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Abschied Von Freistatt

Titel: Abschied Von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Wut und Enttäuschung auf und drückte den Brillanten an ihre Brust, als die Dämonen auf sie eindrangen. Aber Dayrne und Daphne waren nun an ihrer Seite, ihre Schwerter glühten noch hell. »Lauf!« schrie Dayrne und schob sie auf den Tempeleingang zu. »Rashan wartet! Wir versuchen sie aufzuhalten!«
    Chenaya stürmte hinein. Einige junge Akolythen schlossen das große Tor hinter ihr. Es half nichts. Die Dämonen drangen durch das schwere Holz wie Gespenster.
    »Hier!« rief Rashan, der am Altar vorne stand. Savankalas Sonnenrad war an den goldenen Ketten so weit heruntergelassen worden, daß es nun den Boden berührte. Ein halbes Dutzend Priester warteten an jeder Kette, um es wieder emporzuziehen.
    »Beeilt Euch! Schnell«, drängte Rashan, als sie an seiner Seite war. Dämonen flogen durch die Gänge auf sie zu. »Setzt ihn genau in die Mitte«, wies er sie an und deutete.
    »Wohin?« rief sie verwirrt und starrte auf die Stelle. Nur ein paar Vertiefungen waren ins Metall geschnitten worden, viel zu groß, um das Feuer im Auge Gottes festzuhalten. »Da ist keine Fassung!«
    Rashan nahm ihr den Brillanten aus der Hand und hielt ihn an das Sonnenrad. Dann holte er etwas aus seinem Gewand hervor, drückte es auf den Brillanten, drehte es, und tat einen Schritt zurück.
    In einer seltsamen durchsichtig blauen Blase begann das Feuer im Auge Gottes mit noch kräftigerem Licht zu leuchten und brachte das Sonnenrad selbst zum Erstrahlen. Wie in der vergangenen Nacht, als sie den Brillanten das erste Mal in den Tempel gebracht hatte, erstrahlte das Sonnenrad in reinem weißen Licht, das den ganzen Tempel erfüllte. Die Priester schrien auf, schützten ihre Augen und ließen sich auf den Boden fallen, um die Gesichter zu verbergen. Die Dämonen brüllten in Panik. Als das Licht sie berührte, zerbrachen sie wie Glas, und die Splitter trieben davon ins Nichts.
    Als der letzte Dämon verschwunden war, verebbte das Licht. Alles was blieb, war ein sanftes goldenes Glühen, das aus dem Herzen des Sonnenrades kam.
    Chenaya stand auf und half Rashan auf die Füße. »Was war das für eine Kugel?« fragte sie atemlos. »Das Ding, das Ihr über den Brillanten gegeben habt?«
    Ein ungewohntes Grinsen huschte über Rashans Züge. »Beysibisches Glas«, antwortete er. »Das ist etwas Neues, das sie gerade herzustellen begannen, als Ihr verschwunden seid. Es war nicht genug Zeit vorhanden, eine richtige Fassung zu fertigen, also habe ich improvisiert.«
    Chenaya hob überrascht eine Augenbraue. »Eine Schale?« sagte sie.
    Der alte Priester zuckte mit den Schultern. »Es hat funktioniert, nicht wahr?« Er wandte sich um und besah das Sonnenrad. Er berührte es flüchtig mit den Fingerspitzen. Nun war es mehr als ein symbolisches Abbild. Es war heilig. Es enthielt einen Teil der Macht des Sonnengottes. »Die rankanischen Priester werden versuchen, es zurückzuholen«, flüsterte er so leise, daß seine Mitpriester es nicht hören konnten.
    Chenaya schüttelte den Kopf. »Nein. Denn wir hatten Erfolg, und sie wissen nun, daß es Savankalas Wille ist. Sie haben noch den Zwillingsstein. Der Leuchtende Vater hat Ranke nicht vergessen, aber nun fällt seine Gunst auch auf Freistatt.«
    Schweres, verzweifeltes Dröhnen war am Tempelportal zu vernehmen und Schreie von der anderen Seite. Auf Rashans Nicken zogen die Akolyten, die der Türe am nächsten standen, den Riegel zurück und öffneten sie. Der Eingang füllte sich sofort mit kampfbereiten Gladiatoren. Als sie sahen, daß der Kampf vorüber war, senkten sie die Waffen und wirkten fast enttäuscht.
    Daphne seufzte. »Nun, da es hier nichts mehr zu tun gibt«, sagte sie zu Chenaya, »solltest du mitkommen und dir ansehen, was sie unter dem Eckstein ausgegraben haben.«
    Sie gingen alle hinaus. Auf dem Boden neben der Grube lag die in Leichentücher gehüllte Gestalt aus Chenayas Visionen. Sie beugte sich nieder und hob langsam das Tuch fort vom Gesicht. »Uhh!« war alles, was sie herausbekam. Rasch wandte sie sich ab, blickte hoch zum Himmel und pfiff Reyk herbei. Sie wickelte die Wurfleine um ihre Hand und streichelte ihn beruhigend.
    »Hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Kadakithis nach unserer Hochzeitnacht«, spöttelte Daphne. Sie gab Dayrne einen Stoß in die Rippen. »Ich war nicht sehr zart zu ihm beim ersten Mal.«
    Dayrnes Gesichtsausdruck verriet nichts. »Ich möchte hoffen, daß es anders herum war«, antwortete er.
    Leyn bedeutete einigen der Gladiatoren, das Ding

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