Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
abgelesen.“
„Und dabei fiel zum Beispiel das hier ab?“
Stolz beäugte sie die Dose. „Zum Beispiel. Ist doch nicht übel, oder?“
Er erwiderte nichts, aber um seine Mundwinkel zuckte es verräterisch. Anschließend verspeisten sie in kameradschaftlichem Schweigen mit Genuss den Lachs und die Kräcker undspülten das Ganze mit dem Wasser aus Grants Feldflasche hinunter.
Nach dem Essen bürstete Jane sich ihre schwarze zerzauste Mähne und reinigte sich anschließend mit einem angefeuchteten Tuch Gesicht und Hände. „Willst du auch eins?“ fragte sie und hielt Grant eins der Erfrischungstücher hin.
Er hatte sie die ganze Zeit über mit einem Ausdruck erstaunter Belustigung beobachtet und streckte jetzt die Hand aus, um das kleine Päckchen entgegenzunehmen. Nachdem er es mit den Zähnen aufgerissen hatte, rieb er sich das Gesicht ab und fühlte sich wenig später angenehm erfrischt.
Als ein bekanntes Geräusch an seine Ohren drang, drehte er sich nach Jane um. Auf dem Boden neben ihr lag eine Tube Zahnpasta, während sie dabei war, sich intensiv die Zähne zu bürsten. Jetzt spuckte sie die Zahnpasta aus, dann griff sie nach einer kleinen Flasche und nahm einen Schluck, spülte ihren Mund aus. Als Grants Blick erneut auf die Flasche fiel, wollte er seinen Augen kaum trauen. Er setzte sich wieder hin und begann schallend zu lachen. Es war nicht zu fassen! Da spülte sich diese Frau doch tatsächlich mitten im Dschungel den Mund mit Mineralwasser von Perrier aus.
6. KAPITEL
J ane war einen winzigen Moment lang verärgert, dass er sich über sie lustig machte, doch dann freute sie sich plötzlich, ihn lachen zu hören, hockte sich aufihre Fersen und lachte mit. Wenn er lachte, sah er richtig jung aus und fast schön, weil die dunklen Schatten, die sonst stets in seinen Augen lauerten, verschwunden waren. Plötzlich wurde ihr ganz warm ums Herz, und sie verspürte den Wunsch, ihn in den Arm zu nehmen, um so die schwarzen Schatten für immer zu bannen. Als ihr ihre Gedanken bewusst wurden, schütteltesie über sich selbst den Kopf. Was für eine absurde Vorstellung. Wenn irgend jemand allein auf sich aufpassen konnte, so war es Grant Sullivan.
In dem Versuch, ihre Gefühle zu verbergen, packte sie rasch ihre Sachen zusammen, dann sah sie ihn fragend an. „Möchtest du vielleicht ein bisschen Zahnpasta?“
Er lachte noch immer. „Danke, Honey, mir reicht mein Zahnsalz, und anschließend spüle ich mir den Mund mit dem Wasser aus der Feldflasche aus. Großer Gott! Perrier!“
Gegen Mittag machten sie Rast, um zu essen, und diesmal blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf Grants Marschverpflegung zurückzugreifen. Nach einem kurzen Blick auf den Inhalt der Dose beschloss Jane, ab sofort keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden, was sie da aß, sondern sich auf Kauen und Schlucken zu beschränken. Und so grässlich, wie sie es sich vorgestellt hatte, schmeckte es gar nicht, es war einfach nur entsetzlich fad. Sie tranken zu ihrem Essen jeder eine Flasche Perrier, und nach der Mahlzeit bestand Jane darauf, dass sie eine weitere Hefepille schluckten. Als Donnergrollen den täglichen Wolkenbruch ankündigte, bestand Grant darauf, umgehend unter einem ausladenden Felsvorsprung Schutz zu suchen.
Jetzt öffnete der Himmel seine Schleusen und ließ eine wahre Sintflut herabregnen. Jane und Grant hockten in ihrem Unterschlupf am Boden und sahen dem Naturschauspiel eine Weile zu, dann streckte Grant seine langen Beine aus und lehnte sich, auf die Ellbogen aufgestützt, zurück. „Was soll das eigentlich heißen, du hättest dich zu deinem Schutz von deinem Vater enterben lassen?“
Jane verfolgte mit Blicken den Weg einer kleinen braunen Spinne, die über den Boden huschte. „Ganz einfach. Da ich keine Lust mehr hatte, mit dieser Rund-um-die-Uhr-Bewachung zu leben, hielt ich es für das Gegebene, potentiellen Kidnappern den Anreiz zu nehmen.“
„Hinter jedem Baum einen Kidnapper zu sehen, erscheint mir doch reichlich paranoid, meinst du nicht auch?“
„Ja“, erwiderte sie ruhig, noch immer die Spinne beobachtend. Das kleine Tier verschwand schließlich in einer Felsspalte, und Jane seufzte leise. „Er ist ein bisschen paranoid, weil er Angst hat, dass ich beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr so glimpflich davonkomme.“
Grant horchte auf. „Beim nächsten Mal? Bist du denn schon mal entführt worden?“
Sie nickte. „Ja, als ich neun war.“
Da sie keine Anstalten machte weiterzureden,
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