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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
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führen. Das ist alles an den Haaren herbeigezogen. Sie haben nichts in der Hand.«
    »Ja, aber sie glauben, genau dadurch hätte ich meinen Arsch retten wollen. Dass ich die Party absichtlich so gelegt hätte, damit jede Menge Verdächtige vorhanden sind.«
    »Blödsinn! Die treiben beschissene kleine Spielchen mit dir, weil sie nichts Besseres in der Hand haben. Also hoffen sie, du machst irgendeine Dummheit. Von ihrer Warte aus ist die Sache aussichtslos.«
    Das klang plausibel. Gäbe es irgendwelche Beweise, dann hätten die Bullen gegen Josh Strafanzeige gestellt. Vorerst konnte er aufatmen.
    »Haben sie eine Aufzeichnung dieses Anrufs?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Wenn Sie von dir eine Stimmprobe nehmen, können sie also nicht vergleichen. Sie können der Frau lediglich das Band vorspielen, dieser …« Bob schnippte mit den Fingern, um auf den Namen zu kommen.
    »Margaret Macey«, beendete Josh den Satz.
    »Ich glaube, für einen Anwalt wäre das ein gefundenes Fressen, wenn nicht alle Verdächtigen vernommen werden, das heißt, sämtliche Partygäste. Was ist also der vorläufige Stand?«
    »Dass sie sich wieder mit mir in Verbindung setzen.«
    »Und diese Stimmaufzeichnung?«
    »Darüber erhalte ich Bescheid.«
    »Eben. Sie haben nicht das Geringste. Was ist mit James Mitchell?«
    »Was soll mit ihm sein? Sie hören einfach nicht zu. Sie wollten ausschließlich über diesen Anruf sprechen.«
    »Also hattest du keine Gelegenheit, mit ihnen über die Party zu reden?«
    »Nein, das interessiert sie nicht die Bohne.«
    »Dreckskerle. Wir müssen sie zum Zuhören bringen.«
    »Was wollen wir tun?«
    »Darüber zerbrich du dir erst mal nicht den Kopf. Lehn dich zurück und genieß das Spiel.« Bob klopfte Josh beruhigend auf die Schulter. »Darüber machen wir uns nachher Gedanken.«
    Josh lehnte sich, wie aufgefordert, zurück, um mit den Tausenden von Fans das Spiel zu genießen.
     
    Bob fuhr mit den anderen, die vom Stadion kamen, die Interstate entlang. Er und Josh waren still und gedankenverloren. Dabei hatte Bobs Schweigsamkeit nicht einmal mit dem Fiasko der Kings in der Nachspielzeit zu tun. Es war, als juckte ihn etwas im Hinterkopf und er kam nicht dran. Bei Joshs Bericht von dem Polizeibesuch hatte es irgendwo in Bobs Gehirn »Klick« gemacht, doch der genaue Zusammenhang wurde ihm einfach nicht klar. Es war der Name der Frau, die die Polizei gerufen hatte, Margaret Macey. Der Name sagte ihm etwas.
    Plötzlich ertönte eine Hupe. In seine Gedanken vertieft, hatte Bob den Mittelstreifen zwischen der zweiten und dritten Spur überfahren. Die Hupe riss ihn aus seiner Selbstversunkenheit zurück in die Gegenwart. Mit einem Ruck schwenkte er wieder auf die Mittelspur. Der erboste Fahrer des anderen Wagens gab Gas und zog vorbei.
    »Scheiße, Bob! Zwei Autounfälle im selben Monat, darauf kann ich verzichten!« Nur selten bekam Josh Gelegenheit, seinem Freund gegenüber mit derselben Art von Humor zu begegnen.
    »Hey, tut mir leid, Mann. Ich hab nicht aufgepasst«, erwiderte Bob. Er starrte in die Dunkelheit vor den Scheinwerferstrahlen.
    »Ich warte.«
    »Auf was?« Bob warf ihm verwirrt einen Seitenblick zu.
    »Auf dein bissiges ›Leck mich‹«, antwortete Josh. »Alles okay?«
    »Ja. ’tschuldigung. Ich war himmelweit weg.«
    »›’tschuldigung‹. Und, hat das weh getan?«, fragte Josh. Er lachte, und ein genervter Ausdruck erschien auf Bobs Gesicht. »Ich meine es ernst, Josh. Ich hab über die Frau nachgedacht, von der dir die Bullen erzählten.«
    Joshs gute Laune erstarb. »Du meinst, Margaret Macey?«
    »Ja. Ich weiß, ich hab ihren Namen erst kürzlich gehört. Und ich glaube, ich weiß jetzt auch, wo. Sie ist eine Klientin von mir.«
    Die Bemerkung ließ beide Männer einen Moment verstummen. Das dumpfe Geräusch der Reifen, wenn sie auf die nur allzu regelmäßigen Risse in der abgenutzten Betonfahrbahn trafen, akzentuierte die Stille.
    »Scheiße«, sagte Josh. »Ich weiß nicht, ob das ein Grund zur Freude oder zur Besorgnis ist.«
    »Ich auch nicht«, antwortete Bob.
    »Ich glaube, dass die Frau, die ich bedroht haben soll, zur Klientel meines besten Freundes gehört, ändert nicht viel. Wenn Brady das wüsste, würde er uns morgen früh bestimmt alle zwei dem Richter vorführen.«
    »Ich weiß nicht recht, ob es etwas zu bedeuten hat. Wahrscheinlich ist es Zufall, dass ihr beiden bei mir Klienten seid. Vergiss das erst mal. Ich fahre dich jetzt heim und werde mir die Sache genauer

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