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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Sturz. Sie dankte ihm mit einem kleinen Lächeln und versuchte, sich seinem Griff zu entziehen und weiterzugehen, doch er hielt sie fest. Er stand wie angewurzelt da und starrte mit unbewegtem Gesichtsausdruck auf einen Punkt über ihrer Schulter. Als sie den Kopf wandte, schaute sie in einen Gewehrlauf.
    Sie fühlte, wie ihr der Schweiß zwischen den Schulterblättern hinabrann. Einen schrecklichen Augenblick lang wartete sie auf den Schuss, doch der Moment ging vorbei, und sie war noch immer am Leben. Jetzt gelang es ihr, ihren Blick von dem Gewehrlauf zu lösen und ihn weiter nach oben wandern zu lassen. Sie starrte in das harte, dunkle Gesicht des Soldaten, der das Gewehr hielt und Sullivan mit zusammengekniffenen Augen fixierte. Jetzt sagte er etwas auf Spanisch, doch Jane war zu aufgeregt, um es zu verstehen.
    Sullivan ließ Jane langsam und überlegt los und forderte sie, die Hände hebend, ruhig auf: „Gehen Sie einen Schritt zur Seite.“
    Der Soldat bellte ihm einen Befehl zu. Janes Augen weiteten sich vor Schreck. Sie war überzeugt davon, dass dieser Verrückte schießen würde, sobald sie auch nur mit der Wimper zuckte. Aber Sullivan hatte ihr befohlen zur Seite zu gehen, also ging sie zur Seite. Ihr Gesicht war so weiß, dass die kleinen Sommersprossenauf ihrer Nase hervortraten. Der Gewehrlauf zeigte jetzt auf sie, und der Soldat sagte wieder irgend etwas. Er ist nervös, erkannte Jane plötzlich. Seine Stimme klang angespannt, und seine Bewegungen waren fahrig. Großer Gott, wenn er nun aus Versehen an den Abzugshahn kam ...! Einen Augenblick später schwenkte er die Waffe herum, so dass der Lauf wieder auf Sullivan zielte.
    Sullivan führte etwas im Schilde. Jane spürte es deutlich. War er verrückt geworden? Der Soldat würde ihn beim geringsten Versuch der Gegenwehr kaltblütig erschießen. Sie starrte auf die Hand des Guerilleros, die das Gewehr hielt, und plötzlich fiel ihr etwas auf. Die Waffe stand nicht auf Automatik. Es dauerte noch einen Moment, bis ihr klar wurde, was das bedeutete, dann reagierte sie ohne nachzudenken. Ihr Körper, vom Ballett und unzähligen Selbstverteidigungskursen bestens durchtrainiert, neigte sich in einer fließenden Bewegung zur Seite, dann schoss ihr linkes Bein hoch und kickte den Gewehrlauf nach oben, so dass sich der Schuss, der jetzt losging, irgendwo, weit über ihnen in dem dichten Blätterdach des Regenwalds, verfing.
    Eine zweite Gelegenheit bekam der Guerillero nicht, denn Grant war bereits bei ihm und entwand ihm mit der einen Hand das Gewehr, während er ihm mit der anderen einen Handkantenschlag ins Genick versetzte. Die Augen des Mannes wurden glasig, und einen Moment später sackte er lautlos zu Boden.
    Grant schnappte sich Janes Arm. „Nichts wie weg hier! Schnell! Dieser Schuss ruft mit Sicherheit seine Gefährten auf den Plan.“
    Die Dringlichkeit in seinem Ton veranlasste sie zu umgehendem Handeln, obwohl sie sich fragte, ob sie überhaupt noch die nötige Kraft zum Wegrennen hätte. Ihre Beine waren schwer wie Blei, und ihre Stiefel schienen mehr als fünfzig Pfund zu wiegen, doch sie zwang sich, darüber hinwegzusehen; müde Muskeln hatten längst nichts so Unabänderliches an sich wie der Tod. Angetrieben von seiner Hand, die auf ihrem Rücken lag, stolpertesie über Wurzeln und Sträucher. Dornen zerkratzten ihre Haut, und ihre Lungen brannten, aber sie war so erschöpft, dass sie die Schmerzen nicht spürte.
    Nachdem sie mit letzter Kraft eine Hügelkuppe erklommen hatte und den steilen, steinigen Abhang auf der anderen Seite hinunterschaute, fühlte sie sich plötzlich, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr Kopf wurde leer, und sie schwankte. Grant streckte geistesgegenwärtig die Hand nach ihr aus in der Absicht sie aufzufangen, doch es war zu spät, sie stürzte bereits und zog ihn mit. Die Welt drehte sich vor ihren Augen, und als sie den Fluss, aus dem zerklüftete Felsen ragten, am Fuße des Abhangs sah, entrang sich ihrer Kehle ein heiserer Schrei. War es ihr Schicksal, an einem dieser Felsen zu zerschellen?
    Grant, der instinktiv den Arm um sie gelegt hatte und dem die Gefahr nicht weniger deutlich vor Augen stand, versuchte fluchend den Fall abzubremsen, und gleich darauf rutschten Jane und er in halb sitzender Position abwärts. Grant grub seine Stiefelabsätze in das Erdreich, und ihr Sturz verlangsamte sich weiter, einen Augenblick später blieben sie sitzen. Einen Moment waren sie wie

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