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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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ich telefoniere.« Die Zwillinge recken synchron ihre Daumen in die Höhe und setzen ihre Jagd fort. »Was ist los, Bex? Ich muss hier proben.«
    »Es ist wegen deiner Mum«, sagt sie. »Sie … Es geht ihr gut, na ja, sie hatte einen Unfall.«
    »Was für einen Unfall?«
    »Na ja, weißt du, sie …«, Bex senkt ihre Stimme zu einem Flüstern, »hat sich in die Hose gepinkelt.«
    »Wo seid ihr?«, frage ich und erinnere mich daran, wie es mal bei Burger King passierte.
    »Vor dem Drogeriemarkt. Was soll ich tun, Matthew?«
    »Keine Panik«, sage ich und bemerke, dass Nikki Hardbody in meine Richtung starrt. »Es gibt eine Behindertentoilette in der zweiten Etage – nimm den Lift – und sie hat Ersatzunterwäsche in der Ledertasche hinten an ihrem Stuhl.«
    »Ja, aber was soll ich –«
    »Wir hören uns«, sage ich, lege schnell auf und schenke Nikki Hardbody ein mattes Lächeln, als sie rüberkommt, um Nachforschungen zu betreiben.
    »Wer war das?«, fragt sie erwartungsvoll. »Hoffentlich niemand Interessantes.«
    »Nicht wirklich – nur jemand aus meiner Schule, der mir Glück wünschen wollte.«
    Die Zwillinge beginnen wieder zu kreischen.
    »Das wirst du brauchen«, sagt Nikki ziemlich kühl. »Du weißt, wie sehr ich dich hier dabeihaben möchte, Matt«, fährt sie mit etwas wärmerer Stimme fort, »aber wenn du nichts Besseres zu bieten hast als eine schreckliche Sportstunde, könnte das das Ende für dich hier bedeuten.«
    Nachdem Nikki verschwindet, um Brenda und Justin in ein Gespräch zu verwickeln, taucht Twilight auf und hakt sich bei mir unter. »Wer war das am Telefon?«
    »Meine Mutter hatte einen Unfall.«
    Twilight nimmt ihre Vampirzähne raus. »Aber keinen Autounfall, oder? Phil Carvery macht ein Staatsbankett aus dem kleinen Crash, den seine Frau hatte.
    »Nein«, flüstere ich, denn ich will ehrlich zu ihr sein. »Mum … hat sich in die Hose gemacht … im Einkaufszentrum.«
    »Na ja, das war unvorsichtig«, sagt Twilight.
    »Das ist nicht witzig«, sage ich, wahrscheinlich etwas überempfindlich. »Menschen mit MS haben manchmal Schwierigkeiten, ihre Blase zu kontrollieren.«
    »Das tut mir wirklich leid«, sagt Twilight und drückt meinen Arm. »Du hast das doch nicht Nikki erzählt, oder?«
    »Denkst du, das sollte ich?«
    »Nein«, entgegnet Twilight und drückt so fest, dass es beinahe wehtut. »Wir haben doch darüber gesprochen, oder? Du meintest, das wäre etwas, das du lieber für dich behalten würdest, und das respektiere ich. Außerdem ist deine Fußballgeschichte perfekt.«
    »Aber Nikki hat gesagt –«
    »Vertrau mir, Matt. Du tust genau das Richtige.«

Bex

    Mum macht mir eine heiße Schokolade, als sie von der Arbeit nach Hause kommt. Vom Haribo Special Mix gibt es gerade drei zum Preis von zweien, also stopfen wir uns mit Gummibärchen voll und schauen uns zusammen die Ergebnisshow an.
    Aber ich mache mir noch immer Gedanken um Sue. Nach dem, was in der Stadt passiert war, ging es in einer Tour nur: Ich werde nie wieder das Haus verlassen. Yasmin ist sich keiner Schuld bewusst – sie ist schnell in ihrem Bettchen eingeschlafen –, aber ich fühle mich schrecklich, als sei das alles auf meinem Mist gewachsen. Selbst heiße Schokolade und Gummibärchen können mich nicht aufheitern.
    Dazu kommt noch, dass die Sendung diese Woche so deprimierend war. Jeder hatte eine traurige Geschichte  – außer Matthew. Die Zwillinge erzählten Willow, wie sie in der Schule gehänselt wurden, weil die anderen ihren Sinn für Humor nicht verstanden, Phil Carverys Frau saß nach ihrem grauenhaften Unfall mit einer Halskrause im Publikum und Bart Smedley gab zu, dass er manchmal so tat, als sei er »normal«, weil andere so neidisch auf sein Talent waren. Und was Twilight betrifft – dieses Mädchen ist der Wahnsinn. Wenn meine Mutter im Koma läge, wäre ich wahrscheinlich nicht mal in der Lage, mich morgens aus dem Bett zu quälen, doch obwohl Brenda hinter ihrem Jurypult hervorkommen musste, um sie zu trösten, hat sie einen absolut perfekten Auftritt von »Tell Me It’s Not True« hingelegt.
    Und vielleicht hat Sue recht – vielleicht schämt sich Matthew wirklich für sie. Denn als er an der Reihe war, erzählte er irgendeine lahme Story von einem verschossenen Elfmeter in Sport. Ich kapiere das nicht. Warum spricht er nie von seiner Familie? Arme Sue. Wenn sie bis jetzt noch nicht deprimiert war, dann spätestens, nachdem sie das gesehen hat.
    Matthew wirkt auch

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