Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Schlaf.“
„Es ist schon fast Morgen“, unterbrach er sie zärtlich. „Wirscheinen uns mit Vorliebe in den Morgenstunden zu lieben. Eine Woche lang habe ich kaum etwas anderes getan als zu schlafen. Wir müssen miteinander reden, und das können wir genauso gut jetzt tun.“
Claudia musste ihm recht geben. Sie hätte Roland jetzt sowieso nur ungern verlassen. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und schloss die Tür sicherhaltshalber gleich ab.
Es wäre typisch für Ricky gewesen, einfach hereinzuplatzen, weil sie wusste, dass sie bei Roland war.
Dann streifte sie ihr bis zur Taille gerutschtes Kleid ab. Nackt kletterte sie wieder zu Roland ins Bett und schmiegte sich an ihn. Sie barg den Kopf an seiner Achsel und entspannte sich völlig. Alles in ihr war erfüllt und zufrieden.
„Claudia“, murmelte er verliebt, aber sie antwortete nicht. Enttäuscht seufzte er, als er merkte, dass sie eingeschlafen war. Doch dann zog er sie enger an sich und küsste ihr Haar, das über seine Schulter floss.
Als Claudia ein paar Stunden später erwachte, war der Arm, auf dem sie gelegen hatte, taub. Roland schlief noch fest. Behutsam hob sie den Kopf und betrachtete ihn zärtlich. Selbst im Schlaf sah er abgespannt aus. Ihre leidenschaftliche Liebesbegegnung musste ihn in seinem geschwächten Zustand ziemlich mitgenommen haben.
Langsam und vorsichtig machte sie sich von ihm frei und stand auf. Sie massierte ihren abgestorbenen Arm, um den Kreislauf anzuregen. Dann schlüpfte sie in ihr Kleid und sammelte die übrigen Sachen ein. Leise schlich sie aus dem Zimmer, damit Roland nicht wach werden sollte.
Auch sie war müde. Die paar Stunden Schlaf waren nicht genug gewesen. Dennoch duschte sie und kleidete sich für die Arbeit an.
Lorna lächelte ihr entgegen, als sie die Küche betrat. „Ich wollte Ihnen heute einen Tag Ruhe gönnen“, meinte sie heiter.
„Hat Roland je einen Ruhetag eingelegt?“ erkundigte sich Claudia trocken.
„Roland ist sehr viel kräftiger und zäher als Sie. Wir kommen schon allein zurecht Die Ranch ist zu gut organisiert, um in zwei Wochen aus dem Gleichgewicht zu geraten. Möchten Sie Waffeln zum Frühstück? Ich habe den Teig schon angerührt“
„Klingt verlockend.“ Claudia schenkte sich Kaffee ein. Sie nippte an ihrem Becher und lehnte sich an die Anrichte, weil ihre Beine sich bleiern anfühlten.
„Mr. Morris hat heute schon zweimal angerufen“, erwähnte Lorna beiläufig.
Claudia hob den Kopf so impulsiv, dass sie um ein Haar ihren Kaffee verschüttet hätte. „Ich mag den Mann nicht“, erklärte sie missmutig. „Warum lässt er mich nicht in Ruhe?“
„Heißt das, dass Sie ihm die Ranch nicht verkaufen wollen?“ Hier blieb aber auch gar nichts geheim! Geistesabwesend rieb sich Claudia die Stirn. Offenbar wussten alle auf der Ranch bereits, dass Mr. Morris ihr ein Angebot gemacht hatte. So würde sich wohl auch bald herumgesprochen haben, mit wem sie die Nacht verbracht hatte.
„In gewisser Weise ist das Angebot verlockend“, erwiderte sie seufzend. „Aber dann wiederum ...“
Lorna goss Teig in das Waffeleisen. „Ich weiß nicht, was Roland tun wird, wenn Sie die Ranch verkaufen. Sie ist doch sein Leben gewesen.“
Bei Lornas Worten verkrampfte sich Claudia. Das wusste sie auch. Zwar gehörte ihr Bar D, aber sie war im Grunde nur eine Galionsfigur. Die Ranch gehörte Roland, und er gehörte zu ihr. Das war schwerwiegender als jedes vertraglich verbriefte Recht. Roland hatte auf seine Art für die Farm bezahlt, mit seiner Zeit, seinem Schweiß und seinem Blut. Wenn sie die Ranch verkaufte, würde er sie hassen.
„Ich kann jetzt nicht klar denken“, erklärte sie gepresst. „Im Augenblick stürmt einfach zu viel auf mich ein.“
„Dann unternehmen Sie erst einmal gar nichts“, riet Lorna. „Zumindest nicht, bis alles sich etwas gesetzt hat. Sie stehen im Augenblick ganz schön unter Druck. Warten Sie eine Weile! In drei Wochen sehen Sie vielleicht alles ganz anders.“
Lornas Rat war vernünftig. Claudia setzte sich an den Tisch und aß ihre Waffel. Nach ein paar Minuten fühlte sie sich besser.
„Claudia!“
Rolands Stimme von oben ließ sie zusammenfahren. Der Gedanke, mit ihm reden zu müssen, verursachte ihr plötzlich Angst. Aber das war doch unsinnig, versuchte sie sich einzureden. Schließlich hatte sie bis eben in seinen Armen geschlafen. Warum reagierte sie dann so seltsam?
Weil sie fürchtete, sich in seine Arme zu werfen und ihm alles zu
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