A Star like you
ein bisschen Durchfall. Und seht euch mal ihr Gesicht an – total rot.«
»Gib sie mir mal«, sagt Mrs Layton. »Ich muss mich nur kurz hinsetzen. Sieben Monate, meinst du?«
»Ja, so in dem Dreh.«
Yasmin wirkt überrascht, als ich sie rübergebe, aber sie fängt schon bald wieder an zu heulen.
»Ist gut, Kleine«, sagt Mrs Layton und hält sie ganz vorsichtig, wie feinstes Porzellan. »Jetzt wollen wir mal sehen, was mit dir los ist.« Sie sieht sich Yazz genauer an, wippt sie auf dem Schoß und macht Glucksgeräusche. »Ja, das dachte ich mir.«
»Was hat sie, Sue? Es ist doch nichts Ernstes, oder?«
»Der kleine Käfer bekommt Zähnchen«, sagt sie und steckt ihre Nase in Yasmins Haar. »Du musst sofort Zahnungsgel für sie besorgen.«
»Was ist mit meinem Schaf?«, fragt Emily und bereitet Buttercup für die Verwandlung vor.
»Das muss warten«, antwortet ihre Mum. »Bexmuss in die Stadt und Zahnungsgel kaufen. Ich kann in der Zeit auf Yasmin aufpassen, wenn du möchtest.«
»Ich kann nicht«, sage ich. »Sie werden es mir bestimmt nicht verkaufen. Ich bin doch nur ein vierzehnjähriges Kind, erinnerst du dich? Du musst mitkommen.«
»Auf keinen Fall«, sagt Mrs Layton und wippt Yasmin etwas verzweifelter auf ihrem Schoß. »Du weißt genau, was ich von meinem Arschmobil halte.«
Yasmin verzieht ihr Gesicht und heult noch lauter.
»Alles klar, mein Schätzchen, alles klar. Du hast gewonnen, okay«, sagt Mrs Layton, beugt sich vor und gibt Yazz einen Kuss auf die Stirn.
»Na los, Bex, worauf wartest du noch?«
»Hä?«
»Geh und hol diesen lächerlichen Rollstuhl.«
***
Vielleicht liegt es nur am sonnigen Wetter, aber auf unserem Weg in die Stadt scheint uns jeder anzulächeln; Mrs Layton in ihrem Streitwagen knuddelt Yasmin (die wechselweise gurgelnde Geräusche in Richtung der vorbeigehenden Leute macht oder schreit), ich schiebe die beiden und Emily springt hinter uns her mit einem merkwürdigen schafähnlichem Pony in der Hand.
Ein paar Typen kommen uns aus der Post entgegen und ich habe das schreckliche Gefühl, dass sie uns blöd anreden werden.
»Alles klar, Miss?«, sagt der eine im Fußballshirt. »Mir gefällt Ihr Rollstuhl, Miss.«
Mrs Layton wirkt erfreut. »Danke, Danny. Schön, dich zu sehen.«
Und praktisch dasselbe passiert vor Poundland .
»Ehemalige Schüler von mir«, erklärt Mrs Layton. »Ich war Fachbereichsleiterin für Wirtschaftslehre am College.«
Mrs Layton kauft das Zahnungsgel und wir gehen mit Yasmin zum Wickelraum vorne im Laden, wo wir sie auf die Kommode setzen. Yasmin sieht das Fläschchen mit der Medizin und flippt aus.
»Wie soll ich ihr das geben?«, frage ich. »Sie will noch nicht mal den Mund aufmachen.«
»Lass mich mal versuchen«, sagt Mrs Layton, hievt sich aus ihrem Rollstuhl und lehnt sich gegen die Kommode. »Es müsste eine kleine Spritze in der Schachtel sein. Alles okay, mein Schätzchen, keine gemeinen Nadeln.«
Ich weiß nicht, wie sie es macht, doch irgendwie schafft es Mrs Layton, die Spritze in Yazz’ Mund zu bekommen und klebriges orangefarbenes Zeug hineinzubefördern. Als Yazz den Geschmack wahrnimmt, bekommt sie dieses benebelte Grinsen im Gesicht, ein bisschen so wie Dad, wenn er sich die Aufnahme von South Pacific in Originalbesetzung anhört.
Sue Layton sieht nicht ganz so selbstzufrieden aus. »Himmel, nein.«
»Was ist, Mum?«, fragt Emily.
»Ich muss mal.«
»Na los«, sagt Emily. »Mum braucht ein Klo, also schnell.«
»Zu spät«, stöhnt Mrs Layton. »Ich wusste , dass ich besser zu Hause geblieben wäre.«
Ein dunkler Fleck breitet sich vorne auf ihrer Marks & Spencer -Jeans aus. Sie lässt sich zurück in ihren Rollstuhl fallen und ich denke nur: Oh mein Gott. Was mache ich jetzt?
Matthew
Nikki hat uns nach der letzten Probe von »Hard Knock Life« alle in die Gästelounge beordert.
Die Zwillinge jagen UP4IT um den Tisch, auf dem Erfrischungen stehen, und geben Gackerlaute von sich, Elizabeth McQueen probiert die Krabbencocktail-Sandwiches, Phil Carvery und seine Frau Carol halten Händchen in einer Ecke und ich versuche, mich zu Twilight hinüberzuschleichen, um ihr zu sagen, wie genial ihr Song der Blood Brothers ist, als mein Telefon klingelt.
»Ich bin beschäftigt«, sage ich und verstecke mich hinter dem Monitor, auf dem man die Liveübertragung der Sendung verfolgen kann. »Wir reden später.«
»Halt die Klappe und hör mir zu. Das ist wichtig, ja?«, sagt Bex.
»Trevor, Ashley, nicht so laut,
Weitere Kostenlose Bücher