A Star like you
Freundin.«
»Ja, aber ich bin nicht –«
»Fünf Minuten hast du doch noch, Bex? Warum kommst du nicht mit in die Küche und ertränkst deine Sorgen in einer Tasse heißer Schokolade?«
Matthew schüttelt hinter ihrem Rücken wild den Kopf. »Nein, Mum, sie will nicht darüber sprechen.«
»Jetzt sei doch nicht so«, sagt Mrs Layton. »Wenn deine Freundin sich die Mühe gemacht hat, extra herzukommen, um dich zu sehen, ist es ja wohl das Mindeste, dass du ihr etwas zu trinken anbietest. Stimmt doch, Bex, oder?«
»Ich bin nicht sicher, ob –«
»Na los«, meint Mrs Layton und klingt plötzlich so, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. »Ich habe so selten Besuch.«
»Sie geht, Mum«, sagt Matthew. »Das tust du doch, Bex?«
Und dann erinnere ich mich daran, warum ich eigentlich hier bin. »Nein, das ist schon in Ordnung. Ich kann noch kurz bleiben.«
»Ich bin schon so gespannt, euch zwei im Fernsehen zu sehen«, sagt das Kind mit dem schmuddeligen Stoffhasen.
»Wir werden nicht im Fernsehen sein«, entgegnet Matthew und rammt ein Brotmesser zurück in einen Holzblock.
»Wer ist dein Lieblingsjuror?«, will das Kind mit dem Hasen wissen.
»Ich mag keinen besonders«, antworte ich, während ich mich frage, ob Bio-Kakao wirklich so eklig schmecken muss. »Die Neue ist in Ordnung, denke ich.«
»Ich finde Brenda am besten«, verkündet das Kind mit dem Hasen. »Wenn ich eine große Schwester hätte, sollte sie wie Brenda sein.«
»Das habe ich auch immer gedacht.«
Matthews Mutter nickt ruckartig. »Na ja, ich nehme an, sie haben dich ziemlich mies behandelt, Bex.«
»Das ist schon okay, Mrs Layton«, sage ich und versuche, nicht auf ihr Auge zu gaffen. »So schlimm war es gar nicht.«
»Für mich klang es ziemlich hart«, sagt sie. »Matthew hat mir alles erzählt.«
»Hat er das? Oh, das ist super, denn deshalb bin ich auch hier.«
»Ich dachte, du hättest nur ein paar Minuten Zeit«, wirft Matthew ein. »Müsstest du nicht gehen?«
»Jetzt warte mal«, sagt Mrs Layton. »Was meinst du mit ›deshalb bin ich auch hier‹?«
Matthew rast um den Tisch und beginnt, an meinem Stuhl zu zerren. »Bex ist auf dem Sprung, richtig?«
Und dann ist es plötzlich total klar. »Du hast es ihnen nicht erzählt, oder?«
»Uns was erzählt?«, fragt das Kind mit dem Hasen.
»Lass es einfach«, sagt Matthew. »Du weißt nicht, was du damit anrichtest.«
»Nein, komm schon«, drängt Mrs Layton. »Was verheimlicht er uns?«
Ich dachte, ich würde ihm einen Gefallen tun, aber so wie Matthew mich ansieht, könnte man meinen, ich hätte seine Gitarre zerstört und aus den Einzelteilen ein Modell der Canterbury Cathedral gebaut. »Die Jury mochte mich nicht. Sie mochten meinen Gesang nicht und mein Aussehen auch nicht.«
»Das weiß ich«, sagt Mrs Layton ungeduldig.
»Sie mochten mich nicht, aber sie waren total begeistertvon Matthew.« Es tut immer noch weh, als ich es laut ausspreche. »Sie wollen ihn als Solokünstler mit ins Basis-Training nehmen.«
Ein Stoffhase fliegt in die Luft und ein kleines Mädchen schreit: »Jaaaaaaa!«
»Alles in Ordnung, Mum«, sagt Matthew. »Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht mitmachen kann.«
»Matthew wollte mich nicht kränken«, sage ich, »aber für mich ist das total okay, wirklich. Die Produzentin hat mir ihre Nummer gegeben. Wenn er sie heute Abend anruft, hält sie ihm einen Platz frei.«
Das Mädchen mit dem fliegenden Hasen beginnt, in der Küche umherzutanzen. »Matthew kommt ins Fernsehen. Matthew kommt ins Fernsehen.«
» Halt den Mund, Emily«, ruft Matthew und schlägt mit der Faust auf den Tisch. »Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht geht.«
Das kleine Kind hört auf herumzuspringen und sieht rüber zu seiner Mum. »Oh, ja.«
»Warum?«, frage ich. »Du hättest eine super Zeit. Wenn du es in die Star-Akademie schaffst, müsstest du einen Monat nicht zur Schule.«
»Ganz genau. Also, lass stecken, ja?«
»Nicht bis du mir erzählt hast, was das Problem ist.«
»Ja, los«, sagt Mrs Layton. »Ich denke, du solltest es besser erklären.«
»Also gut.« Matthew geht langsam zur Spüle. »Ich kann nicht wegen ihr .« Er wringt einen Lappen aus und wischt damit über die Arbeitsplatte. »Sie kann nichts dafür, aber es geht nicht, weil Mum MS hat und ich mich um sie kümmern muss.«
»MS?«, frage ich und denke, dass sie bis auf die Krücken ganz normal aussieht. »Wofür steht das noch mal?«
»Multiple Sklerose«,
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