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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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in den Sattel zu steigen, und endlich überzeugt, dass Ben doch nicht mehr zur Vernunft kommen und mich um Verzeihung bitten würde. Ich fing also wieder an, mich ein bisschen aufzuhübschen, attraktiven Männern schöne Augen zu machen und hin und wieder auch mal einen Push-up-BH zu tragen.
    Dann sah ich eines Nachmittags, als ich wegen ein paar Pushup-Teilen durchs Einkaufszentrum bummelte, Ben mit diversen Einkaufstüten vor einem Laden stehen. Mein Herz machte einen Salto. Ich guckte in den nächsten Spiegel und dankte der Vorsehung, dass ich frisiert und geschminkt war.
    »Cool bleiben«, murmelte ich und schlenderte zu ihm rüber. »Und gute Laune zeigen.«
    Als ich bis auf wenige Schritte herangekommen war, kam eine Frau aus der Boutique, die einen Kinderwagen samt Baby vor sich herschob. Sie blieb vor Ben stehen. Er begrüßte sie mit einem Kuss und hängte ein paar von seinen Einkaufstüten an den Kinderwagen, dann lachten sie gemeinsam über eine Bemerkung der Frau. Dabei fiel ihr Blick auf mich, wie ich sie mit großen Augen anstarrte, und sie machte Ben auf mich aufmerksam. Einen Moment lang schaute er mich an und überlegte, wo er mich hinstecken sollte. Als ich sah, wie es ihm dämmerte, schoss ich in die entgegengesetzte Richtung davon und auf kürzestem Weg aus dem Einkaufszentrum.
    Eine Woche lang habe ich geheult - na gut, vielleicht waren es auch vier, aber dann traf ich eine Entscheidung: Schluss mit den Männern! Theresa hätschelte meinen Herzschmerz mit offenen Ohren, schachtelweise Kleenex und jeder Menge Eiscreme. Was ich am meisten an ihr schätzte, war ihre Fähigkeit, einfach nur zuzuhören, ohne zu urteilen und ungebeten Ratschläge zu erteilen. Sie ließ mich weinen und wüten und in Selbstmitleid schwimmen. Klug, wie sie war, wusste sie genau, dass ich irgendwann von selbst aus dem Zustand herausfinden und meinem selbst auferlegten Jungferndasein ein Ende setzen würde.
    An dem Tag, an dem ich erfuhr, dass sie mit Brett nach Kalifornien ziehen würde, geriet ich also in Panik und fand die Vorstellung, jedes Wochenende allein zu verbringen, total niederschmetternd. Ein Weilchen dachte ich darüber nach und rang mich zu einem Entschluss durch: Mit dem eintönigen Vanilledasein sollte es jetzt vorbei sein; es war Zeit für ein Sahnehäubchen oder wenigstens ein paar Schokostreusel. So kam es, dass ich mich aus purer Verzweiflung hei Heart2heart.com anmeldete,
    Ein weiterer Nachteil meines Berufes ist, dass er nicht gerade viele geeignete Junggesellen anzieht. Meine Klienten ist zu einem hohen Prozentsatz weiblich. Die Männer, die sich von mir die Zukunft Vorhersagen lassen, sind meistens schwul oder mitten in einer Beziehungskrise. Die Chancen, dem Mann meiner Träume zu begegnen, sind also eher gering.
    Ich hatte Theresa nichts von der Kontaktbörse erzählt, hauptsächlich, weil ich wollte, dass sich ein eventueller Flirt auf ganz normale Art anbahnte. Ausnahmsweise wollte ich mal nicht vorher das Ergebnis kennen, sondern mich überraschen lassen. Deshalb hatte ich auch meine Crew vorher nicht um Rat gefragt. Wir Intuitiven haben das Problem, ständig Ratschläge aus dem Off zu bekommen. Ich hatte meinen Geistern streng befohlen, sich rauszuhalten, solange ich sie nicht eigens fragte; bislang hatten sie bloß gelauscht und mir keinerlei Gedanken gesandt. Das bedeutete aber nicht, dass sie nicht Theresa einen kleinen Hinweis geben konnten. Ich runzelte die Stirn darüber, wie hinterlistig meine Crew sein konnte; andererseits war ich natürlich eine ziemlich bockige Schülerin.
    »Und?«, fragte sie, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Ich verdrehte die Augen und legte ein Geständnis ab. »Jetzt mach mal keinen Wirbel. Ich habe bloß bei einer Kontaktbörse mein Profil eingegeben, nur um zu sehen, ob sich etwas ergibt.«
    »Und?«
    Ich seufzte. Offenbar sollte ich mit keiner einfachen Antwort davonkommen. »Und bin für morgen verabredet. Der Typ sah auf dem Foto ganz anständig aus.«
    Theresa quietschte und boxte mir gegen den Arm, worauf ich so heftig die Augen verdrehte, dass ich einen erstklassigen Ausblick auf meine Schädelhinterwand bekam. »Beruhige dich. Das ist doch erst mal nur ein Date.«
    »Also, wie heißt er?«, fragte sie und quetschte Details aus mir heraus, die ich eigentlich gar nicht preisgeben wollte. Ich wollte keinerlei Druck. Mit meinen Unsicherheiten wegen meines Singledaseins hatte ich schon genug zu kämpfen. Je weniger Leute davon wussten und mich

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