Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
versprechen, was er wollte. Wenn er sie noch einmal bat, ihn zu heiraten, würde sie dahinschmelzen und ohne nachzudenken ja sagen. Und das, obwohl er ihr nie von Liebe oder seinen Erwartungen an die Zukunft gesprochen hatte.
„Claudia!“ Diesmal klang seine Stimme fordernder. Mechanisch stand sie auf und ging nach oben.
Als Claudia die Tür zu Rolands Zimmer öffnete, lag er mit geschlossenen Augen und blassen Lippen da. „Ich wusste, dass es zu früh war“, sagte sie leise und fühlte ihm besorgt die Stirn.
Er öffnete die Augen und lächelte gezwungen. „Ja, du hast wohl recht. Mein Kopf fühlt sich an, als wollte er jeden Moment explodieren. Mach mir eine Eispackung, ja?“
„Ich bring sie dir gleich herauf“, versprach sie und strich ihm das Haar aus der Stirn. „Möchtest du etwas essen?“
„Noch nicht. Etwas Kaltes zu trinken ist das einzige, was ich jetzt brauche. Und schalte bitte die Klimaanlage ein.“ Als sie gehen wollte, sagte er leise: „Claudia.“
Fragend drehte sie sich zu ihm um.
„Wegen Glenn Lacey ...“
Ihr schoss das Blut in die Wangen. „Ich habe dir doch gesagt,dass er nur ein Freund ist. Zwischen uns ist nichts, und ich werde auch nicht mehr mit ihm ausgehen.“
„Das weiß ich. Das wurde mir heute Nacht klar, als ich merkte, dass du einen Büstenhalter anhast.“ Er musterte sie aus halbgeschlossenen Augen und schien sie im Geist erneut auszuziehen. „Bei mir hättest du keinen getragen, nicht wahr?“ fragte er mit heiserer Stimme.
„Nein“, gestand sie verlegen.
Roland schmunzelte. „Ich wusste es. Und jetzt geh und hol mir etwas zu trinken, Liebes. Im Augenblick bin ich nicht in der Verfassung für sinnliche Gespräche.“
Lächelnd verließ Claudia den Raum.
Als sie zurückkehrte, war Roland zu erschöpft für eine Aussprache. Er schlug vor, das Gespräch zu verschieben. Claudia war dankbar für diese Galgenfrist. Sie wartete, bis er seinen Eistee getrunken hatte und schüttelte ihm die Kissen zurecht. Mit einer Eispackung auf der Stirn legte er sich zurück und sah zu, wie sie das Zimmer aufräumte.
„Lewis hat mir von gestern Nacht berichtet“, meinte er. „Er sagt, du hättest Andalusia bei der Geburt ganz allein geholfen. War es sehr schwierig?“
„Nein. Die Stute wusste auch so, was zu tun war.“
„Sie ist eine gute Mutter“, murmelte Roland schläfrig. „Ein Jammer, das das andere Fohlen sterben musste. Vor ein paar Jahren hatten wir ein Zwillingspärchen, das überlebte. Aber das kleinere Füllen ist nie so groß und kräftig wie sein Gegenpart geworden, obwohl es ein liebes kleines Pferd war. Es war so zerbrechlich, dass ich es nicht zum Züchten verwenden wollte. Schließlich habe ich es dann an eine Familie verkauft, die ein sanftmütiges Tier für die Kinder suchte.“
Claudia verspürte Schuldgefühle, weil sie sich noch nicht nach dem Ergehen der anderen Stute erkundigt hatte. Zögernd fragte sie: „Hat Lewis etwas von Sable erzählt? Wie geht es ihr?“
„Gut. Hast du das Fohlen schon gesehen?“
„Nur bei der Geburt. Es ist ein kräftiges kleines Ding, ziemlich groß und lebhaft. Ehe wir uns versahen, stand es schon auf den Beinen.“
Roland schloss die Augen und brummte: „Höchste Zeit, dass ich endlich wieder aufstehe. Es gibt auf der Ranch viel zu tun.“
Gerade als Claudia ihm versichern wollte, dass alles bestens lief, war er bereits eingeschlummert. Schlaf ist die beste Medizin, sagte sie sich. Sollte er ruhen, solange es ging. Bald würde er sowieso nicht mehr zu halten sein und vor Tatendrang bersten.
Als Claudia ins Freie trat, schlug ihr die Hitze entgegen. Obwohl sie immer noch müde war, war sie entschlossen, heute kräftig zuzupacken. Gestern hatte sie ihre Pflichten vernachlässigt, und das wollte sie jetzt wettmachen.
Zuerst ging sie in den Fohlenstall, um nach den beiden Müttern und ihren Füllen zu schauen. Floyd versicherte ihr, dass es Sable jetzt gut ginge. Dann forderte er sie auf, ihm auch in Zukunft zu helfen, wenn eine Stute niederkam.
Da Claudia ihn zweifelnd ansah, schmunzelte er. „Sie haben sich bei Andalusia tapfer geschlagen, Miss Claudia!“
„Andalusia, nicht ich“, berichtigte sie ihn lachend. „Ach, übrigens, wissen Sie, wo Lewis ist?“
Floyd runzelte die Stirn und überlegte. „Das weiß ich nicht genau, aber ich glaube, es war Lewis, den ich am Morgen mit Ricky gesehen habe. Sie fuhr mit dem Laster über die Weiden.“ Er deutete nach Osten, wo die kleine Viehherde
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