900 Großmütter Band 2
ewige Glückseligkei t au f eine m and e re n Pla n z u verdie n e n; Menschen , di e zuvie l Saf t in sich haben, als daß ihnen die völlige Auslö s chung am Ende willkomme n wäre, und die aus p e rsönlichen Gründen bestrebt sind , di e Quale n de r Verdamm n i s solange wie m öglich hinauszuschieben.
Aber, John, es gab (und gibt) klügere Menschen al s mic h au f diese r Welt . Daß ich das Problem bis z u eine m gewisse n Grad e g e lös t habe , un d di e nich t – das bedeutet nur, daß es für m i ch brennender war al s fü r sie . Da s m ußt e s chon ein ganz wüster Kerl sein, der die Lösung fand; und ich habe nie einen Mensche n getroffen , de r mi t meh r Leidenschaft hinter den wüsten Dingen de s Leben s he r ist , als ich.«
»Ich auch nicht«, sag t e der Saure John, »und wie hab t Ih r da s Proble m gelöst?«
»Mi t eine m feine n kleine n Trick, Mr. John. Ihr werdet schon noch me rken, wie das funktioniert, wenn Ihr heute nacht in m e iner Nähe bleibt.«
McSkee hatte zu essen aufgehört. Aber während e r sic h mi t de n Mädel s befaßte , un d mi t Raufen, Krakehlen und Singen, soff e r dabe i imme r weiter. Wa s e r mi t de n Mädche n anstellte , darübe r wird hie r nicht s gesagt , abe r de r Polizeiberich t dieser Nach t enthäl t eine n safti gen Katalog. Gehen Sie einma l auf s Revier , wenn Mossback McCarthy Nachtwachthabende r ist ; e r wird ihn raussuchen und Ihnen zu lesen geben. D i ese r Berich t is t s o etwa s wi e ei n Klassike r a uf de m Revier . Wen n sich ein Mann m it Flüster-Susie Kutz einläßt, und m it Mercedes Moreno und mit Dotty Peisson und Little Dotty Nesbitt und Hildegarde Katt und Catherine Cadensus und Ouida und Avril Aaron und Little Midnight Mullins zu tun k riegt , un d da s alle s in einer Nacht, dann red e t ma n von ihm als einem Manne, der Legenden geschaffen hat.
McSkee verursachte wirklich ein dolles Durcheinander in der ganzen Stadt, und John Sourwine wa r i mm e r m i t dabei . Joh n ka m m i t McSke e gan z gut aus . Abe r e s ga b ein e Meng e Leute , di e schaffte n d a s nicht.
E s gib t Mensche n mi t feinabgestimmte r Seele, die sich kringeln, wenn ma l ein Ku m pel ein bißchen z u lau t wird . E s gib t a u c h welche , di e zucke n zusa mme n, wenn ein ehrlich e r , herzhafte r Maa t unanständig e Liede r grölt . E s gib t soga r Leute , di e versuchen sich zu verdrücken, wenn das Grollen der solide n Bürgerschaf t z u einem mi ßgelaunten Gebrül l anschwillt , un d di e si ch nach Deckung umsehen , wen n di e erst e klein e Keilere i anfangt . Aber der Saure John war keiner von denen. Er besaß zwa r ein e feinabgestimmt e Seele , abe r di e hatte einen großen Spannungsbogen.
Keine r i n de r ganze n Stad t hatt e ein e s o laute und m i ßtönende Singsti mm e wi e McSkee ; aber sollt e ei n ehrliche r Freun d ihn deshalb verlassen? Die beiden hinterließen ei n breite s Kielwasser , und ein Trupp rauher Männer, große Knöchel in breiten Handflächen reibend, folgten ihnen von einer Kneipe zur anderen und warte t en auf einen passenden Mo m e nt: Männer wie Büffelgulasch-Dugan, Krabbenkutter-Gordon, Schwef elarsch-Sullivan , Smokehouse , Nierenstein-Stenton , Honigei m er-Kincaid. Di e Tatsache , da ß all e d i es e Bürge r hinte r McSkee herzogen, aber noch nicht wagten, ihm zu nahe zu ko mme n, spricht sehr für den Mann. Er hatte es in sich.
Aber hin und wieder ließ McSkee seine wüsten Mißtöne und sein fröhli c hes Heru m geschubse und verfie l i n ei n etwa s ruhigere s Glucksen . Zu m Bei spie l wa r da s – ein e Zeitlan g – i n de r Kleine n Aus te r (di e is t ein e Trepp e übe r de r Ba r Zu r Große n Aus ter ) de r Fall.
»Da s erst e Mal« , vertraut e McSke e Joh n an , »ha be ich den Trick nicht frei w illig , sonder n au s No t angewendet. Im Laufe der Ze i t hab e ic h leide r hier und da eine ganze Menge M i ßfallen auf mi ch gezogen; und ma nch m al kocht da s über , sozusagen. Abe r einma l hatt e ein e ganz e Schiffsmannschaf t die Nase voll von mi r. Und da (es is t seh r lang e her ; es wa r noc h i n de n alte n Tage n de r kleine n Segelschif fe ) legten sie mi r Fußschellen an, hängten noch Gewichte dran und sch m issen mi ch über Bord.«
»Wa s has t d u d a ge m acht? « fragt e de r Saure John. Sie waren inzwischen per Du geworden.
»John , d u stells t abe r auc h die blödesten Fragen. Ic h ersoff , natürlich . Wa s kann ein Mensch sonst machen ? Abe r
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