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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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ein , als er den verlassenen S t rand entlangschlenderte.
    »Er sagte, er könne eine ganze Menge Leben in ei nen Tag und eine Nacht h i neinquetschen«, sprach Joh n z u sich . »Da s kan n ma n . Ic h tu e da s auch . Und dan n sagt e e r noc h was , da s hab e ic h abe r vergessen.« Der Saure John fand die alte Dün e wieder . I n einer halben Stunde hatte e r McSkee s Leichna m ausgebuddelt. Er stank i mm e r noc h zie m lic h heftig; abe r de r Körpe r wa r besse r erhalte n al s di e Kleider. Die zwanzig Dollar waren noch da; sie sahen nicht meh r seh r respektabe l aus , abe r zu m Ausgebe n wa-
    ren sie i mm e r noch gut.
    »Ic h neh m si e jetzt , wei l ic h si e brauche« , sagte der Saure John leise, »und später, wenn ich wieder flüssig bin, bring ich sie dir zurück.«
    »Ja , mac h das« , sagt e McSkee.
    Es gibt ja nun Menschen au f diese r Welt , di e hätten einen Mordsschreck g e kriegt, wenn ihnen sowa s passier t wäre . Manch e hätten nach Luft geschnappt. Wertlos e Men s chen hätten sogar gekreischt und wären zurü c kgetau m elt. John Sourwine wa r selbstverständlic h so ein Mann nicht. I m merhin wa r e r menschlich , un d s o ta t e r etwas Menschliches : e r klappert e mi t de n Augenlidern.
    »Ic h hatt e j a kein e A hnung, daß du in so einem Zustan d bist« , sagt e e r zu McSkee. »So machst du da s also.«
    »So m acht ma n das, John: i mme r nur ein Tag auf ein m al . Un d ic h lass e mi r i mme r genügend Zeit dazwischen , dami t ic h wiede r richti g au f de n Gesch m ack ko mme .«
    »Kanns t d u jetz t wiede r aufstehen , McSkee?«
    »Nein, jetzt besti mm t noch nicht. Ich bin ja kaum ers t gestorben . Da s daue rt noch mi ndestens fünfzig Jahre , bi s ic h wiede r s o richti g Appeti t kriege.«
    »Meinst du nicht, daß das Beschiß ist?«
    »Hat m i r keiner was davon gesagt, daß das verboten ist. Und es zählen nur di e Tage , di e ic h lebe. Auf diese Art kann ich das Leben ganz hübsch langziehen, und jeder einze l ne Tag ist wert, daß ich mi ch an ihn erinnere. Ich kann dir sagen, ich habe in me inem ganzen Leben keinen einzigen langweiligen Tag gehabt.«
    »Ich weiß i mme r noch n i cht genau, wie du das machst , McSkee . Setz t dei n Lebe n dabe i zeitweilig aus?«
    »Nein , nein . Au f diese s Gerede sind schon me hr Mensche n reingefallen , al s au f jede n anderen Quatsch. Wenn du dir das so vorstellst , dan n hast du schon vorbeigedacht. Du muß t richti g sterben, John, sonst betrügst du dich nu r selber . Pa ß diesma l gut auf, dann wirst du es selbst sehen. Und dann buddel’ mi ch wieder ein und laß mi r me ine Ruhe! Schließlic h wil l doc h keine r aufstehen , eh e e r sich’s i n seine m Grab e s o ric h ti g gemütlic h gemach t hat.« Und so brachte sich M c Skee noch ein m al sorgfaltig zu Tode, und der S a ure John beerdigte ihn noch ein m al im Dünenhang. Und da liegt McSkee – das ist Küchen-Irisch und heißt ›Sohn des Schlummers‹ – , de r Meiste r de s zeitweili g unterbrochenen Lebens (nein, nein, wenn S i e sic h da s s o vorstellen, haben Sie schon vorbeigedacht; es ist Tod, richtiger Tod!) , McSke e also , de r s ein Leben Tag um Tag lebt, und jeder Tag ist du r ch Jahrzehnte vom anderen geschieden.

 
Besuch
     
     
    »W o si e herkamen , wa r e s ziemlich voll, und hier wurde es dann auch voll.«
     
     
    Winston, ein Bea m ter der Abteilung EINREIS E UND A NKUNFT , wa r ba ß erstaunt , al s e r a n diese m Morgen zu m Diens t erschien . Hi nter den Zyklon-Zäunen warteten schon über hundert Leute , abe r fahrplanmä ßige Ankünfte standen überhaupt nicht an.
    »Wa s fü r Schiff e sin d gel a ndet? « rie f er . »Wa r um landen sie außerplan m äßig?«
    »Kein e Schiff e gelandet , Sir« , sagt e Potholder, der Wachthabende.
    »Wie sind denn alle die s e Leute hergeko mme n? Zu Fuß vom Hi mm e l herunter?« fragte Winston bissig.
    »Jawohl, Sir, ich glaube. Wi r wisse n nicht , was für Leute das sind, und wo sie dauernd herko mme n. Sie sagen, sie sind von Skandia.«
    »Einreisen aus Skandin a vien haben wir nur wenige, und die sehen nicht so au s wi e di e da« , sagte Winston. »Wie viele sind’s denn?«
    »Tja , Si r – al s wi r si e zuers t gesehe n haben , wa re n e s sieben , un d kur z vorhe r ware n si e noc h nich t da.«
    »Sieben? Sie sind verrückt! Das sind doch Hunderte.«
    »Jawohl, Sir. Ich bin verrü ckt . Ers t waren’ s sieben, und im nächsten Mo me nt siebzehn, aber von draußen sind

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