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Abschied Von Freistatt

Titel: Abschied Von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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war jetzt nicht der rechte Zeitpunkt. »Nein«, sagte Dayrne brummig. »Es gehört Chenaya. Das rankanische Gesetz besagt, daß sie Landbesitz nicht erben kann, aber es hindert sie nicht daran, zu besitzen. Ich verkaufte ihr Landende heute morgen.« Er sah Molin direkt an. »... für eine Goldkrone.« Er holte die Goldmünze aus seinem Gürtel und hielt sie hoch, damit alle sie sehen konnten. Unterdrückt amüsiertes Murmeln war im Saal zu vernehmen, während Molin vor Wut rauchte.
    Dayrne und Chenaya drehten sich gleichzeitig um und verließen die Gerichtshalle, überquerten den Innenhof und
    gelangten zum Vashankaplatz, wo ihre Freunde und
    Kameraden warteten. »Nun?« fragte Ouijen begierig. »Was
    geschah?«
    Ein Grinsen breitete sich auf Chenayas Gesicht aus.
    »Ihr hättet Molin sehen müssen«, flüsterte Dayrne, und alle steckten die Köpfe zusammen.
    Daphne klatschte in die Hände und lachte. »Es hat geklappt!« rief sie aus, ehe Gestus sie hindern konnte.
    Dismas stieß ein melodramatisches Seufzen der
    Erleichterung aus. »Den Göttern sei Dank!« sagte er. »Ich habe die ganze Nacht an der Unterschrift geübt. Ich dachte schon, ich schaffe es nicht!«
    Chenayas Grinsen wurde zu einem Lächeln, als sie nach Dismas' Haar langte. »Du?« neckte sie. »Der beste Dieb und Fälscher, der je in die Arena geschickt wurde?«
    Sie gingen über den Platz und durch das Tor zur Hauptstraße. Die Wolken über Freistatt waren verschwunden, und die Sonne schien warm und golden. Ein frischer Wind blies vom Meer her. Dorthin schaute Chenaya und blickte auf die Mastspitzen der Schiffe, die an den Piers und am Kai schaukelten, wo sie vor zwei Nächten gesessen und ein Gemälde ins Wasser geworfen hatte.
    »Du vermißt ihn, nicht wahr?« flüsterte Dayrne ihr ins Ohr.
    Sie dachte an ihren Vater und die schönen Erinnerungen an Zeiten, die sie gemeinsam verbracht hatten. »Ich werde ihn immer vermissen«, antwortete sie ruhig.
    »Aber nicht heute!« meinte Daphne. »Keine wehmütigen Gedanken an diesem Tag.« Sie zog eine dicke Börse aus ihrem Gürtel, warf sie hoch in die Luft, und fing sie wieder auf, ehe Leyn sie schnappen konnte. »Auf ins Labyrinth, Freunde, wir feiern heute im Wilden Einhorn. Dann wird es sich am schnellsten herumsprechen!« Sie hielt inne und blinzelte den anderen zu.
    »Chenaya ist wieder in der Stadt«, verkündete sie. Sie drehte sich um, warf ihr rabenschwarzes Haar über die Schultern, hakte sich bei Leyn unter und zog ihn mit sich.
    »Irgendwie«, murmelte Dayrne mit einem schwachen Lächeln, »irgendwie, glaube ich, weiß es die Stadt schon.«
    Originaltitel: The Fire in a God's Eye
Copyright: © 1989 by Robin W. Bailey
Ins Deutsche übertragen von Susi Grixa

Walegrin
Netzespinnerin
    Lynn Abbey
    Freistatt war ruhig, seit Therons Soldaten und Anhänger abgezogen waren. Gut hundert, aber gewiß nicht mehr als zweihundert Personen hatten nach und nach die Stadt verlassen, um die lange Rückreise nach Ranke anzutreten. Die einfachen Bürger von Freistatt hatten noch nicht einmal bemerkt, daß die Stadt sich auf Gedeih und Verderb selbst überlassen war. Den Menschen, die ihr ganzes Leben lang über das Reich geschimpft hatten, fiel seine Abwesenheit kaum auf.
    Für die unterbesetzte Garnison war die Ruhe ein Segen. Sie brauchte dringend Zeit zur Neuorganisation, zur Rekrutierung neuer Männer und zur Erprobung ihres Informantennetzes, nun, da die Stiefsöhne, das 3. Kommando und die Hasards der Magiergilde nicht mehr hier waren. Eine Woche verging, eine zweite. Ein Sturm toste vom Meer heran. Es goß drei Tage in Strömen, und als es aufklarte, hatten sich die gewaltigen gelbgrauen Wolken über der Wüste aufgelöst. Landwirte brachten Dankopfer in die Tempel.
    Walegrin war nun, da Crit nicht mehr hier war, das absolute Kommando über den Standort übertragen worden - das bedeutete noch mehr Verantwortung bei gleichem Sold für ihn. Es hatte ihn überrascht, denn er hatte gedacht, diese zweifelhafte Ehre würde Zalbar zufallen. Zalbar enthielt sich bereits seit einem Jahr des Alkohols und war mit den Machtverhältnissen viel vertrauter als ein Offizier, der sein ganzes Soldatenleben in einer hinterwäldlerischen Garnison nach der anderen zugebracht hatte. Walegrin war so wenig begeistert darüber, wie Crit es gewesen war, nun in einer stickigen Stube sitzen, sich Reports anhören und Befehle erteilen zu müssen. So oft wie nur möglich, teilte er sich selbst zur Streife ein.
    Eine solche

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