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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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rappender Tussen und einem Gothic-Mädel, das aussieht, als wäre sie gerade einem Horrorfilm entstiegen, bis ich zu dem einen Ort komme, an den sie mir nicht folgen können.
    Die Damentoiletten. Ich schließe mich in eine der Kabinen ein, reiße mir ein paar Meter Klopapier ab und fange an zu weinen.
    Drei Eimer voller Tränen später klopft jemand an die Tür.
    Ich antworte nicht.
    Das Klopfen wird lauter.
    »Wenn das Brenda ist, dann hau ab.«
    »Keine Sorge, es ist nicht Brenda«, sagt eine sanfte Stimme. »Ich bin’s, Nikki.«
    »Bitte. Ich brauche einfach etwas Zeit für mich, ja? Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagt Nikki. »Wir müssen reden.«
    »Worüber?«
    »Komm raus, dann sag ich es dir.«
    Nikki Hardbody lächelt mehr zu sich selbst. Ich hoffe, dass sie nicht sieht, wie mies ich mich fühle, als sich unsere Augen im Spiegel treffen.
    »Was willst du?«
    »Es ist wegen Matt.«
    »Du glaubst nicht im Ernst, dass ich über den sprechen will, oder? Diese Ratte hat mein Leben ruiniert. Und weißt du was? Ich wette, er hat das alles geplant. Er wusste, wie sehr ich das wollte, und hat supernett getan, nur damit er mir das wegnehmen konnte.«
    »Na ja, nein, das hat er eigentlich nicht.«
    »Was meinst du?«
    Selbst mit gerunzelter Stirn sieht Nikki so aus, als würde sie lächeln. »Matt sagt, dass er nicht bei der Show mitmachen kann.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, antwortet Nikki. »Und dreimal darfst du raten, warum.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat nichts gesagt . Aber ich hätte gedacht, das wäre offensichtlich, selbst für dich. Er will seine kleine Freundin nicht verärgern.«
    »Ich bin nicht seine Freundin«, sage ich und fühle mich langsam besser. »Wie auch immer, das ist nicht meine Sache.«
    »Du wirst ihn damit nicht davonkommen lassen, oder?«
    »Mit was davonkommen lassen?«
    »Dass er diese große Chance aus falsch verstandener Loyalität einfach wegwirft.«
    »Tja, das ist ja wohl seine Sache, oder?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so selbstsüchtig bist«, bemerkt Nikki und untersucht ihre Krähenfüße. »Nur weil du deinen Traum nicht verwirklichen kannst, soll er es auch nicht tun.«
    »Nein, das ist –«
    »Matt könnte es in diesem Wettbewerb bis ganz nach vorne schaffen. Wenn du mich fragst, ist seine Stimme erfrischend durchschnittlich, er sieht super aus hinter dieser Gitarre, und wenn wir die großartigen Szenen vom Casting zusammenschneiden, wird jeder sehen, was für ein toller Typ er ist. Alles, was du tun sollst, ist, ihn zur Vernunft zu bringen.«
    »Was lässt dich glauben, dass ich ihn umstimmen kann?«
    »Also bitte«, sagt Nikki mit einem hohlen Lachen. »Ich habe die letzten zwanzig Jahre nichts anderes getan. Hast du jemals die Sendung Krebskranke Kinder gesehen?«
    »Was, diese Dokumentation, die meine Mum so toll fand?«
    »Ich war die Produktionsleiterin. Erinnerst du dich an Rowan – Gott hab ihn selig –, den kleinen Kerl mitder Baseballkappe? Ich erzähle dir jetzt was: Dieses Kind hatte panische Angst vor Wasser. Glaubst du wirklich , dass er mit Delfinen schwimmen wollte?«
    »Was soll ich also tun?«
    »Sag Matt, dass es dir nichts ausmacht. Sag ihm, wenn du nicht in der Show sein kannst, wäre es die zweitbeste Lösung, ihn an deiner Stelle zu sehen. Hier hast du meine Nummer.« Sie reicht mir eine Visitenkarte. »Wer weiß, vielleicht kriegen wir es hin, dass du nächstes Jahr ein Praktikum bei uns machst. Und jetzt bring ihn dazu, dass er mich anruft. Du hast genau 24 Stunden Zeit.«
    »Ich weiß nicht, ich …«
    »Es liegt in deiner Hand«, sagt Nikki, während sie ihr Gesicht noch einmal im Spiegel überprüft. »Ich meine, es würde mir unzählige schreckliche Stunden ersparen, aber wir können jederzeit einen anderen Sänger wie Matt für das Basis-Training finden. Es ist viel schwieriger, jedes Jahr die wahnsinnig verblendeten, unmusikalischen kleinen Freaks aufzutun, die denken, sie wären der nächste Elvis.«
    »Ja, aber –«
    »Wenn du irgendeine Art von Freundin bist, bringst du ihn dazu, mich anzurufen. Okay?«

Matthew

    »Und, wie ist Justin so?«, fragt Emily, während sie die Pastateller in den Geschirrspüler räumt.
    »Ziemlich genau so wie im Fernsehen«, sage ich und greife nach der Knoblauchpresse.
    »Und Brenda? Die ist doch bestimmt total nett.«
    »Ja, irgendwie schon.«
    Eigentlich tue ich alles, um diesen ganzen Tag aus meinem Gedächtnis zu löschen. Das Casting war schlimm

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