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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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der engeren Auswahl hin und her überlegte. Hinsichtlich der unteren Körperhälfte hatte ich mich bereits auf eine schwarze Hüfthose festgelegt, die an den Oberschenkeln wie angegossen saß und zum Saum hin leicht ausgestellt war. Ich hatte ein Paar Riemchensandaletten und war bei der Pediküre gewesen, sodass ich mit dieser Aufmachung zufrieden war.
    Das Problem war, was ich zu der Hose anziehen sollte. Wir waren in einem Restaurant in der Nähe meiner Praxis verabredet, das mir in zweierlei Hinsicht gut passte. Erstens war ich dort schon einmal gewesen und kannte Atmosphäre und Kleidungsniveau. Zweitens hätte ich es nicht weit bis nach Hause, falls der Abend eine Katastrophe werden würde.
    Die Überlegungen, die ich an diesem Morgen anstellte, drehten sich darum, ob ich ein bisschen sexy oder lieber konservativ gehen sollte. Es standen zwei Oberteile zur Auswahl: erstens ein schwarzes Neckholdertop mit eingearbeitetem BH. Ich habe schöne Schultern und hoffte, sie könnten meinen unauffälligen Busen wettmachen.
    Zweitens eine seidene Bauernbluse mit V-Ausschnitt und langen Ärmeln, die ab dem Ellbogen aufsprangen und meine nackten Arme freigaben, wenn ich sie hochnahm. Nicht supersexy, doch ich konnte den Push-up darunter anziehen und etwas Größe hinzumogeln, nach dem Motto: knappe Ressourcen richtig einsetzen! Die Erörterung setzte sich fort, bis ich in der Praxis ankam, und flammte in jeder Pause zwischen den Sitzungen wieder auf.
    Um Punkt halb sechs trat ich durch meine Haustür und sah, wie Dave seinen Werkzeugkasten packte.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Wie war dein Tag, Schätzchen?«
    Dass Dave mich »Schätzchen« nannte, störte mich nicht im Geringsten. Er war seiner »alten Dame« zu Hause restlos ergeben und nannte jede Frau so, die er gut leiden konnte. Ich freute mich sogar über den Kosenamen; bei jedem anderen wäre es mir total gegen den Strich gegangen.
    »Gut. Der Job bezahlt die Rechnungen, du weißt schon ... das Übliche. Ich brauche jetzt eine Dusche und ein Glas Wein.«
    »Mein Stichwort zum Abgang«, sagte Dave zwinkernd, gab Eggy einen Klaps und war im nächsten Moment zur Tür hinaus.
    Wieder allein, spähte ich um die Ecke in die Küche, die langsam, aber sicher eine werden würde, und strahlte über Daves Fortschritte. Ich gab Eggy sein Fressen, und während er zufrieden kaute, ging ich nach oben, um mich zu duschen und zu stylen.
    Als ich ein kleines Mädchen war, befand meine Mutter, dass ich mit einem Dorothy-Hamill-Haarschnitt (nach der berühmten Eisläuferin) bezaubernd aussähe. Sie meinte, sie sei es leid, sich mit meinen langen, häufig zerzausten Haaren abzumühen, und jedes hübsche Mädchen heutzutage habe so eine Frisur. Tatsächlich aber verwandelte meine Mutter ihre achtjährige Tochter in einen Sohn. Mein rundes Gesicht, meine sommersprossigen Wangen und mein Hang, auf Bäume zu klettern, weckten bei Fremden den Eindruck, ich wäre ein Junge, und das erzeugte in mir eine lebenslange Wut auf die Schlittschuhzicke. Die Geschichte setzte sich über Jahre fort, da meine Mutter auf dem Kurzhaarschnitt beharrte und behauptete, dass lange Haare zu viel Arbeit machten. Mit zwanzig trug ich sie schulterlang. In meinem Job bei der konservativen Bank waren lange Haare, offene Blusen, kurze Röcke und Individualität verboten. Wie ich es so lange dort ausgehalten habe, ist mir bis heute ein Rätsel.
    In den vergangenen vier Jahren jedoch habe ich mir nur noch alle zwei Monate die Spitzen schneiden lassen, sodass sie mir inzwischen bis zur Taille reichen - super. Meine Haare umschmeicheln mein Gesicht, und ich fühle mich sehr weiblich, wenn ich sie auf dem Rücken spüre.
    Heute Abend föhnte ich sie trocken und drehte sie auf heizbare Wickler, damit sie Volumen, ein paar Wellen und Sprungkraft bekamen. In meinem abgewetzten Flanellmorgenmantel ging ich an den Schrank und betrachtete die Auswahl. Ich holte die schwarze Hose und das Neckholdertop hervor und hielt sie mir vor dem langen Spiegel an. Dazu schnitt ich verschiedene Schmollmünder und beugte die Knie zu einer Pose, die in Zeitschriften als verführerisch galt. Nach einem kritischen Blick fand ich mich aber bloß albern.
    Ich probierte die Bauernbluse, aber nachdem ich ihre Wirkung begutachtet hatte, entschied ich mich für das Neckholdertop. Ich hatte keine Ahnung, was der Typ bevorzugte, darum beschloss ich zu tragen, was mir selbst gefiel, und nackte Schultern fand ich schöner als Push-up-Möpse.
    Während ich

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