Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
Vom Netzwerk:
genug, aber der Trip zurück nach Hause war das totale Desaster. Es war so, wie zusammen in einem Auto mit Mum und Dad zu sitzen  – vor ihrer Scheidung. Niemand sagte ein Wort, außer Bex’ Schwester, und das auch nur, um mir mitzuteilen, wie bescheuert ich war, weil ich nicht an der Show teilnahm.
    »Wie lief es bei Sainsbury’s ?«, flüstere ich. »Alles in Ordnung mit Mum?«
    »Heute Morgen war sie gut drauf, aber mittags hatte sie diese Schmerzen in der Hand und ist früher nach Hause gegangen.«
    »Aber sie hat nicht irgendwelche … seltsamen Dinge getan, oder?«
    »Eigentlich nicht. Ich glaube, sie hat ein paarmal geweint.«
    »Ich bin nicht taub, wisst ihr«, sagt Mum und knallt den Wirtschaftsteil der Zeitung auf den Küchentisch. »Wenn ihr über mich reden wollt, besitzt wenigstens den Anstand, dass ihr es hinter meinem Rücken tut.«
    »’tschuldigung«, sage ich und versuche, die Reste aus der Knoblauchpresse zu pulen. »Soll ich dir einen Kamillentee machen?«
    »Nein danke«, sagt Mum. »Erzähl mir lieber etwas mehr von Star Factor . Was ist mit deiner neuen Freundin passiert?«
    »Weißt du, sie ist nicht –«
    »Ja, weiß ich«, entgegnet Mum und ihr heimliches Zwinkern in Emilys Richtung erinnert mich an früher. »Wie lief es denn?«
    »Hab ich doch schon gesagt, sie hat es nicht geschafft.«
    »Ich dachte, du meintest, sie wäre wirklich gut.«
    »Ist sie auch. Sie fanden sie eben nicht gut genug.«
    »Das ist so unfair«, entgegnet Mum, haarscharf an der Schwelle zu einem ihrer Weinkrämpfe oder einem Wutanfall. »Die Hoffnungen dieser armen Kinder so zu pushen.«
    »Ja«, sagt Emily und weiß nicht, ob sie nach den Kleenex greifen soll oder besser nach einer Panzerweste. »Es wäre so cool gewesen, jemanden im Fernsehen zu kennen.«
    »Wenn du sie das nächste Mal siehst, Matthew, sag ihr, dass es mir leidtut«, meint Mum.
    »Ich bezweifle, dass sie mich jemals wiedersehen will.«
    »Jetzt sei nicht albern. Es ist ja wohl kaum dein Fehler, dass sie es nicht geschafft hat.«
    Ich starre schuldbewusst in den Knoblauchmatsch, als es an der Tür klingelt.
    »Oh Gott«, sagt Mum. »Nicht die schon wieder! Ichhabe ihnen schon heute Morgen gesagt, dass ich kein Interesse habe. Wenn das Ende der Welt wirklich naht, würde ich meinen letzten Samstagabend lieber in Ruhe verbringen. Ignoriert sie einfach, dann hauen sie schon wieder ab.«
    Aber das tun sie nicht. Der Türklopfer stimmt in das Klingeln ein und ich kann sie nicht länger ignorieren. »Schon in Ordnung, Mum. Ich gehe.«
    »Und sag ihnen ordentlich Bescheid«, ruft Mum. »Wenn das Leben so verdammt wertvoll ist, sollen sie versuchen, einen Tag ich zu sein.«
    Ich eile in den Flur und zittere, als ich gegen eine Wand aus kalter Luft laufe. Ich werde euch ein kleines Geheimnis verraten. Mum weiß nicht, dass ich es bemerkt habe, und ich werde es ihr sicher nicht erzählen, aber wenn man hinter die Schale mit Krimskrams auf dem Tisch im Flur guckt, findet man das einzige Bild von Dad im ganzen Haus. Zwei Tage nachdem er uns verlassen hatte, schaufelte Mum all sein Zeug  – inklusive seiner heiß geliebten Worldcup-Münzen – in einen schwarzen Müllsack und schmiss ihn in die Garage. Es ist ein Wunder, dass das Bild, das ein japanischer Tourist von der ganzen Familie vor dem Parlamentsgebäude geschossen hatte, diese Aktion überlebt hat.
    Egal, dem Klopfen nach zu urteilen naht das Ende der Welt schneller, als wir denken. »Einen Moment noch!«
    Mum hat auch die Schlösser ausgetauscht. Kein Wunder, dass sie ungeduldig werden. Das hier ist wie Draculas Schloss. Nachdem ich die Sicherheitskette gelösthabe, muss ich noch den Kampf mit einem riesigen Riegel aufnehmen. Und ich kann es kaum glauben, als ich die Person mit der schwarzen Kapuze vor mir stehen sehe.
    »Was machst du denn hier?«

Bex

    »Kann ich reinkommen, bitte?«
    Matthew schlägt mir beinahe die Tür ins Gesicht. »Es passt gerade nicht so gut.«
    »Na los«, sage ich und dränge mich an ihm vorbei. Wenn Mum mich nur nicht dazu gezwungen hätte, diesen Anorak zu tragen, in dem ich wie ein schwarzer Marshmallow aussehe. »Es dauert nur eine Minute.«
    »Ich dachte, du redest nicht mehr mit mir.«
    »Mach ich auch nicht. Aber das hier ist wichtig.«
    »Beeil dich besser«, sagt Matthew und schließt hastig alle möglichen Türen. »Wir haben … wir haben Besuch.«
    »Was ist los?«, frage ich und beginne, die ganze Sache noch mal zu überdenken. »Willst du nicht,

Weitere Kostenlose Bücher