Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
entschieden, die Wartezeit mit Essen zu überbrücken, denn nach einem Moment des Herumkramens förderte er zwei Büchsen zutage.
Jane beäugte sie misstrauisch. „Was ist denn das?“
„Essen.“
„Was für Essen?“
Er zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe es mir noch nie näher angeschaut, und kann Ihnen nur den guten Rat geben, es genauso zu machen. Essen Sie es einfach.“
Als er Anstalten machte, die Dose zu öffnen, legte sie ihm eine Hand auf den Arm. „Moment. Warum warten wir damit nicht, bis es unbedingt sein muss?“
„Es muss jetzt unbedingt sein“, knurrte er ungehalten. „Wir müssen etwas essen.“
„Ja, aber nicht unbedingt das.“
Sein Gesicht nahm einen verzweifelten Ausdruck an. „Honey, entweder geben Sie sich mit dem hier zufrieden, und wenn nicht, kann ich Ihnen gern noch zwei weitere Büchsen gleichen Inhalts servieren.“
„Wie ich sehe, mangelt es Ihnen an Gottvertrauen“, gab siezurück, während sie ihren Rucksack zu sich heranzog. Einen Moment später förderte sie ein kleines Paket, das in ein Geschirrtuch eingewickelt war, zutage. Triumphierend packte sie es aus und legte zwei zwar leicht zerdrückte, aber durchaus noch essbare Sandwiches auf das Geschirrtuch. Dann wandte sie sich erneut ihrem Rucksack zu und begann wieder darin herumzukramen. Errötend vor Freude und Stolz präsentierte sie Grant gleich darauf zwei Dosen Orangensaft. „Hier, nehmen Sie.“ Mit vergnügtem Gesicht reichte sie ihm eine Dose. „Ein Erdnussbutter-Marmeladensandwich und Orangensaft. Eine erstklassige Zusammenstellung: Proteine, Kohlehydrate und Vitamin C. Was wollen Sie mehr?“
Grant nahm ihr die Sachen ab und beäugte sie missmutig. Gleich darauf blinzelte er verblüfft, denn es geschah etwas für ihn völlig Überraschendes: er lachte. Eigentlich war es gar kein richtiges Lachen, sondern eher ein rostiges Scheppern, aber es enthüllte seine gesunden weißen Zähne und ließ in seinen Augenwinkeln winzige Lachfältchen entstehen. Jane wurde es angesichts dieses Lachens ganz warm. Es war offensichtlich, dass er selten lachte; anscheinend hielt das Leben selten etwas für ihn zum Lachen bereit, und sie fühlte sich plötzlich glücklich, dass sie ihm einen Grund zum Lachen gegeben hatte, und traurig zugleich, dass er ansonsten so wenig zum Lachen hatte.
Während Grant auf seinem Sandwich herumkaute, spürte er, wie er sich zum ersten Mal seit dem Morgen entspannte.
Den letzten Bissen spülte er mit dem Rest seines Orangensaftes herunter, dann warf er Jane einen Blick zu, die sich gerade mit Hingabe die mit Marmelade beschmierten Finger ableckte. Anscheinend spürte sie, dass er sie anschaute, denn sie sah auf und schenkte ihm ein fröhliches Lächeln, bei dem ihre Grübchen zum Vorschein kamen, und wandte sich dann wieder ihren Fingern zu.
Ungehalten registrierte Grant, dass sein Körper begann sich vor Verlangen anzuspannen. Vor Verlangen nach ihr. Okay, siehatte tatsächlich eine gehörige Portion Charme, das war eindeutig und nicht von der Hand zu weisen, und das überraschte ihn. Er hatte eine hilflose, verwöhnte, ständig herumnörgelnde junge Frau erwartet, doch sie hatte einen sprühenden Geist und viel Witz und dazu auch ausgesprochen gute Nerven. Auch angezogen war sie absolut vernünftig: Sie trug feste Stiefel und eine khakifarbene Hose sowie eine schwarze kurzärmlige Bluse. Und obwohl sie nicht unbedingt so aussah, als sei sie einem Modemagazin entsprungen, konnte er es nicht leugnen, dass es ein paar Momente gegeben hatte, als er hinter ihr hergegangen war, bei denen er sich von ihren runden festen Pobacken unter dem khakifarbenen Stoff abgelenkt gefühlt hatte.
Sie vereinigte eine Menge Widersprüche in sich. Obwohl zum Jet-Set gehörend, lebte sie doch so wild, dass ihr Vater sie Grants Wissen nach enterbt hatte, und außerdem war sie George Persalls Geliebte gewesen. Irgendwelche Anzeichen eines ausschweifenden Lebens konnte er allerdings in ihrem Gesicht nicht entdecken. Im Gegenteil, es war offen und unschuldig wie das eines jungen Mädchens, und die kindliche Freude am Leben leuchtete ihr aus den dunklen, leicht mandelförmig geschnittenen Augen. Ihr langes Haar war von einem so dunklen Braun, dass es fast schwarz wirkte, und fiel ihr in einer wirren Lockenpracht über die Schultern. Auf ihrer Nase tanzten ein paar Sommersprossen, und ihre Wangenknochen waren stark ausgeprägt. Man hätte glauben können, sie hätte einen winzigen Schuss indianisches
Weitere Kostenlose Bücher