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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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bemitleideten, desto besser.
    Wieder seufzte ich und flehte sie wortlos an, mich in Ruhe zu lassen. Sie lächelte gewinnend und klimperte mit den Wimpern. Sie würde mich auf keinen Fall vom Haken lassen. Sie konnte genauso stur sein wie ich.
    »Er heißt Dutch.«
    »Dutch?«
    »Jep.« Wenn Theresa bei mir weiter nach Einzelheiten bohrte, würde sie gleich merken, dass sie auf Granit stieß.
    »Hmmm, interessant. Ein Spitzname?«
    »Weiß ich nicht. Könnte sein. Seine E-Mail hat er bloß mit Dutch unterschrieben.«
    »Was macht er beruflich?«
    »Weiß ich nicht genau. In seinem Profil stand etwas von Sicherheitsbranche, also arbeitet er vielleicht im IT-Bereich oder im Objektschutz.«
    »Aha - und weiter?«
    Ich seufzte möglichst demonstrativ und stand kurz davor, grob zu werden, gab mir aber Mühe, den Stachel wieder einzuziehen. »Was denn? Er ist Mitte dreißig, hat wellige blonde Haare und blaue Augen, ist ziemlich groß, geschieden, kinderlos. Er raucht nicht, trinkt nur in Gesellschaft, stammt aus Michigan und wohnt zurzeit in Royal Oak. Wahrscheinlich ist er ein wandelndes Klischee, und ich werde einen miesen Abend haben und mit der Überzeugung nach Hause fahren, dass ich niemals heirate und mir überlegen sollte, Katzen zu züchten.«
    Theresa lachte und tätschelte mir den Arm. »Wow! Ich muss sagen, ich bin mächtig stolz, dass du der Sache so unvoreingenommen gegenüberstehst.«
    Der nächste Tag war ein Samstag, und er versprach anstrengend zu werden. An Wochenenden halte ich die meisten Sitzungen ab, sechs bis acht pro Tag, was mir gestattet, montags und dienstags freizumachen. Während der Woche vergebe ich höchstens vier bis sechs pro Tag; einer mehr, und ich bin zu erschöpft, um meine Sache gut zu machen. Das ist ein klasse Beruf, und ich bin heilfroh, dass ich damit ganz gut Geld verdiene.
    Mein Wecker klingelte um sieben, mein erster Termin war um neun. Verschlafen band ich mir die Haare zum Pferdeschwanz, warf mich in Jeans und T-Shirt und schminkte mich ein bisschen. Dankbar stellte ich fest, dass der Teintgott gnädig zu mir war und über Nacht keinen Pickel hatte erblühen lassen. Am Abend stand das Date mit Dutch an, und ich war auch so schon nervös genug.
    Ich bin einunddreißig, aber man sieht und merkt mir das nicht an. Gewöhnlich werde ich drei bis fünf Jahre jünger geschätzt, ein Irrtum, den ich selten aufkläre. Ich bin mittelgroß und gehöre Gott sei Dank zu den Glücklichen, die mit einem schnellen Stoffwechsel gesegnet sind, sodass ich meine 123 Pfund mühelos halten kann. Insgesamt war ich mit meinem Äußeren immer zufrieden. Ich bin weder ein Busenwunder noch flach wie ein Brett. Mein Aussehen gibt mir die Freiheit, mich unbeachtet in einer Menschenmasse zu bewegen, wenn ich ungeschminkt und nachlässig gekleidet bin, verschafft mir aber auch anerkennende Blicke, wenn ich mich eine Stunde im Badezimmer gestylt habe und mein Ego etwas Auftrieb braucht.
    Als ich noch in den Zwanzigern war, standen Workouts auf meinem täglichen Stundenplan; ich war ein richtiger Fitnessfan.
    Inzwischen stehe ich mehr auf Yoga, weil das den Körper ebenso strafft, aber viel sanfter ist. Außerdem passt das besser zu dem ganzen übersinnlichen Image - ich meine, wer will sich von Buffy die Zukunft Vorhersagen lassen?
    Nach dem Anziehen ging ich nach unten und begrüßte meinen völlig verzogenen, aber anbetungswürdigen Hund Eggy. Er ist ein vier Jahre alter schokoladenbrauner Dackel, den ich mir kurz nach der Trennung von Ben gekauft habe. Ich stellte ziemlich schnell fest, wie sehr sich mein Leben mit einem Hund verbesserte. Eggy reißt nie die Fernbedienung an sich, lässt nicht die Klobrille hochgeklappt und ist so anständig, das Zimmer zu verlassen, wenn er furzt, was Ben nie hingekriegt hat.
    Den Namen verdankt er seiner absoluten Vorliebe für Eier. Zu seinem täglichen Frühstück gehört ein Spiegelei, und das frisst er immer als Erstes; er klaubt es sogar aus dem übrigen Futter heraus, wenn ich es untergemengt habe.
    Als ich ihm den Futternapf hinstellte, hörte ich ein vertrautes Motorgeräusch die Auffahrt hochkommen. Nachdem ich den Hindernislauf über Werkzeuge, Bretter und Schrankteile absolviert hatte, öffnete ich die Haustür, um mein größtes Stück vom Glück hereinzulassen: Handwerker Dave.
    Dave ist eine Rückblende auf die Sechzigerjahre und sieht aus, als wäre es absolut sein Ding, einfach auf dem Highway ins Blaue zu fahren. Er hat sehr lange blonde, inzwischen

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