irge ndwo bleiben m uß. Wahr-
scheinlic h erstreck t e r sic h au f di e ganz e Fläch e der Cross-Timber-Höhen . Viel e diese r Bäum e erscheine n zwei m al , un d viel e ers c heinen überhaupt nicht. Ein Mensch, der sich in eine m adäquate n Geisteszustand befindet, könnte das Land bebauen oder Viehzuch t darau f treiben ; a b e r e s existier t ebe n in Wirklichkei t ga r nicht . I n Deutschland , im Schwarzwald , gib t e s eine n klare n Parallelfal l im sogenannten ›Luftspiegelungsthal‹-Sektor, der je nach den U m ständen und n ach der geistigen Ein stellun g de s Beschauer s entweder vorhanden ist oder nicht. Und dann hab e n wir im Morgan County i m Staat e Tennesse e noc h den Fall des Mad Moun tain , de r ebenfall s nic ht i mme r vorhanden ist; und schließlic h di e Fat a Mo rgana von Little Lobo im Staate Texas, von wo in zweieinhalb Jahren dreitausend Kubik m eter Wass e r abgepu m pt wurden, bis di e Luftspiegelun g wiede r zu r Luftspiegelun g wur d e . E s freu t mich , da ß ic h I hne n ein e wissenschaftlich einwandfreie Erklärung g e ben konnte; wenn ich das nicht könnte, würde mi ch das denn doch i mme rhin sehr beunruhigen.«
»Ic h versteh e einfac h nic h t , wi e e r da s fertiggekrieg t hat« , sagt e de r eminent e Wissenschaftler Willy McGilly. »Zedernrinde, Eichenblätter und da s Wor t Pe-ta-hau-erat . Ein e völli g unmögliche Geschichte ! Al s ic h ei n Junge war, nah m en wir, wenn wir uns ein gutes V e rstec k schaffe n wollten, Rinde vom Stinkholzbau m , Blätter vom BuchsHolunder, und das Wort w a r ›Boadicea‹ . Hie r sind all e dre i Element e falsch . Ic h kan n kein e wissenschaftlic h einwandfrei e Erklärung dafür finden, und das beunruhigt mi ch denn doch i mme rhin beträchtlich.«
Sie gingen zurück zum Engen Tal. Robert Ra m – par t m u r m elt e i mm e r wiede r du m p f vo r sic h hin: »Ich will mein Land. Ich wil l mein e Frau . Ic h will me ine Kinder.«
Nin a Ra m p ar t ka m i m Ca m p ingwage n au s dem sch m ale n Grabe n heraufgetucker t un d zwängt e sich durc h da s klein e Tor , ei n paa r Mete r weite r i m Zaun.
»Abendessen ist fertig, und es lang t un s jetzt , auf dic h z u warten , Robert« , sagt e sie . »D u bis t m i r ein feine r Siedler ! Ha t Angst , auf sein eigenes Land zu kommen ! Lo s jetzt , ic h h a b e kein e Lus t m ehr , auf dich zu warten.«
»Ic h wil l mei n Land ! Ic h wil l mein e
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