Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
Vom Netzwerk:
ic h ersof f ganz ruhig und ohne alles unnütz e Gezappel . Da s is t nämlic h de r Trick , verstehst du?«
    »Nein , da s versteh e ic h nicht.«
    »Di e Zei t würd e au f m eine r Seit e sein , John . Wer ha t den n Lust , di e Ewigkei t au f de m Meeresgrunde z u verbringen ? Salzwasse r beschleunig t da s Rosten seh r stark ; un d m ein e Fuß s chelle n ware n nich t sehr m assiv , wen n ic h si e auc h nich t zerbreche n konnte. Nac h längere r Zei t würd e da s Eise n s o zerfressen sein , da ß e s be i eine m p l ötzliche n Ruc k brechen m ußte . Nac h knap p hunder t Jahre n fiele n di e Fußschelle n i n Stücke , un d m ei n Lei b stie g langsa m an di e Meeresoberfläch e – e r wa r halbweg s eingepökelt, abe r doc h nich t m eh r i n de r allerbeste n Verfassung.«
    »Z u spät , al s da ß e r di r noch was genutzt hätte«, sagt e de r Saur e John . »De i n e Geschicht e ende t ja zie m lic h ko m isc h – ode r is t si e noc h nich t z u Ende?«
    »Ja , dies e Geschicht e is t hier zu Ende, John. Und ein ander m al, als ich Fuß s oldat in Diensten Pixodarus’ de s Carier s wa r (be i seinen keltischen Söldnern, selbstverständlich) , d a …«
    »Augenblic k m al , McSkee« , unterbrac h de r Sau r e John , »d a is t irgen d etwa s ein bißchen wacklig in allen deinen Geschichten ; ma n m uß ein paar Orientierungspunkte haben. Wie lange hast du denn überhaupt gelebt ? Wi e al t bis t d u eigentlich?«
    »Ungefähr vierzig Jahre, soweit ich nachrechnen kann. Warum denn, John?«
    »Ich dachte nur, deine Geschichten werden denn doch ein bißchen zu he f tig, McSkee. Und wenn du ers t vierzi g bist , habe n sie ja überhaupt keinen Sinn.«
    »Hab ich ja auch nie b e hauptet, John. Aber was du von einer Geschichte v e rlangst , da s is t unnatürlich.«
    McSkee und der Saure John standen vor dem Nacht-Schnellrichter , bluti g, abe r selig . Si e waren nur wegen einer Reihe von Lappalien festgeno m me n worden , abe r da s rettet e si e vo r de m Gelynchtwerden . Si e palaverte n mi t al l diese n besseren Leuten und Bea m ten; und die hielten zie m lich viel von ihnen. Der Sau r e Joh n wa r ei n alte r Bekannter von ihnen, auch al s gelegentliche r Gesetzesübertreter . Si e wußten , da ß si e sic h au f Johns Wor t verlasse n konnten ; selb st wenn er log, hatte da s irgendwi e eine n Anstri ch von Ehrlichkeit. Nach eine r gewisse n Zeit , al s die potentiellen Lyncher sic h verkrümel t hatten , durft e de r Saur e Joh n sie beid e auslösen ; un d si e versprachen hoch und hei-lig, daß sie sich anständig beneh m en würden. Sie gaben die Versicherung zu Protokoll, daß sie sich wi e ordentlich e Leut e aufführen wollten. Sie schworen volltönige Eid e , daß sie unverzüglich und ruhig ihre Betten aufsuchen würden. Sie durften unter der Bedingung gehen, d a ß si e sic h i n dieser Nacht nicht me hr heru mr aufen würden, daß sie keine anständigen Frauen belästigen würden, daß sie sich auch den unbegrei flichste n Laune n de s Gesetzes fügen würden. Und d a ß sie nicht me hr singen würden.
    Somi t lie ß di e Polize i si e gehen.
    Als die beiden draußen und auf der anderen Straßenseite waren, fand McS ke e ein e Flasch e au f dem Bürgersteig , di e wa r s o praktisch bei der Hand, und e r lie ß si e fliegen . Da s h ä tte n Si e vielleich t auch getan, wenn ein derarti ge r Impul s Si e überkommt . McSkee warf sie in einem wunderschönen Bogen, un d si e flo g durc h da s Frontfenste r de s Polizeireviers. So einen Wurf m uß ma n bewundern!
    Wi r stelle n hie r fest , d a ß di e Poliziste n dieser Stad t kein e Pflaume n s i nd . Si e sin d respektable Gegner , un d e s is t jederzei t ein Vergnügen, sich m it ihnen heru mz ubolzen.
    Also ging es wieder los! Mit Gebrüll und Sirenengeheul waren die Häscher hinter ihnen her. Knapp e Sache ! Fünf- , sec h sma l wa r e s ein e knappe Sache! Aber der Saure John wa r ei n alte r Fuchs , der alle Höhlen kannte, und er taucht e mi t McSke e eine Weil e unter.
    »Der Trick liegt darin, daß ma n alles vollständig aufhöre n läßt« , sagt e McSkee , al s si e i n Sicherheit und wieder zu Atem geko mme n waren. Sie saßen gan z gemütlic h i n eine m C l ub, der nicht so bekannt wa r wi e Barnaby’ s Barn , und sogar noch kleiner als di e Klein e Auster.
    »Ich werde dir ein bißch e n wa s darübe r erzählen, John, denn ich weiß, daß du ein wertvoller Mensch bist. Also höre und lerne! Jede r Hamme l kan n

Weitere Kostenlose Bücher