Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
Tauchsieder, Hausfreund. Und immer wieder Schwanz, das passt einfach immer.
Ein weiterer Begriff für den Vorgang des GV statt ficken, bumsen, vögeln, hacken, bürsten, Liebe machen oder miteinander schlafen: Poppen – aus dem Ruhrplattdeutschen und bedeutet eigentlich stopfen – ist bei Menschen unter zwanzig Jahren am beliebtesten.
Zugegeben, einige der folgenden Ausdrücke sind poetisch oder aus den alten Schriften der Liebeslehren, aus Anekdotensammlungen des 18. Jahrhunderts oder Tagebüchern von Frauenhelden gehumst: der Venus den Jungferngürtel losspannen, nehmen, Liebeskampf, Liebesnacht, Liebesakt, Tier mit zwei Rücken, Arouser (französisch: begießen), intim werden (na ja, für die Schüchternen unter uns), ineinander verschlingen, Beischlaf (für Juristen!), Horizontaltango, Bodenturnen, Kaiserwalzer, Tag der offenen Tür, unkeusch werden, Fullplay, der Venus opfern, die Mieze füttern, »abhören« (abgeleitet von Vokabeln abhören), Konstantinopel erobern …
Für die Variante des Fingerns: Digitation (nun ja, für Arzt-Patientin-Spiele vielleicht).Ein Fingerbad nehmen, den Handschuh ölen, die Mandoline spielen, den schönsten aller Ringe überstreifen, die Katze kraulen, die Temperatur prüfen und so weiter und so fort.
Für orale Freuden statt blasen oder lecken:französisch, Flötenspiel, Vulvaflüstern, Irrumatio, Kurtisanengespräch, »sugar time«, lutschen, naschen, Intimitäten flüstern et cetera et cetera.
Das Rot-Grün-Spiel: Sie erinnern sich an den Katalog von bösen und guten Wörtern, den jeder in sich trägt? Finden Sie eine Wortwahl, die Ihnen beiden zusagt. Das Rot-Grün-Spiel habe ich aus der Bondage- und Sadomaso-Szene entlehnt und es für unsere Belange abgemildert. Es geht so: Der eine sagt einen sexuellen Begriff, der andere sagt »rot« für »bloß nicht, geh mir weg damit« oder »grün« für »hmm, aufregend, ja, das darfst du sehr gern sagen«. Sie können auf diese Weise entspannt durch das Vokabular pflügen, ohne sich gegenseitig mit »mag ich nicht« abzuweisen.
Falls Sie noch »gelb« anwenden wollen – es bedeutet: weiß nicht, wir können es ja mal ausprobieren.
Sie reden über Sex und verständigen sich gleichzeitig über Ihre Sexsprache. Sie können sogar mit Rot-Grün abklären, welche Praktiken bevorzugt sind. Augenverbinden? Grün. Klapsen? Rot. Es im Fahrstuhl tun? Rot. Dabei schlimme Sachen reden? Grün, grün, grüüüün … Ein sehr unterhaltsames Spiel, das Sie überall spielen können – im Bett, im Theater, wenn es auf der Bühne gerade langweilig ist, im Auto auf der Fahrt in das spontan geplante Wochenende, per SMS oder Chat … und vor allem dann, wenn Sie sich gerade erst kennenlernen und umwerben. Da ist schon das Reden über Sex reinster Sex.
Und wie ist es mit dem Schreiben? Gerade das Internet und die mobile Telefonkommunikation laden dazu ein, sich gegenseitig schwärmerische Nachrichten zukommen zu lassen. Das geschriebene Wort kann, geschickt eingesetzt, für ordentlich Zunder im Gehirn sorgen; Sätze wie »Meine Muschi ist ganz aufgeregt. Ich werde mich jetzt mit ihr beschäftigen und an dich denken«, Liebesgeständnisse oder lustvolle Befehle (»Das Abendprogramm stelle ich mir in etwa so vor: erst ablecken, dann reinstecken. Und du?«) – schreiben Sie, was Sie wollen, aber seien Sie stets mutig, detailliert und formvollendet:
Auch wenn ich mich schon wieder pinselig anhöre, eine Bitte einer aufrichtigen Träumerin: Ganz gleich, was Sie schreiben (und das gilt auch für Mails und besonders für Kurznachrichten), vergessen Sie nicht die Anrede, beachten Sie bitte Groß- und Kleinschreibung, die Rechtschreibung, die Interpunktion, und verwenden Sie nicht die drei Punkte …, um etwas Schweinisches anzudeuten und keine Emoticons wie ☺. Der Grund: Eindeutigkeit und Selbstbewusstsein, die Dinge beim Namen zu nennen, wirken circa tausendmal erotischer als verschämte Abkürzungen. Zeigen Sie Gesicht!
Die Kultur des erotischen Briefwechsels prägten vor allem die Schriftsteller Anaïs Nin und Henry Miller. Sie führten ein Doppelleben, sprachen niemals über den Inhalt der Briefe, sondern ließen sich in der erregten Stimmung, in die sie sich schriftlich versetzten, wie hörig ineinandertreiben. Und: Sie erwähnten in den Briefen keinesfalls den gemeinsamen Alltag.
Allerlei Bettgeflüster
Ihre wilden Worte wirken wie ein Verstärker Ihrer gemeinsamen Handlungen. Ab und an ein Kommentar à la »du leckst
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